Von "Der Graf" (Ärzte), "Der Tod" (EAV) und meinem eigenen "Der Tod" (2019) kräftig inspiriert.
Lustgetränkt mit eignem Blute,
wenn ich bloß Menschlichkeiten hätt',
wäre meine Angelrute(1),
mit der ich bringe euch ins Bett.
Knochenmann muss Adern trennen,
euch holen in der Knochen Reich,
schnittrig(2) löschen Bränd', die brennen,
dann wird ein jeder Mensch ihm gleich.Lebensfäden schneiden, sägen,
zum Stricke binden ums Genick,
reißen, schmelzen und zerlegen,
er ist so gern dein letzt' Geschick.
Grausam schein' ich ohne Grenzen,
weil mich kein Mensch wohl je versteht,
nicht nach all den bittren Lenzen,
bis ich verbittert lach: "Zu spät.'"Horror warfen seine Hände,
der Blutfluss strömt beliebig fest,
vieler kleiner Tröpfchen Ende,
der rot die Seeln verschwemmen lässt.
Brannten Narben einst und Wunden,
so viel' er schon geschnitten hat,
keimt Inferno, dass in Stunden
ich werde schwermütig und satt.Kohle wird, was je geschaffen,
wo Blut floss, was nicht Asche ist,
siegend sieden Menschenwaffen,
bald blutig bet' der Antichrist.
Mein' Mission wird mit verbrennen,
und alles was und wen es sieht.
Keiner jemals mag erkennen,
selbst mir vergeht der Appetit.1) Sense
2) Kunstwort: als Schnitter (Sensenmann)
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Der letzte Sommer
PoetryDer letzte Sommer - wird er ein trüber? Ist er sonnenklar und löst er sich in grauen Schwaden auf? Strahlt er in allem Glanz, wenn er kaum mehr glänzen kann? Ist er vielleicht auf seine eigene Art immer der Schönste? Der letzte Sommer - war er ein t...