~Kapitel 11: Ein scheißdummer Daniel~

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Daniel's POV

Wenn ich richtig gesehen habe, sollte ich im Garten ankommen, wenn ich diesen Gang hier langlaufe. Dann kann ich auf die Straße flüchten. Ich weiche den Bediensteten aus, die es anscheinend null interessiert, dass ich hier ihren Vorsitzenden entkomme. Doch in diesem Moment ist mir alles egal. Ich muss einfach nur hier raus. Ich renne den langen Flur so lange entlang, bis ich an einer Tür ankomme, die in den Garten führt. Ich öffne sie ruckartig und sprinte dem Weg entlang, der von meterhohen Hecken umgeben ist. Als ich um die Ecke biege, geht der versperrte Weg weiter. Auch diesen laufe ich lang. Aber ich bemerke viel zu spät, dass ich mich in einem Heckenlabyrinth befinde. Warum zum Teufel haben die ein verdammtes Labyrinth in ihrem Garten?! Ist bestimmt so ein Ding der Reichen. Ich muss hier unbedingt raus bevor es dunkel ist oder mich James findet. Wenn ich doch nur eine nützliche Spezialität hätte! Ich bin in der Lage, Gegenstände zu Spiegeln zu machen, wenn ich sie berühre. Das hilft mir jetzt gerade so gar nicht.

Timeskip
Irgendwann später:

Schon seit gefühlten Stunden irre ich schon in diesem Labyrinth rum und habe kein Plan, wo ich mich befinde. War ich hier nicht schonmal? Diese Ecke kommt mir verdächtig bekannt vor. Ich schaue in den Himmel. Die Sonne ist schon längst untergegangen. Da es Anfang Frühling ist, ist es nicht allzu kalt. Doch die Temperatur überdeckt meinen unerträglichen Hunger so gar nicht. Meine Kräfte schinden. Ich brauche eigentlich eine Pause, doch ich überwinde mich, weiterzulaufen. „Oh, Daniel~", höre ich plötzlich James meinen Namen sagen, „Wo bist du? Wo versteckst du dich?" Mein Atem stockt. Scheiße, wenn der mich findet, bin ich tot! So deutlich, wie ich es hören konnte, kann James nicht weit von mir entfernt sein. Ob er schon lange in diesem Labyrinth rumläuft? Oder ist er gerade eben erst gekommen? Fuck, wenn er gerade eben erst das Labyrinth betreten hat, kann ich mich nicht sehr viel vom Fleck bewegt haben können! Na toll!

„Ich kann dich seeeehen, Daaaniel", ruft James wieder. Ich schaue mich wie vom Blitz getroffen um. Er ist nirgends zu sehen. Das hätte ich wohl gerne. Beim genauerem Betrachten durch die Hecke, kann ich James' Umriss sehen. Ich renne direkt wieder los, da der Vampir genau da langläuft, wo er zu mir gelangt. „Du kannst nicht vor mir...", höre ich James sagen, doch ich entferne mich zu schnell von ihm, weshalb ich das Ende seines Satzes nicht mehr mitbekomme. Meine Seiten stechen und meine Beine schmerzen wie sau. Doch ich kann einfach nicht stehenbleiben. Mein Ehrgeiz ist noch nicht verblasst. Bringen tun meine Gedanken aber gar nichts. Ich stolpere und falle auf den Boden. Scheiße! Mein Körper gehorcht mir nicht mehr! Ich kann nicht mehr aufstehen. Ich spüre James' Schritte, die langsam auf mich zukommen und wie ich langsam das Bewusstsein verliere. Nein, du kannst jetzt nicht einschlafen! Du hast eine Mission, schon vergessen?! So sehr ich mich anstrenge, wach zu bleiben, es nützt ein Scheiß. Meine Augen schließen sich von selbst und ich schlafe unfreiwillig ein.

Flashback
Nach dem Mittagessen:
(V/N)'s POV

Ich stelle meinen leeren Teller in die Spülmaschine und begebe mich auf mein Zimmer. Hoffentlich geht James ran. Ich wähle seine Nummer und drücke auf das grüne Symbol.

*BIIIIIEP*
*BIIIIIEP*
*BIIIIIEP*

„Hallo, (V/N)." „Hey, James", sage ich und atme tief ein, „Ich wollte mit dir über die Sache mit Daniel sprechen. Das kannst du doch nicht einfach machen! Eine Person ist schon zu viel. Aber du hast ja noch deine alten Mitschüler entführt!" „Die waren doch eh nicht wichtig! In der Zukunft hätten die nichts beeindruckendes geleistet. Einer wäre auf der Straße gelandet, die andere hätte in einem schlecht bewerteten Stripp-Club gearbeitet. Bei mir sind die wenigstens ETWAS wert", erwidert James darauf. „J-James, das spielt doch keine Rolle, wo sie gelandet wären oder was sie gemacht hätten! Es geht darum, dass du Leute entführst und dann für deine persönlichen Interessen missbrauchst!" „Ich missbrauche sie nicht. Sie landen ja nicht nur bei mir auf dem Teller. Wir haben alle was von ihnen. Ich, meine Eltern, unsere Mitarbeiter und die Hunde." Oh mein Gott! Was zur Hölle hat der da gerade gesagt?! Er ISST MENSCHEN?!

„Okay. Wo ist Daniel?", frage ich in den Hörer. „Der rennt gerade irgendwo im Garten rum. Ich hole ihn später", antwortet James. „Kannst du ihn nicht einfach freilassen?", will ich wissen. „Nein. Ich habe schon die Krankenschwester verschont." „Die Krankenschwester, war ja klar. Aber kannst du ihn nicht einfach hypnotisieren? Er vergisst dann euer Gespräch und er ist frei", bitte ich ihn. „Nein. Ich werde ihn nicht hypnotisieren. So wie er jetzt ist, ist er perfekt." „Perfekt? Wofür?!" „Sorry, ich habe noch ein paar Sachen zu erledigen. Und bis ich Daniel eingefangen habe, dauert es wahrscheinlich auch noch etwas. Byeee", verabschiedet James sich und legt ohne ein weiteres Wort auf. Das gibt's doch nicht! Er hat noch nichtmal meine Frage beantwortet! Ich lege mein Handy weg und schaue an die Decke. Ich glaub's nicht. Mein Freund ist ein Kidnapper und Kannibale...

Timeskip
Nach seinem Powernap:
Daniel's POV

Ich spüre, wie ich langsam wieder zu Sinnen komme. Bitte sag mir, dass das Ganze nur ein langer, intensiver, äußerst realistischer Albtraum war... Als ich meine Augen öffne, sterbe ich in die Dunkelheit. Ich drehe meinen Kopf etwas nach links und erblicke einen schlafenden James, der neben mir liegt. Wir befinden uns beide in einem großen Doppelbett, was das gemütlichste Bett ist, in dem ich je gelegen habe. Es ist nicht zu hart und nicht zu weich. Einfach das PERFEKTE Bett. Ich glaube, ich bin in einem Wohnzimmer oder so. Das ganze Zimmer ist hier ist größer als unsere komplette erste und zweite Etage ZUSAMMEN. Sehr modern ist es hier auch eingerichtet. Bestimmt wieder so ein Reichen-Ding. Manche unserer Möbel krachen schon zusammen, so alt und benutzt sind die. Da bemerke ich, dass die Tür einen ein ganzes Stück weit geöffnet ist.

Ha! Der hat vergessen abzuschließen! Das ist vielleicht die einzige Möglichkeit, jemals von hier abhauen zu können. Ich steige so leise wie möglich aus dem Bett und schleiche Richtung Tür. In Sachen wie „leise sein" bin ich ziemlich gut. Immer, wenn ich nachts Durst bekommen habe, musste ich an dem Schlafzimmer meiner Eltern lang, die Treppen runter und zum Schluss noch durch den Flur. Dann musste ich noch darauf achten, dass ich die Gläser keine Geräusche machen. Und zurück musste ich auch noch gehen. Aber ich kannte jede Diele, die auch nur den leisesten Ton von sich gab und umging sie. Schleichen habe ich also schon sehr gut drauf, wenn ich das schon seit Jahren mache. Doch leider weiß ich nicht, ob es hier knarzende Dielen gibt. Wenn ich auf eine drauf treten sollte, muss ich einfach hoffen, dass James nicht aufwacht. Ich öffne die Tür vorsichtig und will durch sie hindurchgehen. „Denkst du etwa, dass ich dich nicht hören kann?"

~ Bakugo x fem!Reader ~ Der Fluch des schwarzen SchlangendrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt