Der letzte Sommer

Schlaf ein

Ein Gedicht von 2021. Es war konkret adressiert; aber ich glaube, ich kann es veröffentlichen.

Ich wünsche dir kein Harren,
ich wünsch dir, du kommst an.
Ich wünsch dir kein Erstarren,
den positiven Bann.
Du sollst entspannt dort liegen,
wie tot, doch lebst du los,
die Freiheit kann obsiegen,
in deines Schlafes Schoß.

Dich hält etwas auf Erden,
und deine Augen auf,
da schwerfällt leicht zu werden,
statt Traumland Tageslauf.
So sei auf deinen Augen
der Fluss der Dunkelheit,
die Schwere zu entsaugen,
die Last und all das Leid.

Du fällst, doch nicht erschrecken,
du landest sicher, weich -
Gedanken sollst entdecken,
ergründe ihrer Reich.
Die deinen Geist da drücken,
und wollen in den Traum,
an Geistern und Geschicken,
verlieren ihren Raum.

An weichen Stoff dich schmiege
und lausche, sei ganz leis,
dem Lied, der stillen Weise,
von der dein Herz nur weiß.
Ich will dir liebvoll nehmen
die Sorgen deiner Nacht,
dein Bündel aus Problemen,
für Tage nützlich Fracht.

Und magst du's auch so kennen,
dass Feuer fängt der Leib,
dass deine Herzen brennen
als Teufels Zeitvertreib,
so sage den Dämonen,
die noch das Auge sah:
Zu feuern wird nicht lohnen,
ich bin ja gar nicht da.

Von Flügeln, Engelsarmen
gewärmt sei, was noch kalt,
mein Herz verbleibt im Warmen,
wenn du im Traumeswald.
Es stellt sich vor, umgeben
von Wärme sei ich hier,
die kommt von Lieb und Leben,
zwei Armen - die von dir.

Was dieser Tag noch brachte,
ich sehe es dir nach,
an Freude und Geschlachte,
Gelingen, wie auch Schmach.
So freu dich deiner Freuden,
die heut und morgen fein,
es wird sie nicht vergeuden,
so schlafe glücklich ein.

Ein Segen aus der Ferne,
Versprechen aus dem Heil,
den schick ich in die Sterne,
er werde dir zuteil,
verschlossnen Augs zu schauen,
sei davon nicht verschreckt -
die Botschaft: "Hab Vertrauen.
Du bist gut zugedeckt."