= kapitel 15 : schlüssel zur aktivierung =

238 16 0
                                    

In einem Augenblick des Unerklärlichen durchzuckte die Luft ein markerschütternder Schmerzensschrei, als wäre Raven von einer unsichtbaren Urgewalt durchzogen worden. In einem energischen Impuls schob die Dunkelhaarige Jasper und Cleo entschlossen beiseite, als ob der Drang nach draußen von einer Macht jenseits ihrer Kontrolle gesteuert würde. Ihr Ausdruck spiegelte eine Mischung aus Entschlossenheit und Verzweiflung wider, als sie in die Nacht hinausstürmte.

Die Brünette, die vom überhasteten Manöver Ravens getroffen wurde, fand sich mit einem dumpfen Aufprall an der rauen Felswand wieder. Ein leises, schmerzhaftes Stöhnen entwich ihrer Kehle, während sie benommen versuchte, sich an der kalten Oberfläche festzuhalten. Die Dunkelheit der Nacht schien die Intensität ihrer Schmerzen zu verstärken, während der kalte Wind das leise Echo ihres Unbehagens davontrug.

Inmitten des düsteren Geschehens durchschnitt der energische Schrei einer Blondine die Nachtluft: "Lasst sie nicht entkommen!" Dieser Aufruf wurde von einer Woge wilder Schritte begleitet, als die anderen, von der Blondine aufgestachelt, in einer beispiellosen Verfolgungsjagd eilten, ohne einen Gedanken an das zurückgelassene Mädchen zu verschwenden.

Allein und unbeachtet sank die Brünette langsam zu Boden, während die Welt um sie herum in einen düsteren Wirbel aus Verfolgung und Chaos versank. Die Wucht des Zusammenstoßes mit der Felswand schien sich wie eine unaufhaltsame Welle in ihrem Inneren fortzusetzen, während ihr schwindelig und übel wurde. Doch all das ereignete sich im Schatten der aufkommenden Jagd, und niemand nahm Notiz von ihrer stillen, schmerzhaften Gegenwart am Boden.

"Clarke! Bellamy!" Ein durchdringender Ruf enthüllte die Entdeckung der Brünetten. Der Schwarzhaarige und die Blondine stürzten eilig in die Höhle. Besorgte Augenpaare der beiden fixierten das zusammengesunkene Mädchen. Cleo hielt sich den Kopf und schüttelte sich leicht. "Es tut weh! Genau wie damals...", hauchte sie schwach und schloss ihre Augen. Bellamy betrachtete sie besorgt, während sich die Erinnerungen an vergangene Schmerzen in Cleos leisem Flüstern spiegelten.

"Du blutest", bemerkte Jasper, als Cleo nach der blutenden Stelle an ihrem Kopf griff. Rote Fingerspitzen verrieten die Dringlichkeit der Verletzung. "Was zum...," begann Clarke, als sie ebenfalls die Stelle berührte, aber ihre Fingerspitzen waren weiß. Verwirrung und Sorge spiegelten sich in ihren Augen wider.

"Cleo, warum ist dein Blut weiß?", bohrte Bellamy sofort nach. Der Blick der Brünetten huschte zu Octavia, unsicher, wie sie diese ungewöhnliche Erscheinung erklären sollte, falls überhaupt möglich. Die kleine Blake nickte leicht und erklärte dann: "Das muss Farbe sein. Du weißt doch, wie gerne Cleo malt. Außerdem hat sie sich auf unserem Rückweg von Polis in einem Feld mit weißen Blumen versteckt."

"Wir sollten uns auf den Weg machen", schlug Clarke vor und erhob sich. "Mir geht es gut." Ihre Worte klangen erleichtert und entschlossen zugleich, während sie den Blick auf Cleo richtete, die langsam aufstand und versuchte, ihre Schwäche zu überspielen. In diesem Moment schien die Höhle von einer Mischung aus Sorge und Erleichterung erfüllt zu sein.

~~~

Der Rover verlangsamte seine Fahrt, als er vor dem malerischen Handelsposten zum Stillstand kam. Die anmutige blonde Grounderin empfing die Neuankömmlinge mit einem majestätisch gezogenen Schwert, das im fahlen Licht der untergehenden Sonne glänzte. Die Staubwolken legten sich langsam, während die Dreiergruppe aus dem Fahrzeug stieg.

"Ich werde mit ihr reden", erklärte die Blondine mit einer Mischung aus Entschlossenheit und zugleich einem Hauch von Unruhe. Ihr Blick wanderte kurz zu ihren Begleitern, einem tiefblickenden Schwarzhaarigen und einer selbstbewussten Brünetten, die versicherte: "Und ich kümmere mich um euch!" Ihre Worte trugen das Versprechen von Schutz und Unterstützung.

CLEOPATRA || ᵗʰᵉ ¹⁰⁰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt