050 BUCH SIEBEN - Ladon

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Niemand war uns gefolgt, niemand hatte uns belauscht oder gestört während unseres Liebesspiels. Und wir hatten uns auch bemüht, leise zu sein, denn allzu weit vom Lager entfernt waren wir nicht. Einfach war das nicht gewesen, doch irgendwie hatte es funktioniert.

Danach lagen wir einen Moment auf dem kühlen Waldboden, unsere Kleidung zwar noch immer am Leib - uns auszuziehen erschien uns dann doch zu riskant - aber man sah dennoch, was wir getan hatten.

Schließlich stand ich wieder auf, richtete meine Kleidung so gut es ging und reichte Cieran dann meine Hand. Er ergriff sie, zog sich daran nach oben und stand dann dicht vor mir.

Noch immer etwas schwer atmend sah Cieran mir tief in die Augen, allein sein Blick ließ mich und das magische Band zwischen uns erneut in heißen Flammen der Lust aufgehen, obwohl wir uns beide dieser Lust bereits hingegeben hatten.

"Verdammt, Cieran...", hauchte ich mit rauer Stimme, küsste ihn verlangend und drückte ihn gegen einen Baum.

Cieran erwiderte meinen Kuss, seine Hände fuhren unter mein Hemd, strichen über meinen Rücken. Ich presste meinen Körper an seinen, die Stoffe unserer Klamotten störten mich, ich wollte seine Haut an meiner spüren. Doch ich hielt mich zurück, es war sicherer, sollte doch ein Soldat geschickt werden, um uns zu suchen.

Cieran drückte sich mir entgegen, zog mit den Händen an meinem Hemd. Auch ihn störte es, aber wir beide wussten, was für ein erhöhtes Risiko es barg, uns völlig unserer Kleidung zu entledigen.

Ich löste meine Lippen wieder von seinen, sah ihn an, wie er mit rosigen Wangen und leuchtenden Augen vor mir stand.

"Was ist?", fragte er mit einem Lächeln, legte seine Hände an meine Hüfte.

"Ich liebe dich", flüsterte ich, strich mit den Händen zärtlich über seine Wangen, "So sehr."

Cieran schien etwas überrumpelt von meinem Worten, lächelte aber dennoch. "Ich liebe dich auch", meinte er schließlich, vereinte unsere Lippen in einem erneuten Kuss voller Liebe und Lust.

Ich küsste langsam Cierans Hals entlang, fuhr mit den Lippen über die empfindliche Haut, verharrte einen Moment in seiner Halsbeuge.

Cieran stöhnte leise auf, legte den Kopf zur Seite. Seine Hände wanderten nach oben, strichen über meinen Taille, während meine Lippen Cierans Schlüsselbein erreichten.

Wieder stöhnte Cieran auf, drückte mir seine Hüfte entgegen. Ich grinste kurz, ließ meine Lippen jedoch vorerst an seinem Schlüsselbein und fuhr mit der Hand langsam zu seiner Körpermitte. Er seufzte ungeduldig, wollte, dass ich ihn berührte.

Ich wusste nicht, ob Cieran mich ein wenig an seinen Emotionen teilhaben ließ, doch als ich ihn schließlich berührte und spürte, wie erregt er war, durchfuhr mich ein heißer Schauer der Lust.

Wieder verfluchte ich die Vorsicht, zu der wir verdammt waren. Nur mit Mühe konnte ich mich davon abhalten, Cieran das Hemd vom Körper zu reißen. Stattdessen schob ich es nach oben, strich mit meiner Hand über seine vor Lust glühende Haut.

Meine andere Hand blieb in seinem Schritt, brachte ihn noch einmal zum Stöhnen. Seine Fingernägel bohrten sich für einen Moment in meinen Rücken, als er kurz erschauderte.

Nachdem ich mit meinen Lippen einen kleinen Liebesbeweis auf Cierans Schlüsselbein hinterlassen hatte, hob ich meinen Kopf an, sah Cieran wieder in die Augen.

Ich hielt seinen Blick gefangen, bis ich vor ihm kniete, langsam über seinen Bauch nach unten küsste.

"Ladon...", seufzte Cieran, bevor wir das Liebesspiel noch einmal wiederholten, in der Liebe des anderen erneut versanken.

-

Wir gingen getrennt zurück ins Lager, um Gerüchte zu vermeiden. Ich lief einen Umweg über den Platz, auf dem Cieran und ich zuvor den Umgang mit dem Schwert geübt hatten.

Ich wurde immer besser darin, auch wenn Cieran und ich erst zweimal trainiert hatten. Außerdem konnten wir uns dann näher kommen, ohne dass jemand Fragen stellen würde.

Ich ging durch die Reihen der Zelte im Lager, als ich plötzlich zur Seite gezogen wurde und Atarah gegenüberstand.

"Habt ihr zwei eine Ahnung, wie absolut hirnverbrannt eure Aktion war!?", zischte sie leise.

"Was?", fragte ich etwas überrumpelt.

"Glaub ja nicht, ich wüsste nicht, was ihr da hinten im Gebüsch gemacht habt. Ihr könnt froh sein, dass euch niemand entdeckt hat."

"Es hat uns niemand entdeckt, wo ist also das Problem?", fragte ich ebenso leise wie sie.

"Das Problem ist, dass es schon genügend Gerüchte über euch zwei gibt. Cieran kann es sich nicht leisten, dass noch mehr über ihn getuschelt wird", antwortete Atarah.

"Atarah, es ist nichts passiert, also lass gut sein, bitte."

"Ich dachte, ihr hättet daraus gelernt, dass bereits zwei Matrosen für euer Vergnügen draufgegangen sind. Aber offensichtlich denkt ihr ja nicht mehr mit eurem Hirn."

Ich seufzte, wollte eigentlich nicht mit Atarah diskutieren.

"Hör zu, ich bin müde und...", setzte ich an, doch Atarah schnitt mir das Wort ab.

"Dass du müde bist, ist mir völlig klar. Dennoch müsst ihr verdammt nochmal vorsichtig sein und ab und zu auch mal euren Kopf wieder einschalten."

"Werden wir, versprochen."

Atarah nickte seufzend und gab mir den Weg zu meinem Zelt frei.

-

"Du wirst ganz sicher nicht mit uns kämpfen, Atarah!"

Leander sah sie streng an, fast wie ein Vater, der seine trotzige Tochter zurechtwies.

"Ich kann kämpfen und das werde ich auch!", entgegnete Atarah, hielt Leanders strengem Blick stand und legte ihre Hand demonstrativ an den Dolch, den sie an ihrem Gürtel trug.

"Du bist verletzt", entgegnete Leander.

"Meinem Bein geht es wieder gut, der Heiler sagt, es ist komplett verheilt. Ich lasse euch nicht alleine."

"Wenn die Lady kämpfen will, dann lass sie kämpfen. Sie hat gestern trainiert und das sah sehr gut aus", warf Lady Derwen ein und Atarah nickte ihr mir einem kurzen Lächeln zu.

"Genug davon jetzt, es wird Zeit, dass wir die Truppen in Aufstellung bringen."

Wieder einmal sah ich nicht Cieran vor mir, sondern einen jungen Lord, stark, entschlossen und stolz. Die leichte Rüstung, die man ihm gegeben hatte, passte perfekt zu diesem Erscheinungsbild.

Auch ich hatte eine Rüstung erhalten und Cieran hatte mir geholfen sie anzulegen, schließlich war ich alles andere als erfahren darin, eine Rüstung zu tragen.
Dadurch waren wir uns noch einmal nah gekommem, unsere sanften Küsse hatten uns ein klein wenig die Nervosität genommen.

Doch jetzt war sie wieder da, die Nervosität und Angst, jemanden den man liebte im bevorstehenden Kampf zu verlieren.

Legenden von Patria - Der Baum der GötterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt