~Kapitel 37: Meine gerettete Zukunft~

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(V/N)'s POV

Scheiße, sie haben mir ja WIRKLICH etwas verheimlicht! „Du hast recht, (V/N). Wir sind nicht deine leiblichen Eltern. Ich versuche mich kurz zu fassen. Also... Die Frau aus deinem Traum bekam ein Kind. Sie hat einen weiteren Deal mit der schwarzen Schlange gemacht. Er solle von nun an alle weiteren Generationen nach ihr vor dem Bösen beschützen. Auch ihre Tochter bekam ein Kind. Und immer so weiter. Bis heute wird ihr Blut - und somit auch ihr ehemaliger Beschützer - weitervererbt. So auch deine bereits tote Mutter, die Schwester deines Vaters. Sie wurde kaltblütig von ihrem Mann ermordet, als du kaum ein Jahr alt warst. Er wollte die Macht, die in dir schlummert, für sehr schlechte Taten nutzen und dich zu einer Schurkin großziehen. Doch dein Vater erfuhr noch rechtzeitig davon und meldete sein Vorgaben der Polizei. Sie verhafteten diesen Mann und du bist zu uns gekommen. Aber dein leiblicher Vater brach aus dem Gefängnis aus und versteckt sich auch heute noch irgendwo in den Schatten Japans."

„Lasst mich raten. Diese Augenklappe ist dazu da, dass er mich nicht erkennt richtig?", unterbreche ich sie und schaue auf das Stück Stoff. „Ganz genau. Als wir erfuhren, dass er ausgebrochen sind, hatten wir Angst, dass er dich irgendwie findet und mitnimmt. Das ist der Grund, warum wir nach Amerika gezogen sind. Ans andere Ende der Welt, wo er dich unmöglich ausfindig machen konnte", endet Mum. Und schaut mich erwartungsvoll an. Ich kann es nicht glauben. „Wollt ihr mir ernsthaft sagen, dass das alles wahr ist...? Es lebt irgendein Wesen in mir, das einst MILLIONEN von Menschen abgeschlachtet hat?! UND JETZT LEBT ES IN MIR?!" Ich halte inne und atme schwer. „WIE KONNTET IHR MIR DAS NUR ALL DIE JAHRE VERHEIMLICHEN?!", schreie ich sie aufgebracht an.

„Und warum ihr mich von meinen Freunden getrennt habt und ich mich hinter diesem... DING verstecken musste, konntet ihr mir auch nicht früher erzählen?! Ich bin mir sicher, ich hätte das auch schon vorher verkraften können!" „(V/N), wir wollten einfach nur nicht, dass du in Angst leben musst! Stell dir mal vor, wir hätten dir das schon mit gerade mal zehn Jahren erzählt! Du würdest dich 24/7 verfolgt und beobachtet gefühlt!" Das stimmt schon... „Weiß ich! Aber jetzt weiß ich, dass ein KILLER in mir lebt und jeder Zeit die Kontrolle übernehmen könnte! Ich fühle mich jetzt ganz sicher NICHT besser! Und dass mein Psycho-Vater hier noch frei rumläuft, beruhigt mich gerade auch nicht wirklich!" Was ist, wenn diese Träume Zeichen waren, und ich sie einfach nicht erkannt habe? Ist das vielleicht meine Schuld?

„Das verstehen wir! Wir wissen wie scheiße es ist, sich verstecken zu müssen und in Angst zu leben. Und genau das wollten wir bei dir vermeiden! Glaub mir, wäre er nicht ausgebrochen, hätten wir weiterhin in Japan gewohnt! Doch so war es halt nicht! Er ist ausgebrochen und wir haben keine andere Lösung gesehen als die Flucht! Du warts noch so klein...! Wir konnten es einfach nicht riskieren, dich zu verlieren!", erklärt mir mein Vater. Wenn mein Vater mich tatsächlich geschnappt und zur Schurkin ausgebildet hätte, würde ich jetzt nicht hier sein. Mit Katsuki jeden Tag zur Schule gehen, mit meinen Eltern lachen und generell ein normales Leben führen. Ich würde als eine Verbrecherin sterben und nie glücklich hätte werden können. Meine Eltern haben mir meine Zukunft gerettet und mich zu einer guten Person großgezogen. Ich werde jetzt einfach damit leben müssen, dass ein böses Wesen in mir lebt und hoffen, dass es niemals die Kontrolle gewinnt.

„Mum... Dad...", bringe ich hervor. Sie schauen mich mit einem traurigen Blick an. „Ich verstehe, warum ihr so gehandelt habt. Ich hätte es ganz sicher nicht besser gemacht, sondern wäre auch geflüchtet. Und früher oder später wäre es eh zu diesem Tag gekommen. Ihr glaubt gar nicht, wie dankbar ich bin, dass ich euch habe." „Oh, (V/N)! Wir lieben dich so sehr!", sagt Mum und bricht in Tränen aus. Sie steht auf und umarmt mich. Dad macht es ihr gleich. Und da sitzen wir. Traurig und gleichzeitig erleichtert, dass es endlich raus ist. Endlich habe ich meine Antworten. Zwar habe ich sowas... extremes nicht erwartet, doch wenigstens weiß ich jetzt, wer ich wirklich bin. Die Nachfahrin einer Frau, die einen Pakt mit dem Gehilfen des Teufels geschlossen hat.

Timeskip
Spät abends, im Zimmer:

Ich sitze gerade am Schreibtisch und mache meine Hausaufgaben. Nach dem Gespräch mit meinen Eltern habe ich mich erstmal hingelegt, um das ganze etwas besser verarbeiten zu können. Das hilft mir auch immer, wenn ich am nächsten Tag eine schwierige Arbeit schreibe und mich beruhigen muss. Zwar kann ich mich kaum konzentrieren, doch die Aufgaben müssen trotzdem gemacht werden. Ich bin ja auch gleich schon fertig. Als ich den letzten Satz zu Ende geschrieben habe, werfe ich meinen Stift weg und lehne mich weit zurück. Ich seufze müde und fahre mit meinen Händen übers Gesicht. Na endlich bin ich fertig! Das waren echt die schlimmsten zwei Stunden meiner gesamten Schulzeit! Ich schaue auf die Uhr. Es ist gerade elf Uhr geworden. Mum und Dad schlafen schon längst. Scheiße, wenn ich morgen mitten in der Aufnahmeprüfung einschlafe, war's das mit der U.A.!

Ich packe meine Schulsachen für morgen ein und schalte das Licht aus. Wie ich es jeden Mal mache, bevor ich schlafen gehe, schaue ich zu Katsuki's Fenster rüber. ICH BIN KEIN STALKER ODER SO! Ist nur eine komische Angewohnheit. Da sehe ich plötzlich, wie sich etwas im Garten bewegt. Es ist ein Mensch. Ist es ein Einbrecher?! Nein, ich kenne diese Stachelfrisur doch. Was zur Hölle macht Katsuki um diese Uhrzeit in meinem Garten?! Ich beobachte, wie er mit etwas unter seinem Arm geklemmt den Baum hochklettert und in mein Zimmer späht. Als er mich erblickt, fliegt er vor Schreck fast wieder runter. Ich gehe zum Fenster und öffne es. „Katsuki, was zur Hölle machst du hier?!", frage ich ihn aufgeregt. Aber natürlich im Flüsterton. „(V/N), bitte lass mich heute bei dir schlafen", fleht er mich an.

„Meine Eltern spielen schon seit STUNDEN ihre komischen Spielchen, wenn du weißt, was ich meine. Das ist im ganzen Haus zu hören und ich kann bei diesem Krach einfach nicht schlafen. Hab's sogar schon im Keller versucht, aber sogar DORT kriege ich alles mit! Und wenn ich morgen mitten in der Aufnahmeprüfung einschlafe, war's das mit der U.A.!", erklärt er mir im verzweifelten Ton, „Bitte, ich schlafe auch meinetwegen irgendwo auf dem Boden!" Ich atme müde aus und trete einen Schritt vom Fenster zurück. „Komm rein." „Oh mein Gott, danke, (V/N)!", bedankt Katsuki sich und springt von der Fensterbank ins Zimmer. Ist der wirklich in seinen Schlafsachen hierher gekommen?

„Du wirst gar nicht bemerken, dass ich da bin", versichert Katsuki mir und geht in die Ecke, wo mein Schrank steht. In die Ecke, die am weitesten von meinem Bett entfernt ist. Er schmeißt sein mitgebrachtes Kissen auf den Boden und setzt sich dort hin. „Soll ich noch die Jalousien runtermachen?", fragt er mich und deutet auf die noch offenen Fenster. Ich starre ihn nur mit einem fassungslosen Blick an. „Sag mal, denkst du etwa, dass ich es gestatte dich auf dem harten Boden schlafen zu lassen?! Ich bin doch keine schlechte Freundin! Komm sofort her!", fordere ich ihn auf und zeige mit dem Zeigefinger auf den Fleck vor mir. Ohne zu zögern erhebt er sich wieder und kommt auf mich zu. Er sieht mich fragend an. So, als ob er es gewohnt sei, auf dem Boden zu schlafen.

„Also echt, Katsuki. Du bist doch kein Hund, also rein da!", befehle ich meinem Freund und deute auf's Bett. „HAAAAA?!", atmet Katsuki tief ein und sieht mich mit großen Augen an, „Ich darf?! WIRKLICH?!" „Ja. Wenn ich wüsste, dass du die ganze Nacht über auf dem dreckigen Boden verbringen würdest, könnte ich nicht schlafen", erkläre ich ihm und ziehe die Jalousien runter. Ich gehe vorsichtig Richtung Bett, um mich nicht aus Versehen an meinem Schreibtischstuhl zu stoßen. Wie ich es ja immer so gerne mache. Nachdem ich ohne Verletzungen beim Bett ankomme, lege ich mich hinein und decke uns beide zu. Da bekomme ich eine Idee, die meinen tollen BESTEN FREUND sicherlich... überraschen wird. Ich drehe mich zu ihm und schmiege mich ganz nah an ihn ran. Daraufhin versteift sich Katsuki's ganzer Körper und er macht ein Geräusch, als ob er gleich explodieren würde.

„W-W-Was ma-machst d-du da, (V-V-V/N)?!", fragt er mich ganz leise, so nervös ist er. Seine Stimme ist auch ziemlich hoch. „He", mache ich amüsiert. Katsuki's Herz schlägt verdammt schnell. Wie niedlich, dass er wegen sowas so nervös wird. „Hast du etwa was gegen kuscheln?", erwidere ich provozierend darauf und komme ihm noch näher. „H-HE! N-Nein?!", antwortet er mir und umarmt mich nun auch. Er ist mit der Situation vollkommen überfordert! Ich kann nicht mehr! „Gute Nacht, Katsuki", flüstere ich müde und schließe meine Augen. „G-Gute Nacht... (V/N)..."

Ich finde es auch immer niedlich, wenn ich wegen unnormaler hoher Körperwärme und dem lauten Herzschlagen meines Bettgenossen (den ich noch nie hatte (zum Glück)) nicht einschlafen kann. Ich hatte btw den Spaß meines Lebens beim Schreiben dieses Kapitels, weil ich die ganze Zeit Scheiße geschrieben habe (natürlich habe ich die wieder gelöscht, weil das bescheuert war). Ew. - 06. Januar, 2023

~ Bakugo x fem!Reader ~ Der Fluch des schwarzen SchlangendrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt