= kapitel 36 : sie dir geben =

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Die Brünette lauschte aufmerksam den Worten, die Bellamy mit Nachdruck aussprach, während er sich behutsam darauf vorbereitete, den Raum zu verlassen. Seine Augen suchten Bestätigung in der Stille, als er die Frage stellte: "Sind alle anderen anwesend?" Ein Hauch von Ungewissheit schwebte in der Luft.

Ihr Blick richtete sich auf Kane, der mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Sorgfalt antwortete: "Jaha und Monty haben aus Sektor fünf berichtet, dass ihre zweihundert Leute in Sicherheit sind. Die anderen Sektoren werden noch gezählt. Uns fehlen noch zwei, vielleicht bald drei."

Bellamy, der Schwarzhaarige, wandte sich nun der Brünetten zu, seine Miene durchzogen von Entschlossenheit und einer Spur Sorge. "Nicht mehr lange, und du," sagte er, seine Worte trugen das Gewicht eines Versprechens, das in der Atmosphäre hängenblieb. "Du gibst besser nicht auf!"

Die Brünette schloss einen Moment lang ihre Augen, als ob sie versuchte, den bevorstehenden Herausforderungen zu entfliehen. "Und was, Bell? Was willst du dann tun? Erinnerst du dich an unser Gespräch...? Ich bin ein Monster, eine Bestie. Alles, was ich anfasse, endet in einem Kampf", gestand sie, ihre Stimme von einer leisen Verzweiflung durchzogen, während sie den direkten Blickkontakt vermied.

Ein tiefes Seufzen entwich dem Schwarzhaarigen, und Kane fügte in ruhigem Ton hinzu: "Bellamy, durch das Feuer könnte der Anzug Risse haben, die man nicht sehen oder abdichten kann." Doch Bellamy ließ sich nicht von seinem Weg abbringen und sprach mit unerschütterlicher Entschlossenheit: "Das ist das Beste, was wir haben."

Der Schwarzhaarige erhob seine Stimme etwas lauter, als wolle er nicht nur die anderen, sondern auch sich selbst überzeugen. Kane griff nach seinem Unterarm und warnte eindringlich: "Das da draußen ist Mark Colton. Ich kenne ihn. Er kennt sich aus. Sie sind unter einem Felsüberhang, geschützt vor dem Regen."

Cleo, die Brünette, rollte genervt mit den Augen, bevor sie in gedanklicher Anmerkung die Worte an die Brünette richtete: "Bei so einem Regen muss man sich eine Höhle suchen, sonst ist man da draußen nicht geschützt."

Bellamy reagierte trotzig auf die Bedenken und erklärte mit einem Hauch von Resignation in seiner Stimme: "Sein Sohn Peter war einer von hundert. Ich gehe da raus." Cleo wandte tatsächlich ihren Blick zu den beiden Herren, als Bellamy den Raum verließ, und Kane folgte ihm in die Unsicherheit der bevorstehenden Herausforderungen.

~~~

Die drängende Klarheit ihrer Rufe durchschnitt die Stille der Raumstation: "Bellamy, Bellamy, melde dich!", hallte die verzweifelte Brünette, ihre Stimme ein Echo in den kalten Metallgängen. Ihr Griff nach dem Funkgerät war nervös, als wartete sie darauf, dass es ihr die ersehnte Antwort lieferte. Die Luft war schwer, als schließlich die vertraute, raue Stimme des schwarzhaarigen Mannes die Stille durchbrach, und mit seinen Worten fühlte sich ihr Herz an, als würde es in einer eisigen Zange gepresst. "Du hattest recht, der Anzug taugt nichts", drangen seine Worte wie ein vernichtendes Urteil an ihr Ohr.

Ein Augenblick der Unwirklichkeit legte sich über sie, während Kane, mit seiner strengen Stimme, weitere Kommandos erteilte: "Bring den Rover zur Luftschleuse...". Cleos Augen verengten sich vor Anspannung, als sie versuchte, ihre Sorge zu verbergen.

Dann durchzitterte eine vertraute, aber zugleich beunruhigte Stimme den Äther: "Bellamy, ich bin's, Mark. Bist du da?" Die Brünette schloss für einen Moment die Augen, um sich auf die Wahrheit vorzubereiten. "Ich höre dich", antwortete der Schwarzhaarige schließlich, und die nachfolgenden Worte von Peter schnitten durch die Luft wie ein schmerzhafter Stich. "Seid ihr schon auf dem Weg? Peter geht es nicht so gut", klang die besorgte Stimme.

Mark, der die Freundschaft zu Peter teilte, rief nach Hilfe, und in Cleos Blick spiegelte sich Trauer wider. Jeder, der noch lebte, wurde für sie zu einer kostbaren Verbindung. "Er hat schon Schlimmeres durchgemacht. Und wir können das durchstehen. Bell, hol ihn", appellierte sie durch das Funkgerät, während Verwirrung in den Gesichtern der Anwesenden aufkeimte.

CLEOPATRA || ᵗʰᵉ ¹⁰⁰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt