~Kapitel 23: Der Hauptgewinn~

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Großer Timeskip
(V/N)'s POV

Die Zeit verging ziemlich schnell, und Katsuki und ich kamen uns immer näher. Seeeeehr viel näher... Wir reißen ständig dumme Witze, verkloppen uns, wie kleine Kinder es immer so gerne machen, und trainieren gemeinsam für die Aufnahmeprüfung, die schon nächste Woche Montag stattfinden wird. (xxx) und (xxx) fragen uns ständig, wann wir endlich mal auf ein Date gehen würden. Es sei ja sooo offensichtlich, dass wir für einander bestimmt seien. Ich persönlich weiß nicht, was sie damit meinen. Klar, ich sage offen und ehrlich, dass ich Katsuki verdammt attraktiv, sympathisch und geil finde, aber sowas machen beste Freunde doch ständig, oder nicht ✋🙄? Anyway...

Ich sitze gerade an meinen Hausaufgaben und kann mich null konzentrieren. Der Lehrer hat uns heute wieder massig Lernstoff gegeben, den wir bis morgen fertig haben müssen. „AAAAAH!", stöhne ich genervt und lege meinen Stift weg. „Warum muss Mathe nur so schwer sein?!" Was Katsuki gerade wohl macht? Ich erhebe mich aus meinem Stuhl und greife mir mein Fernglas. Das habe ich mir besorgt, damit ich besser Katsuki beobachten kann. Von dieser Entfernung erkennt man nämlich so gut wie gar nichts. Ich schaue durch's Fernglas und schrecke hoch. Katsuki muss wohl den selben Gedanken wie ich gedacht zu haben, denn ich habe ihn gerade dabei erwischt, wie er mich ebenfalls beobachtet. „Du Stalkerin", ruft Katsuki mir durch sein Megafon zu. So eines habe ich auch. Die haben Katsuki und ich zusammen gekauft, damit wir uns besser verständigen können. Anrufen ist nicht, weil das W-LAN ständig bei uns ausfällt.

Die Nachbarn haben sich zwar schon öfters beschwert, doch die Polizei ist noch nie gekommen. Wann das passieren wird, ist hier eine sehr interessante Frage. „Du hast angefangen, Katsuki", antworte ich darauf. „Stimmt nicht." „Stimmt doch." „Nein."
„Doch." „Bist du dir sicher, dass du nicht angefangen hast?" „Hals Maul. Kannst du dich auch nicht konzentrieren?" „Ich bin schon fertig. Haha!" „Was sind die Lösungen?" „Sag ich dir nicht." „Ich hasse dich." „Hab dich auch lieb, Chanchan", erwidert Katsuki darauf und grinst mir entgegen. „Chanchan" ist seit neustem mein neuer Spitzname. Wie er darauf gekommen ist, weiß ich nicht. Meiner Meinung nach klingt das wie ein Name für einen bissigen Chihuahua oder einer Pornodarstellerin. So einen großen Unterschied gibt es zwischen den beiden eigentlich nicht. Es ist mir aber auch relativ egal.

„Wenn du mir nicht sofort die Lösungen gibst, komme ich zu dir und hole sie mir selbst", warne ich ihn. „Du weißt schon, dass ich dich für Einbruch anzeigen kann?" „Warum solltest du mich anzeigen wollen?" „Okay, der Punkt geht an dich..." „Also, wie sieht's aus? Kapitulierst du oder müssen wir das auf die harte Tour machen?" „Ich gebe ganz sicher nicht auf!", beendet Katsuki die Unterhaltung und verschwindet vom Fenster. Hmm. Wie du willst :) Ich sehe noch, wie Katsuki in den Garten geht und irgendwas vor die versteckte Zauntür stellt, damit ich nicht in den Garten kommen kann. Doch er weiß ganz genau, dass mich das nicht aufhalten wird. Ich öffne mein Fenster und springe auf den nächsten Ast. Ich bin schon hundert Mal diesen Baum hoch- und runtergeklettert, weshalb ich schon auswendig weiß, wo ich hintreten kann.

Als ich elegant auf dem Boden lande, mache ich mich auf den Weg zum Zaun. „Denkst du wirklich, dass ich dich überhaupt ins Haus lasse?", fragt Katsuki mich von der anderen Seite. „Ich denke das nicht nur, ich WEIß es", antworte ich darauf. „Ha! Das werden wir ja sehen!" Ich trete einige Meter vom Zaun zurück und nehme Anlauf. Ich springe so hoch ich kann und lande auf dem Zaun, der übrigens über 2,50 Meter hoch ist. „Hola", begrüße ich meinen blonden Freund. „Oh scheiße! Wie hast du es da hoch geschafft?!", ruft Katsuki überrascht aus. „Wer's kann, der kann's", antworte ich darauf und schaue mich um. Hier sieht es schon sehr viel besser aus, als an dem Tag, wo ich ihm gesagt habe, er solle hier mal Ordnung machen. Das hat er auch gemacht. Sogar überraschend gut.

Flashback
Zurück am zweiten Tag:

Ich wache auf. Die Sonnenstrahlen, die durch die Schlitze meiner Jalousien kommen, haben mich aufgeweckt. Ich habe gestern Abend noch eine Weile mit Izuku telefoniert, weshalb ich vergessen habe, sie ganz runterzuziehen. Er hat mir ziemlich viele Fragen über meine und Captain America's Spezialität gestellt, darum waren wir beide am Ende des Tages ziemlich K.O.. Boah, wie viel Uhr ist es? Ich schaue auf meinen Wecker, den ich schön auf meinem neuen Nachtschränkchen platziert habe. Es ist 09:30 Uhr. Meeeeeh. Normalerweise schlafe ich an freien Tagen bis mindestens bis zwölf Uhr und gehe dann später schlafen. Ich denke, ich kann jetzt nicht mehr einschlafen. Ich strecke mich lange und gähne laut. Was soll ich heute essen? Auf Nutella habe ich heute irgendwie keinen Bock. Ein Obstsalat wird bestimmt ausreichen.

Ich verlasse mein Zimmer und mache mich auf den Weg zur Küche. Mum und Dad sind schon längst bei der Arbeit. Jeden Tag - bis auf Sonntag - bin ich von 08:00 Uhr bis 21:00 Uhr alleine zu Hause. Ziemlich cool finde ich. Das heißt aber auch, dass ich nach der Schule einige Sachen, wie kochen, putzen und Wäsche waschen und aufhängen muss. Damit komme ich jedoch klar. Wenn meine Eltern abends nach Hause kommen und schon alles erledigt ist, sind die total erleichtert und froh. Und das alles ist das Mindeste, was ich für sie machen kann. Sie haben mir ja schließlich ein gutes Leben ermöglicht und da darf man auch wohl etwas zurückgeben. Ich nehme mir ein Messer und fange an das Obst in Stückchen zu schneiden. Als ich fertig bin, klatsche ich alles in eine Schüssel. Ich schnappe mir eine Gabel und fange an zu essen. Yoah, geht schlechter.

Nachdem ich mit dem Salat fertig bin, stelle ich die Schüssel in die Spülmaschine und gehe wieder nach oben. Ich ziehe mir ein weißes Shirt und eine Jogginghose an und kämme meine Haare durch. Ich setze meine Augenklappe auf und gehe wieder ins Zimmer. Da fällt mir wieder ein, dass Katsuki ja den Garten für mich wieder herrichten will, um die Belohnung zu bekommen. Ich gehe zu meinem Fenster und staune. Es sieht ziemlich sauber aus. Zumindest von hier oben aus. Hat er das wirklich über Nacht komplett neu gemacht? Ich habe gar keinen Rasenmäher gehört. Ich öffne das Fenster und schaue mir den Baum an. Wie komme ich hier am besten runter? Nachdem ich mir einen Weg im Kopf klar gemacht habe, springe ich vorsichtig auf den nächstgelegnen Ast. Das klappt doch schon gut! Als ich unversehrt auf dem Boden geladen bin, bin ich stolz auf mich, dass ich mir nichts gebrochen habe.

Ich begebe mich zum Zaun und betrete Katsuki's Garten. Wow! Hier sieht es ja fantastisch aus! Der Rasen ist sauber gemäht, kein bisschen Unkraut ist zu sehen, die Büsche ordentlich beschnitten und das Laub gefegt. Und mitten auf diesem Haufen trockener Blätter liegt ein schlafender Katsuki. Ich schleiche mich leise zu ihm und lächle. Ich knie mich zu ihm runter und mustere ihn. Er sieht so friedlich aus, wenn er schläft. Er ist oben und unten mit Dreck bedeckt. „Hast du etwa die ganze Nacht durchgearbeitet?", murmle ich leise und entferne etwas Gras aus seinem Gesicht. „Alles nur für den Hauptgewinn." „Fuck!", schrecke ich hoch und ziehe meine Hand weg. „Oh mein Gott! Wie lange bist du schon wach?!", frage ich den lachenden Katsuki aufgeregt und versuche mich zu beruhigen.

„Schon eine Weile", antwortet er darauf. „Und jetzt sag mir endlich, wofür ich die Nacht durch geschufftet habe", fordert Katsuki mich auf und setzt sich aufrecht hin. Ich atme ein Mal tief aus. „Also gut", beginne ich zu reden, „Da du scheinbar vor meinem Erwachen fertig geworden bist und es hier jetzt tausend Mal besser als vorher aussieht, ist der Preis..." Katsuki sieht mich erwartungsvoll an. „Ein Wunsch." „Ein Wunsch?" „Ja, ein Wunsch. Du kannst ihn einlösen, wann immer du willst. Solange es nicht zu extremes ist, erfülle ich ihn dir. Aber Achtung. Wenn du deinen ersten Wunsch schon ausgesprochen hast, kannst du ihn nicht wieder zurücknehmen und dir was neues wünschen", erkläre ich ihm. „Oh mein Gott! Das heißt ja, ich kann mir alles wünschen, was ich will!", ruft Katsuki erfreut aus. „Wo beginnt für dich denn „zu extrem"?", fragt er mich noch.

„Strippen und alles darüber", antworte ich kurz gefasst. „Und was ist alles darunter?" „Wenn ich mit etwas so gar nicht einverstanden bin, sage ich's dir wohl."

~ Bakugo x fem!Reader ~ Der Fluch des schwarzen SchlangendrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt