Ahvril zuckte zusammen, als in der Ferne ein Grollen ertönte. Es klang als breche der Berg zusammen. „Der Drache", flüsterte sie entgeistert, „sie sind in den Erebor hineingelangt!" In ihrem Inneren kämpften mehrere Gefühle um die Oberhand. Sie musste zu den Zwergen, es war ihre Bestimmung. Doch sie wollte Kili nicht im Stich lassen. Ahvrils Blick fiel auf Tauriel, die leichtfüßig mehrere Schritte vor ihr lief. Legolas an ihrer Seite. Sie hatten die Geräusche vom Berg nicht einordnen können und ließen sich so nicht in ihrer Verfolgung beirren. Die Celva könnte nun einfach ihre Gestalt ändern und zum Erebor fliegen, sie würden sie nicht aufhalten können. Sie schloss kurz die Augen, betend die richtige Entscheidung würde sich ihr offenbaren.
Genau in diesem Moment ertönten Schreie ganz in der Nähe. Ahvrils Augen flogen wieder auf und sie rannte so schnell sie konnte. Die Orks hatten die Zwerge gefunden! Damit wurde ihr die Entscheidung abgenommen.
Sie holte zu den Elben auf und zog ihren Dolch hervor. Leichtfüßig sprangen sie von den Dächern in die Straßen und rannten dem Aufruhr entgegen. Legolas hob seinen Bogen und erschoss den ersten Ork, der gerade jemanden angreifen wollte. Überrascht entdeckte Ahvril Bofur, er lag kopfüber auf einer Bank. Zerbrochene Blumenkübel umgaben ihn. „Bofur!", rief sie aus und half dem Zwerg auf. „Ahvril! Den Göttern sei dank! Schnell, Kili ist oben. Er ist sehr krank!" Ohne ein weiteres Wort sprintete die Celva die Treppen hinauf, zu der Tür in die soeben Tauriel verschwunden war. Einen Ork schmiss sie währenddessen über das Geländer. Den Dolch hoch erhoben trat sie in die kleine Hütte und versuchte sich einen Überblick zu verschaffen. Überall waren Gestalten, die miteinander rangen. Tauriel schnitt gerade einem Ork die Kehle durch, während ein junges Mädchen mit Tellern und anderen Gegenständen schmiss. Sie schrie und versteckte sich immer wieder hinter einer umgekippten Sitzbank. Dahinter erkannte Ahvril noch ein weiteres Mädchen, noch ein paar Jahre jünger als das andere. Sie hielten sich an den Händen. Die Bank und der Tisch über ihnen das einzige, was sie vor den Kreaturen schützte. Im Dach und in den Wänden waren Löcher, durch die die Orks in die Hütte eingebrochen waren. Durch eines dieser sprang nun Legolas. Seinen Bogen in der Hand und den Blick wachsam umherschweifend. Dann erkannte Ahvril ein bekanntes Gesicht am hinteren Ende der Hütte. „Fili!", rief sie und bahnte sich einen Weg zu dem blonden Zwerg. Óin war ebenfalls da und versuchte die Mädchen zu beschützen. Neue Orks waren gekommen und hatten die schützenden Möbel um sie herum zerstört. Ahvril riss ihren Bogen von ihren Schultern und jagte mehrere Pfeile in die angreifenden Orks, ehe sie Fili erreichte. „Ahvril!", hauchte er erleichtert und lächelte sie kurz an, doch sein Grinsen verging ihm schnell. Aus einer weiteren Ecke des Hauses, wo die Einrichtung noch so aussah, als seien die Orks dort noch nicht gewesen, schrie Kili auf. Sofort alarmiert suchte Ahvril nach dem Zwerg und fand ihn, wie ein Ork an seinem gesunden Bein zog. Kili hatte auf einem Bett gelegen. Schnell hob die Celva ihren Dolch und schmiss ihn. Er versenkte sich tief im Schädel des Orks. Der Zwerg versuchte sich auf zu rappeln, fiel aber in seiner Hast zu Boden. Wieder schrie er schmerzerfüllt auf. Davon angetrieben kämpfte Ahvril noch härter. Sie mussten die Orks vertreiben, ehe sie sich um Kili kümmern konnten! Die Celva trat zu Legolas, der noch immer mit seinem Bogen kämpfte. Blitzschnell ergriff sie den Schaft eines seiner Doppelklingen, die er immer zwischen den Schulterblättern trug. Der silberne Elbenstahl glänzte im Licht des Feuers, als Ahvril nun jeden Ork angriff, den sie erwischen konnte.
Es dauerte so nicht lange, bis die Zahl der Orks abnahm und auch keine weiteren mehr nachrückten. Die Celva rammte gerade Legolas Schwert in den Brustkorb einer Kreatur, als es steckenblieb. Mit aller Macht versuchte sie die Klinge aus dem Körper des Orks zu ziehen, doch sie gab nicht nach. Der Ork griff seinerseits nach seiner Keule und hob sie hoch über seinen Kopf, bereit Ahvril zu zermalmen. In dem Moment schrie er plötzlich auf und fiel zu Boden. Zeitgleich sackte Kili zusammen und ließ den kleinen Dolch fallen, mit dem er gerade den Ork erstochen hatte. Vollkommen schockiert darüber, in welchen Qualen der Zwerg sich nun auf dem Boden wand, erstarrte Ahvril. Sie konnte den Blick nicht von Kili abwenden. Er schrie erneut und fasste sich an sein Bein, wo ein dreckiger Verband seine Wunde umschloss. Schwarzes Blut sickerte durch den braunen Stoff. „Ahvril!", Legolas Stimme drang durch den Horror und die Celva sah zu dem Elb. Er hatte seine Hand ausgestreckt. So als seien sie noch in den Trainingsfeldern von Imladris, wusste Ahvril was er wollte. Sofort nahm sie seine Klinge und schmiss sie ihm zu. Er fing sie elegant auf und versenkte sie sofort im Hals eines Orks. In der anderen Hand die zweite Klinge, ebenfalls in einem Ork. Tauriel erledigte einen der letzten Kreaturen und Legolas verfolgte einen, der versuchte zu fliehen. In der Hütte kehrte Ruhe ein.
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Wir nähern uns dem Ende Freunde D:
Band 2 ist fast vorbei!
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Fire Princess (Hobbit FF: Band 2)
FanficEndlich akzeptiert von den Zwergen und als geliebtes Mitglied der Gemeinschaft steht Ahvril nun vor einem neuen Problem. Längst vergessene Geschichten kommen wieder zum Vorschein und alte Freunde begegnen ihr auf dem Weg zum Erebor. Doch nicht nur F...