~Kapitel 27: Der Beginn von etwas Großartigem~

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Gigantischer Flashback
Dreizehn Jahre zuvor, erster Tag im neuen Kindergarten (Du bist gerade vier geworden):
(V/N)'s POV

„(V/N)", höre ich Mama flüstern. „(V/N), wach auf. Heute ist dein erster Tag im neuen Kindergarten. Na, freust du dich schon?", fragt sie mich leise. Ich stöhne müde und ziehe mir die Decke über den Kopf. „Nur... Nur noch fünf Minuten, Mama", jammere ich. „Nein, jetzt aufstehen." „Drei Minuten?" „Zwei Minuten." „Okay", erwidere ich auf den Vorschlag und strecke mich lange. Ich will noch nicht aufstehen. Das Bett ist zu gemütlich und warm. Wenn ich es gleich verlasse, erfriere ich doch! Die restlichen zwei Minuten vergehen wie im Flug. „So, JETZT stehst du aber auf, (V/N)", sagt Mama und hebt mich aus dem Bett. „Aaaaah!", schreie ich, als die Decke von mir runterfällt. „Kaaaaaaalt!" „Stell dich nicht so an, du Frostbeule. Komm, ich hab dein schon Frühstück schon fertig gemacht." „Uuaaaaah", gähne ich ziehe mir meine Kuschelsocken an. Jetzt sind wenigstens meine Füße etwas wärmer.

Ich und Mama verlassen mein kleines Zimmer und gehen gemeinsam die Treppe runter. Sie hält die ganze Zeit über meine Hand, weil ich mich gestern nicht richtig am Handlauf festgehalten habe und deswegen alle Stufen runtergefallen bin. Komischerweise habe ich aber keinerlei Verletzungen bekommen. Noch nichtmal einen kleinen blauen Fleck. Mama und Papa können sich meine Robustheit auch nicht erklären. Ich klettere auf meinen Stuhl und setze mich. Vor mir steht ein mit Obst und Gemüse gefüllter Teller. „Gibt es keine Erdbeeren mehr?", frage ich Mama etwas enttäuscht. „Nein, Schatz", antwortet Mama darauf, „Aber heute kauft Mama ein und backt einen großen Erdbeerkuchen. Wie klingt das?" „Yay! Danke, Mama!", bedanke ich mich fröhlich und esse meinen Teller leer. Je schneller ich mit essen fertig bin, umso eher kann Mama mich zum Kindergarten bringen und dann einkaufen!

Doch mein Schlingen bezweckt nichts, außer dass ich mich an einem Bananenstückchen verschlucke. Ich fange an zu husten. „Och, (V/N). Wir haben doch über schnelles Essen gesprochen", sagt Mama und gibt mir ein Glas Wasser, nachdem ich wieder in der Lage für irgendwas bin. Ich nehme das Glas entgegen und trinke den Inhalt in wenigen Schlucken auf. Als ich fertig mit essen bin, gehe ich mir die Zähne putzen. Da ich schon ein großes Mädchen bin, kann ich das sogar ohne Mama's Hilfe machen. Ich steige auf den Hocker und putze mir die Zähne ganz gründlich. Eine Sanduhr brauche ich nicht mehr, weil ich die Zeit gut einschätzen kann. Als ich fertig bin, ziehe mich meinen Pyjama aus und das babyblaue Kleidchen mit weißem Kragen an, was wir dort tragen müssen. Ich finde es niedlich. Vor allem das gelbe kleine Blümchen. Ich zupfe es mir zurecht und käme meine Haare durch.

Ich betrachte mich im großen Spiegel. Warum ich mein purpurrotes Auge mit den zwei schwarzen Punkten hinter dieser Augenklappe verstecken soll, weiß ich nicht. Aber wenn Mama und Papa sagen, dass es wichtig sei, mache ich es natürlich ohne mich zu beschweren. Wäre es nicht wichtig, würden sie mir es nicht gesagt haben. Doch eine richtige Antwort haben sie mit auf die Frage auch nie gegeben. „Mach es einfach." „Setzt das Teil auf keinen Fall ab, außer, wenn du schlafen gehst, ja?", sagen sie immer. Ich nehme mir die Augenklappe und setze sie auf. Sie ist schon seit ich denken kann ein Teil von mir. Doch meine alten Kinderkartenmitmenschen wollten das nicht akzeptieren. Sie haben mich ständig wegen dem Ding geärgert und gehänselt. Auch nach vielen Gesprächen mit ihren Eltern wurde es nicht besser, weshalb Mama und Papa mich einfach auf ein neues geschickt haben. Hoffentlich werden die Kinder dort nett zu mir sein.

Ich verlasse das Bad wieder und gehe in mein Zimmer. Dort steht mein kleiner roter Rücksack, wo nachher meine Trinkflasche, mein Lieblingsbuch und ein Vollkornkeks reinkommen wird. Ich setze ihn auf und gehe in den Flur. Kurz bevor ich wieder nach Mama rufen will, damit sie wieder meine Hand halten kann. Doch ich halte inner. Komm schon, (V/N), du schaffst das auch alleine. Du bist doch schon groß. Fast schon erwachsen! Ich greife den Handlauf so fest ich kann. Ich kann das! Ich gehe die erste Stufe runter. Die Zweite. Die Dritte. Und am Ende komme ich komplett unversehrt unten an. „Mama, Mama! Ich bin gerade wieder ALLEINE runtergelaufen!", rufe ich stolz aus und renne aufgeregt zu ihr in den Abstellraum. „Du glaubst gar nicht, wie stolz ich auf dich bin, Schatz", erwidert Mama lächelnd darauf und reicht mir meine Jacke.

Ich ziehe sie fröhlich an und nehme meine Schuhe aus dem Schuhschrank. In meiner alten Gruppe war ich die einzige, die sich alleine die Schuhe zubinden konnte. Ich habe mich ziemlich besonders gefühlt, aber in meiner neuen Gruppe werde ich bestimmt nicht die Einzige sein. Ich und Mama laufen durch die Garage und steigen ins Auto. Ich schnalle mich an, wie es sich gehört. „Soll ich das Radio anmachen?", fragt Mama mich, nachdem sie das Auto angeschaltet hat. „Nee, lass mal", lehne ich ab und schaue aus dem Fenster. Es regnet in Strömen. Die Regentropfen fließen schnell die Scheibe hinunter und machen eine klare Sicht nach draußen unmöglich. „Wird es heute noch sonnig, Mama?" „Ich weiß es nicht, (V/N). Laut dem Wetterbericht nicht." „Ach, der Wetterbericht! Der ist doch fast immer falsch", erwidere ich darauf.

Einmal haben die einen stürmischen Tag versprochen und es war den ganzen Tag über sonnig und warm. Keine einzige Wolke war zu sehen. Seit dem vertraue ich den Wetterleuten nicht mehr. Ist doch klar, wenn die mich schon so oft angelogen haben. Und lügen ist nicht okay! Das sind auch noch Erwachsene, die sollten es ja eigentlich besser wissen. Nach zehn Minuten Fahren kommen wir an meinem neuen Kindergarten an. „Und jetzt gehen wir ganz schnell rein, damit wir nicht ganz so nass werden", sagt Mama und verlässt das Auto. Ich mache es ihr gleich und schnalle mich ab. Wir beide laufen so schnell wir können unter's Dach. „Na geht doch. Wir sind nur ein bisschen nass geworden", atmet Mama erleichtert aus. „Mama. Ich bin klitschnass." „Das trocknet!" Mama öffnet mir die Tür, weil ich noch zu klein bin, um selbst an die Klinke zu kommen.

~ Bakugo x fem!Reader ~ Der Fluch des schwarzen SchlangendrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt