Über die Schwelle

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Schwarz, was mir eröffnet Lichtes,
das sich herüber brechen mag,
angstbetäubten Schwergewichtes
mich schleifen Zeiten, Nacht und Tag.
So schweige, flehe, schrei ich doch
niemals fort mich von der Schwelle,
mein Herz reißt rückwärts, immer noch
dennoch führt der Schlag zur Stelle.

So hart wie Stein, vom Blute Schleim,
der Geschleifte aufgerissen,
der Schmerz, die Angst, du sehnst dich heim,
Heimat wohnt nicht im Gewissen.
Nicht Portal noch Knochen sperren
wohl jemals jenen Übergang,
dem geweiht ich, dass mich zerren
die Mächte wie die Sünd' die Schlang'.

Laufe lieber statt zu kriechen,
gekrochen werden, hast du Kraft,
musst du einst auch drüben siechen,
hätt'st du's auf dieser Welt geschafft?
In die Sonn', du blasser Schatten,
so fliege immer schneller, Blitz,
Zeitsprung, Zehrung scheinbar Satten,
auf dass es Licht statt Wachs bloß spritz'.

Zu leicht man schwerstens stecken bleibt,
Fleisch, viel Fleisch wird dich es kosten,
wenn gnadenlos der Treiber treibt,
Tür, Schwell, Nagel dürfen rosten.
Weiter müssen Menschen weiter,
oft schneller als ihr'n Sorgen lieb,
Ungewissheit ihr Begleiter,
der'n schwarze Brut manch' Mensch' zerrieb.


Der letzte SommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt