Lied des Winters

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Es huscht ein Hauch von Traurigkeiten,
die Wolken quält ein schwere Last,
durch Lüfte, die die Fröst' begleiten,
ergraute Trän' sind eisverblasst.
Ihr' eisgen Flocken stille liegen
im Schmutz des Bodens, unsrer Schuh'.
Sie wolln sich liebevoll bloß schmiegen,
an mich; ich mag nicht friern, will Ruh.

Das Leben singt, wenn's warm, harmonisch,
die lustgen Vögel trällern los.
Doch mehr und mehr wird's nun lakonisch,
wie unterkühlt und freudenlos.
Es dringt ganz zart in dein Zuhause,
wenn du dir nimmst ein Ohr und Zeit,
die Sänger haben derzeit Pause,
ein traut Gegeige sich befreit.

Es säuselt Glanz und Harmonien,
beständig, isoliert so schwach,
sei'n doch im Schneedreck und gediehen
im Sommer bald bereits hernach,
zu dünn, um's Eis je zu durchdringen,
meins Herzens, welches schmelzen müsst,
ach kann nicht Meis und Sonne singen?
Wo's doch so kalt und trostlos ist?

So kalt, doch wärmen die Gitarren
des Engels, wenn's mir kläglich kühl.
Wenn alles kahl, kalt muss verharren,
gibt Wärm und Energie ihr Spiel.
Des Wissens, dass du wärmst mein Wesen,
der Worte, welche sie gesät,
Zusammenseins, von dir zu lesen,
wie Sonne fast im Herzensbeet.

Melodisch klingen deine Stimmen,
wenn du sie nur erklingen lässt.
Ein Eisherz mag den Rücken krümmen,
mit dir ist's warm, gestärkt und fest.
Ich bin geborgen und umgeben
von der Musik, sie segnet mich,
im Wintertode voll am Leben,
wenn freie Ohren hören dich.

Der letzte SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt