Wintermantel

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Im weißen Wintermantel lacht
ein großes Kind, verschmiert vom Blute,
was weiser Nasen Leut' erdacht;
die Flecken, grinst er, sei'n das Gute.
Je wärmer es vom Toten spritzt,
fast höllenheiß brennt's in Iriden
gesunden Geists; nur greller blitzt
sein warmes Glück, sein Schreckensfrieden.

Vom Leben, was im Tot erlischt;
behält er's Hellste aller Leuchten,
Wird ihm die Wahrheit aufgetischt,
wird Schneeschmelz' Augen nicht befeuchten.
Er hört geziert ein "Cyanid",
den Schrecken dunkeldeutscher Kammern;
im Kopf er Pflaumenmus bloß sieht,
gespuckte Kern', grinst statt zu jammern.

Der letzte SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt