Ich schlief aus. Ich schlief aus, weil ich mir vornahm, nicht zu viel Aufwand wie gestern zu betreiben. Schließlich war dies nur Luke. Ich weiß. Wieso geht sie auf ein Date mit einem, den sie eigentlich nicht treffen sollte, weil sie einen festen Freund hat? Aber irgendetwas trieb mich doch dazu, dem Date mit Luke eine Chance zu geben. Vielleicht gefiel mir der Gedanke eines Wettbewerbs und vielleicht war ich auch einfach nur neugierig, was er sich hatte einfallen lassen.
Als ich dann irgendwann das Haus verlassen wollte, hielt mich diesmal meine Mom auf.
"Jenny, Schatz. Wo willst du denn hin?" - "Ich ähm...Luke wollte mir die Umgebung zeigen. Du weißt schon, unser Nachbar."
"Wenn's so ist. Grüß ihn von mir herzlich und sag ihm noch einmal Danke von uns für das Helfen beim Umzug."
Ja, das seltsame Gespräch, das Luke und ich geführt hatten, als er mit der Kiste in mein Zimmer spaziert gekommen war, hatte ich nicht vergessen. Wie auch?
"Na klar", versicherte ich ihr liebevoll.
"Okay, viel Spaß euch beiden." - Sie griff nach dem Besen und setzte ihre Putzprozedur fort. Die Tür sprang auf und ich stürmte hinaus.
Lukes Pick-up parkte bereits vor meiner Einfahrt. Aber wieso? Hatte er nicht gestern noch gesagt, ich solle zu ihm kommen, wenn ich es mir überlegt hätte?
Das Wetter war perfekt. Die Sonne brannte auf der Haut, aber die Wolken und der kühle Wind machten den Tag angenehm.
Ich lief zum Auto und stieg auf der Beifahrerseite ein. Zum Glück war die Tür nicht abgeschlossen.
"Ich wusste doch, dass du kommst", war das Erste, das er sagte.
Ich verkniff mir ein Lächeln und schnallte mich lieber an, während Luke mich von der Seite aus beobachtete. Dass seine Blicke auf mich gerichtet waren, war ich ja mittlerweile aus der Schule gewohnt.
"Bild dir nichts drauf ein! Du hast mich dazu gezwungen! Hätte ich nein sagen sollen? Dann wärst du ja nie von meiner Haustür verschwunden."
Er lachte leise und drehte den Schlüssel im Zündschloss. Daraufhin sprang der Motor an und wir fuhren los.
"Fährst du uns schon wieder in die Wüste?", wollte ich wissen, als er wieder denselben Weg einschlug, den wir zum Kaufen der Farbe benutzt hatten.
"Nein. Lass dich überraschen."
Dieses lass dich überraschen kam mir von dem gestrigen Oliver bekannt vor. Die beiden hatten mehr gemeinsam, als sie dachten.
"Oh ja. Dreh das mal auf!", rief ich plötzlich instinktiv. Luke kam meiner Bitte nach. Mit einer Hand lenkte er das Auto, mit der anderen drehte er das Radio lauter auf.
"Du magst also Big and Rich?", fragte Luke mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
Ich nickte kurz und summte dann mit: "Kennst du die?"
Okay, diese Frage hätte ich mir wohl schenken können.
"Ja natürlich. Die sind wirklich gut. Aber dieser Song ist...na ja."
"Was heißt hier na ja?" - Ich boxte ihm kurz in die Seite und legte die Stirn in Falten. Look at You war doch der Beste von allen!
"Na ja, ich persönlich stehe ja mehr auf Love Train, aber wie du meinst."
"Love Train?", fragte ich: "Den kenne ich gar nicht-."
"Tja, wer ist jetzt der bessere Big and Rich-Fan?" - Lachend schaute er zur Windschutzscheibe.
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See the truth | ✓
Teen FictionJennifer denkt nicht im Entferntesten daran, dass sich ihr Leben um hundertachtzig Grad drehen könnte. Ihre Heimat segelte zuvor immer auf den Wellen. Nach ihrem Umzug in die Kleinstadt Elizabeth City gerät ihr vorgeplantes Leben auf den Weltmeeren...