„Ahvril!“, zwischen all den Wachen, die nun umher liefen wie aufgescheucht, entdeckte die Celva Vivianna. Die Elbenfrau trug mehrere Kleidungsstücke in den Händen. „Ein kampffähiges Kleid, Lederhosen und Stiefel. Dazu einen blauen Umhang für den Weg!“, presste sie gehetzt hervor. „Vielen Dank! Mir wäre es lieber gewesen du brächtest mir kein Kleid, zum Kampf geeignet oder nicht, aber es ist alles besser als das hier!“, ihre Augen leuchteten auf, als Vivianna nun einen Bogen von ihrem Rücken nahm und ihn Ahvril übergab. Die Pfeile hatten gelbe Federn. „Nun dafür kann ich mich nun wirklich nicht genug bedanken! Woher wusstest du-“
„Ich sagte es ihnen damals und ich sage es ihnen heute: Der Prinz ist euch sehr zugetan!“, mehr erklärte sie nicht, bevor sie Ahvril einen Schubs gab, „geht nun!“
„Danke!“, rief Ahvril nochmal über die Schulter, ehe sie um die Ecke schoss. Zu gern hätte sie sich verwandelt, doch das hätte zu viel Aufmerksamkeit erregt. Sie kannte diese Hallen wie sie die im Hause Elronds kannte und so dauerte es nicht lange, bis sie einen der Ausgänge fand. Zum Glück waren alle Wachen zu sehr damit beschäftigt die Zwerge zu verfolgen. In Windeseile zog Ahvril die neuen Sachen an und spannte ihren neuen Bogen um die Schultern. Sie begrüßte das alte Gefühl eines Köchers zwischen ihren Schulterblättern. Das sogenannte Kleid, war zu ihrer Erleichterung nicht so wie sie es sich vorgestellt hatte. Es war mehr eine Tunika, nur aus Leder und eng anliegend. Viele der weiblichen Elben des Waldlandreiches trugen sie während der Schlacht. Doch statt der satten, grünen Farben war diese hier in einem kräftigen Blau. Ahvril zog die Nase kraus, sie hasste blau. Wieso war alles, was sie hier bekam blau? Früher hätte sie Legolas dafür verantwortlich gemacht, doch das konnte diesmal nicht sein. Ihre freundlichen Besuche im Waldlandreich waren vorbei. In der Ferne erklang Legolas Befehl die Tore zu schließen, was Ahvril dazu veranlasste wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Sie brauchte einen leeren Kopf und einen Plan!
Mit Legolas Dolch in der Hand lief sie los.
Die Zwerge saßen in ihren Fässern und versuchten verzweifelt über Wasser zu bleiben. Bilbo hatte die grandiose Idee gehabt, sie in hölzerne Weinfässer zu stecken, die abtransportiert werden sollten. Durch eine Falltür, die für gewöhnlich in einem Boot endete, gelangen sie in den angrenzenden Fluss. Nun trieben sie in dem wilden Gewässer nach unten. Die Strömung schmiss sie gerade zu umher. Doch ihre Fahrt wurde jäh gestoppt, als sie an das Tor kamen. Auf einer kleinen Brücke standen bereits mehrere Elben und erwarteten sie. Die Grenze des Waldlandreiches! Ein großes Eisengitter senkte sich ins Wasser und verschloss ihnen den Weg. „Nein!“, schrie Thorin wütend und fasste mit beiden Händen an das kalte Metall, was sie nun von ihrer Freiheit trennte. Ein Fass nach dem anderen wurde angespült und so saßen sie erneut in der Falle. Ohne Waffen konnten sie sich nicht einmal wehren.
Doch es sollte noch schlimmer kommen: Einer der Elben keuchte plötzlich auf, kippte nach vorn und fiel ins Wasser. Ein schwarzer Pfeil ragte aus seinem Rücken. „Passt auf! Orks!“, rief Dwalin alarmiert. Von überall her kletterten die Kreaturen an sie heran. Als erstes überfielen sie die Elben. Das Klirren von Metall erfüllte die Luft und Orks und Elben fielen leblos in den Fluss.
Kili wusste gar nicht wo er als erstes hinsehen sollte, bis er den hölzernen Hebel sah, mit dem die Elben vorhin das Tor geschlossen hatten. Jetzt wären sie zu beschäftigt um ihn zu bemerken! Schnell sprang er aus seinem Fass und kletterte über die anderen hinweg zum Ufer. Kaum hatte er es erreicht, fiel ein Ork ihn an. Nur mit Not konnte er ihn abwehren. „Kili!“, Dwalin hielt einen langen Ast in den Händen und warf ihn dem jungen Zwerg entgegen, der ihn auch gleich fing. Damit als Waffe beförderte er den Ork mit wenigen Schlägen in den Fluss. Immer mehr Orks bemerkten ihn nun und griffen an. Doch dann mischten sich gelbe Pfeile unter die schwarzen.
Ahvril hörte das Klirren der Waffen schon von weitem. Etwas musste passiert sein! Sie verschnellerte ihre Schritte noch weiter und zog ihren Bogen, zusammen mit einem Pfeil. Sobald die ersten Orks in Sicht kamen feuerte sie pausenlos. Die Celva versuchte sich ein Bild von der Situation zu machen. Überall lagen getötete Elben! Die Zwerge saßen in Fässern auf dem Fluss, zusammengepfercht unter der Brücke. Zu ihrem Entsetzen stand Kili am Ufer, einen Ast schwingend und versuchte an den Hebel der Brücke zu gelangen. Schnell setzte sie einen neuen Pfeil an und Schoss auf einen seiner Angreifer. Sein Blick schnellte zu ihr, ehe er erneut auf einen Ork einschlug. Ahvril rannte weiter auf die Brücke zu, während sie Kili mit ihren Pfeilen unterstützte.
Alle konzentrierten sich so sehr darauf, was um den Zwerg herum geschah, dass niemand den riesigen Ork am anderen Ufer bemerkte. Er beobachtete grimmig wie Kili Stufe um Stufe empor klomm, dabei nahm er seinen Bogen vom Rücken und spannte einen Pfeil.
Erst als dieser durch die Luft sirrte, erkannte Ahvril die Gefahr. „Kili!“, schrie sie, doch es war zu spät. Der schwarze Pfeil bohrte sich tief in seinen Oberschenkel. Der Zwerg hielt schmerzerfüllt inne. Schreck machte ihn kurz regungslos, ehe er wieder in Bewegung sprang. Mit schmerzverzerrtem Gesicht reckte er sich nach dem Hebel, doch sein Bein gab unter ihm nach und er sackte zu Boden. „Kili!“, rief nun auch Fili panisch. Mehrere Orks näherten sich. Ahvril hatte nun die letzten paar Meter überwunden und landete mitten auf der Brücke. Pfeil um Pfeil jagte sie den Orks ins Fleisch, ehe sie Kili erreichte. Ein weiterer Ork, der gerade Kili angreifen wollte, bekam ihren Dolch in den Rücken. Ein anderer jedoch fiel von einem Pfeil um und der kam weder von den Orks noch von Ahvril. Die Celva sah sich erschrocken um. Eine Elbenfrau kam auf sie zu gerannt, einen Bogen in den Händen. Hinter ihr erschienen noch mehr Elben, unter ihnen auch Legolas. Sofort schmiss er sich in die Schlacht. „Los Kili! Der Hebel!“, presste Ahvril hervor, während sie zwei Orks gleichzeitig von sich drückte. Im Augenwinkel sah sie wie er sich aufrappelte und mit Mühe den Hebel erreichte. Wieder versagte sein Bein, doch diesmal hielt er sich an dem Holz fest und zog es so mit sich nach unten. Das Quietschen des Tores war zu hören und die ersten Fässer passierten die Grenze des Waldlandreiches. „Ahvril!“, rief Kili und streckte ihr eine Hand entgegen. Schnell half sie ihm aufzustehen und sah sich um. „Fili!“, schrie sie und entdeckte den blonden Zwerg. Er hielt sich mit einer Hand an einer Wurzel fest, neben sich das leere Fass von seinem Bruder. „Kili!“, forderte er auf und gestikulierte wild. „Du musst mit uns kommen!“, sagte Kili und hielt Ahvril an ihrem Arm fest. „Ich komme mit, aber zuerst musst du in dieses Fass! Na los!“, der Zwerg nickte und ließ sich über den Rand der Brücke fallen. Mit einem entsetzlichen Geräusch brach der Pfeil ab, der in seinem Bein steckte und er schrie auf. Ahvril schloss kurz gequält die Augen. Bevor sie jedoch über ihre nächsten Schritte nachdenken konnte, packten sie zwei Arme von hinten. „Finger weg!“, knurrte sie missmutig und schlug ihren Kopf nach hinten. Der Ork taumelte von ihr weg, ehe sie ihn mit dem Dolch köpfte. Die Zwerge hatten sich in Bewegung gesetzt und entfernten sich schnell.
Ahvril erkannte Legolas ganz in der Nähe. „Legolas!“, rief sie und sah ihn zusammenzucken. Erst nach ein paar Sekunden suchten seine Augen nach der Celva. „Wirf mir ein Schwert zu!“, schrie sie erneut und er biss die Zähne zusammen. In ihrem Rücken spürte Ahvril wie die rothaarige Elbin sie beide beobachtete. Zwei weitere tote Orks folgten, bis Legolas sie erreichte. Mit einem strengen Blick in den Augen zog er ein Schwert aus seinem Gürtel und überreichte es ihr. Ahvril nickte dankend und begann die Zwerge zu verfolgen, die Elben dabei dicht auf den Fersen.
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So meine Lieben, das war es erstmal für Heute :D Ich bin mega glücklich so weit gekommen zu sein! Ob ich morgen schon wieder so viel schreiben kann, weiß ich nicht. Ich hatte ganz konkrete Ideen für diese Kapitel hier, doch nun muss ich wieder neu überlegen :) Ein paar Stellen stehen schon in meinem Kopf fest, aber das dazwischen muss ich noch füllen :D
Mich würde es echt freuen, wenn ihr fleißig kommentieren würdet! Ich will hören wie euch die letzten Kapitel und der Verlauf der Handlung gefallen hat! Ich hab mir alle Mühe gegeben meine eigene Storyline mit der des Filmes zu kombinieren :D
Vielleicht wollt ihr ja eure eigenen Überlegungen, wie ihr die Beziehungen zwischen den Personen jetzt seht, erzählen? Das fände ich mal mega cool :D ! Nun denn, eine gute Nacht und bis zum nächsten Kapitel :)
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Fire Princess (Hobbit FF: Band 2)
FanfikceEndlich akzeptiert von den Zwergen und als geliebtes Mitglied der Gemeinschaft steht Ahvril nun vor einem neuen Problem. Längst vergessene Geschichten kommen wieder zum Vorschein und alte Freunde begegnen ihr auf dem Weg zum Erebor. Doch nicht nur F...