Schwarze Sicht

19 2 3
                                    

Ich habe dieses Fragment, wahrscheinlich ein unvollendetes Gedicht, in alten Entwürfen gefunden. Ich weiß nichts darüber und der Titel ist spontan gewählt.

Ich freu mich schon, am Lebensend
will ich heraus aus Weltenwirren.
Bislang jedoch mein Herz verbrennt,
ich will durch kühlen Wind noch schwirren.

Die Welt ist schwarz, nur Mond und Sterne
sind sichtbar, und ich ginge gerne
wohin, doch sie sind zu weit weg,
so weiß ich letztlich nicht vom Fleck.
Ich muss wohl aus der Welt,
da's Leben abgestellt,
die Zeit nicht ab-, doch unterbrechen,
vom Schlafe dabei alle sprechen.

Doch Tage sind die langen Nächte,
so lang schläft niemand, der da lebt.
Ich fall zuweiln in schwarze Schächte,
und hoff, dass ihr mir Leitern gebt.

Die Nacht ist wie ein Schleim geflossen
in Tageslichter, zart gesprossen.
Und gießt sie auch, wird oft verkannt,
so hat sie Leben nun gebannt.
Und stürb ich, lebte ich wohl mehr
als wenn das leichte Licht so schwer,
wenn alle, ausgeschlafen, liegen,
die Augen müssen sich zum Schwarzen biegen.

Der Wecker schmerzt mich, will ich heiter
dem Tag entgegen blicken, gehn.
Ich möchte leiden, aber leider
erwacht kein Tag, kein Sonn zu sehn.

Ende 2020

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 16 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Der letzte SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt