Epilog

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Ahvril lag zusammengekauert in einem Meer aus goldenen Münzen. Sie hatte die Augen geschlossen, ihr Brustkorb hob sich sachte und kaum merklich. Die Kleidung der Celva war gänzlich verbrannt und so bedeckten nur ihre Arme und Beine ihren nackten Körper. Die silbernen Haare lagen nun offen um sie herum und waren matt von all der Asche. Auch ihre sonst so weiße Haut glitzerte Schwarz und Grau. Ahvrils Gestalt bildete einen merkwürdigen Kontrast zu all dem Gold und all den strahlenden Juwelen.

Es vergingen Stunden, ehe ihre Augenlider zu flattern begannen und ihre Lippen sich zu einem Murmeln teilten. Sie zuckte zusammen und öffnete die Augen. Verwirrt und ausgebrannt blinzelte sie, angestrengt wach zu bleiben. Sofort versuchte ihr Verstand die letzten Geschehnisse zu ordnen, doch es erschien ihr wie ein Traum. Langsam richtete sie sich auf und sah ihren Körper hinab, dann auf ihre dreckige Haut.

Sie fühlte sich merkwürdig und nicht wie sie selbst. Ihre Augen weiteten sich. Die Prophezeiung!

Sofort stand sie ruckartig auf und entdeckte ein silbriges Tuch zwischen den Münzen. Schnell lief sie auf es zu und zog daran. Mehrere Münzen, Krüge und Schwerter fielen hinab, denn sie hatten auf dem Stoff gelegen. Ahvril wickelte das Tuch provisorisch um ihren Körper und wollte gerade los rennen, als sie ihr Spiegelbild in der Klinge eines Schwertes entdeckte.

Schockiert hielt sie inne. Ihr Gesicht schimmerte golden und wirkte verzerrt. Ahvril nahm die Waffe und hielt sie sich näher ans Gesicht. Zögerlich, fast ängstlich vor dem was sie fühlen würde, hob sie eine Hand und fuhr mit den Fingern über die raue Haut ihrer linken Wange. Sie hatte Recht. Von ihrem Augenwinkel, bis zum oberen Wangenknochen hin zierten goldene Schuppen ihr Gesicht.


Weiter oben im Erebor schwang ein goldener Drache sich in die Lüfte. Die Zwerge hatten all ihre Ideen aufgebraucht, als sie die Statur des ehemaligen König mit flüssigem Gold füllten. Smaug jedoch war nicht aufzuhalten. Bedeckt in geschmolzenem Metall durchbrach er wütend die Wand des Erebor und erhob sich in die Luft. Winzige goldene Tropfen fielen hinab und erfüllten die Nacht, als er sich schüttelte und damit alle Hoffnung der Zwerge zerstörte und die Zukunft der Seestadt besiegelte.

Bilbo rannte dem Drachen hinterher. Während er der Bestie nachblickte, erkannte er was geschehen würde.

Ruhig und nichts ahnend lag Esgaroth im Schatten der Nacht. Smaug würde die Bewohner im Schlaf überraschen. „Was haben wir nur getan?", flüsterte Bilbo entsetzt, Tränen und Horror entstellten sein Gesicht.

Hinter ihm standen die Zwerge an den Trümmern des Erebor und teilten die Gedanken des Hobbit.

Smaugs brüllen drang an ihre Ohren. Laut, wütend, drohend und grausam.


„Ich bin Feuer! Ich bin der Tod!"



*** Fortsetzung folgt ***

Fire Princess (Hobbit FF: Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt