Kapitel 7

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Beorn lud alle, ziemlich unerwartet, zum Essen ein. Natürlich schlugen die Zwerge dieses Angebot nicht aus, auch wenn Gandalf etwas skeptisch erschien.

Ahvril hielt Fili zurück, ehe sie mit ins Haus ging und verband ihm noch die Hände. Auch er bedankte sich herzlich und zusammen folgten sie den anderen.

Im Inneren des Hauses war es nun noch gemütlicher als vorher. Der Tisch war voller Speisen und Beorn goss jedem hohe Krüge voll Milch ein. Die Zwerge mussten sie mit beiden Händen heben, so schwer wurden sie. Ahvril bedankte sich mit einem Nicken, als Beorn ihr einen Krug Wasser brachte. „Wenn ich mich recht erinnere, trinken die Celva keine Milch“, brummte er und betrachtete sie bedrohlich von seiner Höhe aus. Ahvril nickte wieder nur und so machte der Hautwechsler sich auf zum Nächsten. „Hautwechsler und dein Volk sind sich doch sehr ähnlich, oder nicht? Wieso kann er dich nicht leiden?“, flüsterte Kili leise. Sie saßen alle zusammen, Fili noch an der Seite seines Bruders. „Die Hautwechsler haben wenig bis keine Kontrolle über sich, wenn sie sich verwandelt haben. Außerdem stammen sie vermutlich von den Tieren selbst ab. Sie sind so etwas wie die ersten Menschen. Lange Zeit waren sie einfach nur eifersüchtig auf uns, da wir es uns aussuchen können in welches Tier wir uns verwandeln, wir haben Kontrolle darüber. Dann kommt hinzu, dass sie nur Menschen sind, sie leben auch nur so lange wie sie. Uns wurde die Ewigkeit geschenkt. Zuletzt natürlich … mein Volk existiert noch, seines hingegen-“

„Ihr habt unsere Geschichte gut studiert, Weltenwanderer“, unterbrach Beorn das Gespräch, was er ganz offensichtlich mitbekommen hatte. Ahvril senkte den Blick, beschämt über die Vorteile, die ihr Leben doch hatte und wie schlimm es für Beorn sein musste. Sie verstand oft die Feindseligkeit, die ihnen entgegengebracht wurde. „Also du bist der, den sie Eichenschild nennen?“, änderte der Hautwechsler das Thema, „sag mir: Warum macht Azog, der Schänder, Jagt auf dich?“

Thorin saß an eine Säule gelehnt, etwas abseits der Gruppe. Alle Blicke richteten sich nun auf ihn. „Du weißt von Azog?“, fragte er vorsichtig, „woher?“

„Mein Volk war das Erste, das in den Bergen lebte. Bevor die Orks aus dem Norden kamen. Der Schänder hat fast meine gesamte Familie umgebracht. Doch einige hielt er sich als Sklaven“, Ahvril bemerkte nun die eisernen Schellen, die noch immer an seinen Handgelenken hingen. Auch Bilbo sah auf sie. „Nicht zum Arbeiten“, fuhr er fort, „zum Zeitvertreib.“ Am Tisch war es ruhig geworden. Alle hörten Beorn gespannt zu. „Hautwechsler einzusperren, sie zu foltern schien ihn zu belustigen.“

„Gibt es noch mehr wie dich?“, fragte Bilbo unschuldig, nicht wissend was er für eine Antwort bekommen würde. „Einst gab es viele“, murmelte Beorn und schenkte Ori einen weiteren Krug voll Milch ein. „Und jetzt?“

„Jetzt gibt es nur noch Einen.“ Sofort sank Bilbos kleines Lächeln und er sah betreten weg. „Ihr müsst den Berg vor den letzten Herbsttagen erreichen!“

„Woher wisst ihr davon?“, Ahvrils Kopf schoss hoch und sie konnte die Frage nicht unterdrücken. Beorns gelbe Augen fielen auf sie. Er hob amüsiert einen Mundwinkel. „Was kann ein Dezemberkind schon so weit in Richtung Erebor wollen? Und dann noch in Begleitung vom König unterm Berge?“

„Ehe der Durinstag zu ende geht, ja“, Gandalf unterbrach die Beiden. Beorns grinste in sich hinein, während Ahvril den Zauberer böse ansah. „Ihr habt nicht mehr viel Zeit“, meinte der Hautwechsler nun und überging das Thema ebenfalls. „Darum müssen wir durch den Düsterwald.“

Waldlandreich, dachte Ahvril finster. Der Ausdruck Düsterwald hinterließ immer einen bitteren Geschmack auf ihrer Zunge. Unmerklich rutschte sie in ihrem Platz ein Stück nach unten. Beorn sah sie kurz an, wissend was die Elben dort von den Celva hielten. „Etwas Dunkles hat diesen Wald befallen“, sagte er, „grausame Wesen kriechen im Dickicht umher. Nur in größer Not, würde ich mich dort hineinwagen!“

„Wir werden den Elbenweg nehmen“, erklärte Gandalf und auch er sah kurz zu Ahvril, die seinem Blick auswich. Sie musste sich noch etwas einfallen lassen. „Der ist noch sicher!“

„Sicher? Die Waldelben des Düsterwaldes sind anders“, Thorin stand während Beorns Worten auf und begann unruhig umher zu laufen, „sie sind weniger klug, dafür gefährlicher! Aber was macht das schon.“

„Wir meinst du das?“, fragte nun Thorin von seinem Platz aus. „In dieser Gegend wimmelt es von Orks. Es werden stetig mehr und ihr seid zu Fuß unterwegs. Ihr erreicht diesen Wald niemals lebend!“

***

Ich kann es selbst kaum erwarten .... ihr wisst was ich meine *gg* 

Fire Princess (Hobbit FF: Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt