(V/N)'s POV
Ich höre die Klingel läuten. Der Raum füllt sich langsam mit meinen Mitschülern, was auch die Lautstärke erhöht. Manche der Mädchen haben den neuen Garry schon bemerkt und flüstern wie wild über ihn. Was er natürlich weiß und deshalb zufrieden grinst. Oh Mann, ich freue mich schon auf das, was er gesagt hat! So wie Garry es erzählt hat, kann es ja nur gut werden! Da geht auf einmal die Tür auf und ein wütender Daniel in Maid-Outfit - das SEHR viel Haut zeigt - stürmt in den Raum. Er sieht sich mit einem aggressiven Blick nach etwas um, findet jedoch anscheinend nichts und setzt sich auf seinen Platz. Die Mädchen haben ein neues Gesprächsthema und machen sich nun über Daniel lustig.
„Ich kann euch hören! Lacht mich nicht aus, oder ihr werdet es bereuen!", schreit er sie an und donnert seine Fäuste auf den Tisch. Ich kann mir ein leises Kichern nicht verkneifen und halte meine Hand vor den Mund. Egal, was hier eigentlich passiert, es ist GROßARTIG! Ich meine, sogar Jacky lächelt ein bisschen! „Das ist echt unterhaltsam. Wer hätte gedacht, dass ein Mittwoch Morgen schon so interessant werden könnte?", fragt die Schwarzhaarige sich und schiebt sich ein Mini-Croissant in den Mund. „Ja, nicht wahr?", stimme ich ihr zu. „Hals Maul, du Freak!", brüllt Daniel Jacky entgegen. Daraufhin schweigt meine Freundin einige Sekunden.
„Ich muss ehrlich sagen, dass dir dieses Outfit echt gut steht... Daniel-chan~", provoziert Jacky ihn noch extra und zwinkert ihm zu. Nach diesem Witz können sich unsere Klassenkameraden nicht mehr halten und lachen lauthals los. „WIE HAST DU MICH DA GERADE GENANNT?! ICH BRING DICH UM!" „WAS IST HIER LOS?!", unterbricht der aufgebrachte Lehrer die Aufruhe. Das Lachen verstummt und die Gespräche werden abgebrochen. Als Mister Dragon Daniel ansieht, muss er sich scheinbar sehr viel Mühe geben - nicht wie jeder andere es getan hat - loszulachen. „Daniel, warum trägst du sowas? Das verstößt gegen die Schulordnung. Albern sieht das auch aus", sagt er den wütenden Daniel. „Was kann ich denn dafür?! Irgend so ein Emo hat mir das angetan!", rechtfertigt Daniel sich aufgeregt.
„Aha. Das klären wir später", erwidert Mister Dragon, „Als allererstes will ich euch euren neuen Mitschüler vorstellen. Komm bitte rein." Alle Blicke wenden sich direkt zu der Tür. Herein kommt ein zwei Meter großer Lulatsch mit schwarzen, mittellangen, leicht gewellten Haaren und dunkelbraunen Augen. Sein linkes Auge wird von seinen Haaren verdeckt. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit einer unlesbaren Aufschrift drauf, eine ebenfalls schwarze Jeans und dazu passende Schuhe. Der Neue hat genau die gleiche düstere Ausstrahlung und den Edgy-Style wie Jacky. „DER DA! Das ist der Typ, der mich in dieses... Teil gezaubert hat!", schreit Daniel und läuft auf den Neuen zu.
„DANIEL! Komm mal runter!", schreit Mister Dragon seinen Schüler an und hält ihn zurück, sich auf den Neuen zu stürzen, den die unschöne Situation anscheinend kaum beeindruckt oder gar einschüchtert. „Das tut mir unendlich leid!", entschuldigt sich der Lehrer ehrlich bei dem Schwarzhaarigen und schickt Daniel mit Mühe wieder auf seinen Platz. „Wärst du so nett und stellst dich kurz vor? Nur das Wichtigste bitte." Der Neue stellt sich vor's Lehrerpult und fängt an zu reden. „Ich heiße James Nearjack und bin 17 Jahre alt", stellt sich der neue Schüler namens James vor. Damn. So gelangweilt wie der spricht, könnte man ihn ganz leicht mit Jacky verwechseln. Daraufhin folgt Stille. Unangenehme Stille. „Ja, James... Würdest du und auch erzählen, was du gerne machst oder so?", bittet Mister Dragon James mit einem aufgezwungenen Lächeln. James verdreht die Augen und berichtet: „In meiner Freizeit... schreibe ich gerne."
„Schreiben... Das ist doch ein schönes Hobby!", erwidert der Lehrer darauf. Der ist wohl froh, dass dieser „Freak" - wie Daniel ihn bezeichnen würde - anscheinend normale Freizeitbeschäftigungen hat. Um ehrlich zu sein, hat er eigentlich ein ganz hübsches Gesicht. Einen guten Style hat er auch. Ich frage mich, ob der bei den Mädchen gut ankommen wird. „Willst du uns auch erzählen, woher du kommst? Japan ist ja schließlich groß." „Ich komme aus dem Süden Japans. Ich wurde von der Schule geschmissen, weil ich selbsterfundene Flüche auf meine Mitschüler - die mir auf die Nerven gegangen sind - losgelassen habe. Entschuldigt habe ich mich auch nicht", erzählt James so ruhig als sei es komplett normal, dass man seine Mitschüler verflucht. Seinen letzten Satz hat er eher sarkastisch spaßend gemeint. „Also g-gut", stottert der Lehrer. „Setz dich bitte auf den Platz neben Jacky", sagt er ihm und deutet auf den freien Platz neben Jacky, auf dem noch nie jemand gesessen hat.
James macht sich auf den Weg und setzt sich auf den vorgegebenen Platz. Habe nur ich das bemerkt, oder haben sich Jacky und der Neue gerade ziemlich intensiv in die Augen geschaut? Zumindest, wenn man emotionslos anstarren als intensiv betrachten kann. Uhh, das wird glaub ich noch sehr interessant mit den beiden. Gut verstehen werden sie sich auf jeden Fall. Hoffe ich zumindest...
Jacky's POV
„A-Also gut", stottert der Lehrer. „Setz dich bitte auf den Platz neben Jacky", sagt er und deutet auf den freien Platz neben mir, den noch nie jemand besetzt hat. Plötzlich fängt James an mir intensiv in meine Augen zu schauen. The fuck, was will der denn jetzt? Er sieht so aus, als hätte er eine ganze Woche nicht geschlafen. Okay, ich sehe nicht besser aus. Ich war gestern die ganze Nacht wach und habe die Decke angestarrt, wobei ich mir vorgestellt habe, wie meine größten und brutalsten Träume wahr werden. Sowas kann ich immer stundenlang machen, ohne auch nur einen Anschein von Müdigkeit zu zeigen. Auch als James sich hinsetzt, hört er nicht auf mir in die Augen zu schauen. Warum bricht er den Kontakt nicht ab?! Was soll ich machen? Einfach weiter starren? Der ist so komisch, ey. „Hi", spricht der Neue mich auf einmal an.
Ich werfe einen unauffälligen Blick auf seinen schwarzen Rucksack. Er hat den gleichen wie ich... Schwarz und langweilig. „Hi", antworte ich stumpf. „Du heißt Jacky, richtig?", fragt James mich scheinbar ohne Interesse. „Woher weißt du das?", antworte ich verwirrt darauf. „Keine Ahnung. Hab eigentlich nur geraten. Du siehst halt aus wie eine Jacky", erwidert James schulterzuckend darauf. „Du riechst komisch. Hat's du heute Morgen eine Leiche gefressen, oder was?", frage ich ohne zu überlegen. „Schnupperst du etwa an mir? Du bist schräg." „Ich habe dich schon gerochen, als du draußen warst. Und jetzt beantworte meine Frage." „Chill. Nicht direkt eine Leiche, aber ja. Heute gab es ein frisch gejagtes Kaninchen", antwortet James. „Ihr isst totes Kaninchen zum Frühstück? Was bist du, ein Vampir?" „Ja", erwidert James darauf. „Hmm. Du riechst aber nicht wie einer." „Hörst du mal bitte auf, an mir zu riechen!", verlangt der Vampir von mir. Dieser Typ macht mich so langsam echt aggressiv! „Ich rieche verdammt nochmal nicht an dir, ich atme einfach nur", sagte ich darauf und gebe mir Mühe, nicht laut zu werden. „Aber müsstest du nicht eigentlich brennen oder so?", wundere ich mich.
„Hört ihr da in der Mitte bitte auf zu reden?", unterbricht der Lehrer unsere Unterhaltung, „Ich erkläre hier gerade was." Oh Mann, ich habe schon voll vergessen, dass wir eigentlich Unterricht haben. „Nein, ich brenne nicht, weil ich mich in einen Menschen verwandelt habe. Oder zumindest meinen Körper etwas verändert habe", erklärt James mir per Telekinese. „Aha. Interessant. Deshalb reichst du also so komisch, was?", erwidere ich darauf. „Das machst du jetzt nur, um mich zu provozieren, oder?" „Vielleicht." Da ich ein halber Vampir bin, bin ich in der Lage, mich mit anderen über Telepathie zu unterhalten. Außerdem kann ich alles mögliche mit Hilfe von Telekinese schweben zu lassen, mich teleportieren, Gegenstände erschaffen und meine Regeneration, sowie meine Sinne, sind sehr viel stärker, als die von normalen Menschen. Sterben werde ich so einfach auch nicht. Wäre ich ein ganzer Vampir, könnte ich mich noch in Tiere verwandeln, wäre viel stärker, könnte mich unsichtbar machen und andere Menschen mit Bissen in Vampire verwandeln.
„Also gut, Klasse. Da wir das jetzt besprochen haben, können wir ja mit dem Unterricht anfangen", sagt Mister Dragon, „Schlagt bitte eure Bücher auf der Seite 68 auf." Ich seufze leise und hole mein Buch hervor. Hoffentlich wird der Unterricht nicht ganz so langweilig, wie er sonst immer ist. Das letzte mal sollten wir ein Plakat zum Thema „Leben" machen und dann vorstellen. Wir mussten die guten und schlechten Dinge im Leben aufschreiben und begründen, warum wir den jeweiligen Punkt als gut oder schlecht empfinden. Als ich vorstellen musste, mussten sich alle - bis auf (V/N) natürlich - Mühe geben, nicht einzuschlafen, weshalb ich nicht bis zum Ende vorstellen musste. Die Kreaturen der Nacht haben erneut gesiegt!
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~ Bakugo x fem!Reader ~ Der Fluch des schwarzen Schlangendrachen
Fanfiction⚠️ CRINGE ⚠️ Schon seit meinem sechsten Lebensjahr wohnen ich und meine Eltern in New York City. Doch eines schicksalhaften Tages bekommen meine Eltern ein Stellenangebot in Japan. Unserer alten Heimat, die wir aus einem unbekannten Grund verlasen...