= kapitel 4 : nicht mehr sie =

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Cleo führte den erfrischenden Lappen behutsam über Oblikas von Schweiß benetzte Stirn, das Zelt erfüllt von einem sanften Duft nach etwas anderem als Tod. In diesem Augenblick des Zusammenseins begann sie das Gespräch mit einer zarten Melodie in der Stimme: "Octavia ist nicht die Einzige, die sich im Laufe der Zeit gewandelt hat, verstehst du?" Der Klang ihrer Worte durchzog das Zelt wie ein Hauch, durchzogen von einem Unterton des Mitgefühls angesichts der Schmerzen, die auf Oblikas Stirn geschrieben standen.

Während sie weiter sprach, wanderten ihre Gedanken zu Jasper Jordan, einem Freund, dessen Erinnerung in ihrem Leben wie ein kostbares Vermächtnis ruhte, sogar ihren Sohn hatte sie nach ihm benannt. Ein Hauch von Wehmut und Liebe schwang in ihrer Stimme mit, als sie fortfuhr: "Du hättest diese Gefangenen im Kryo einfach beenden können, aber das hast du nicht getan. Diyoza hätte Clarke ausgelöscht, wenn nicht durch dein Eingreifen. Madi wäre nun allein. Du hast den Bunker geöffnet. Du hast uns die Freiheit geschenkt."

Cleo blickte auf, ihre Augen trafen die tiefen Augen Bellamys, und in diesem intensiven Augenblick setzte sie die Unterhaltung fort: "Wer hätte je gedacht, dass diese Handlung sich als eine Büchse der Pandora entpuppen würde?" Die Worte trugen die Last der Vergangenheit, eine Mischung aus Bitterkeit und Akzeptanz für die unerwarteten Konsequenzen ihrer Entscheidungen.

"Bell, ich möchte, dass du weißt, wie ernst es mir ist", hauchte Cleo mit einem Ausdruck tiefster Aufrichtigkeit. Ein nachdenklicher Unterton durchzog ihre Worte, begleitet von einem leisen Seufzen, das wie eine sanfte Brise durch das Zelt strich. Cleo spürte, wie sich ihre Lippen für einen Moment zu einem schmalen Strich zusammenpressten, während ihr Blick sich verlor, als suche er nach den richtigen Worten in den Sternen.

"Das Herz und der Verstand", flüsterte Cleo schließlich, ihre Stimme ein leises Echo im Zelt. Es war, als würde sie die Essenz ihrer eigenen Gefühle in diesen simplen Worten einfangen. Bellamy wiederholte sie, "Das Herz und der Verstand", und seine Augen suchten die ihren, als wolle er in den Tiefen ihrer Seele lesen. Cleo nickte nachdrücklich, als ob sie mit dieser Geste die Ernsthaftigkeit ihrer Worte unterstreichen wollte.

"Also, was sagt dein Verstand zu zwei Armeen, die in dem einzigen grünen Fleck auf der Erde kämpfen?" Cleo stellte die Frage ruhig, aber das Zelt schien plötzlich von der Intensität dieser Worte erfüllt zu sein. Der Blick der beiden kreuzte sich, und Bellamy spürte, wie die Last dieser Entscheidung auf seinen Schultern ruhte.

"Das Gleiche wie deiner. Was zur Hölle?" bellte Bellamy zurück, sein Atem ein tiefes Einatmen, das die bereits spürbare Spannung in der Luft noch weiter verdichtete. Cleos Blick eilte nervös zum Zelteingang, der sich hastig bewegte, als würde ein unsichtbarer Wind durch die Szenerie fegen – ein Wind, intensiver als vor wenigen Augenblicken. Plötzlich erhob sie sich, rannte nach draußen, und Bellamy folgte ihr, wie von unsichtbaren Fäden gezogen.

"Sandsturm", erklärte Clarke mit einer bemerkenswerten Ruhe, als sie sich neben die beiden gesellte. Bellamys Antwort kam mit einem unruhigen Unterton: "Er versperrt den Rückweg."

"Können wir ihm entkommen?" warf Indra ein, und die Antwort von Clarke durchzog die angespannte Atmosphäre mit einem Hauch von Vorsicht: "Solange er sich von Ost nach West bewegt, ist das nicht nötig. Aber wenn sich der Wind dreht..."

Octavia durchbrach die bedrückende Stille, während die unausweichliche Entscheidung in der Luft schwebte: "Der Wind kennt die Wonkru nicht. Jetzt haben wir keine Wahl mehr. Wir müssen weitergehen." Bellamy, dessen Stimme einen Vorwurf in sich trug, richtete die Frage an seine Schwester: "Gehen wir weiter?"

"Deinetwegen sitzen wir zwischen messerscharfen Winden und parasitären Insekten fest", knurrte Cleo düster, ihre Blicke suchten dabei die kleine Blake. Octavia konterte die Vorwürfe mit der Bitterkeit des Krieges: "Wegen dir sind wir im Krieg, Bellamy."

CLEOPATRA || ᵗʰᵉ ¹⁰⁰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt