= kapitel 10 : seit unserer ankunft =

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Der Sturm, ein unbändiges Naturgewalt, wütete mit zorniger Kraft um sie herum. Wilde Winde zerren an den Überresten der gestrandeten Raumstation, während Regen prasselnd gegen die klapprigen Fenster peitschte. Inmitten dieses apokalyptischen Tanzes versuchte Raven verzweifelt, das knisternde Funkgerät wiederzubeleben. Cleo, von einem unerschütterlichen Entschluss beseelt, eilte zu ihrer Seite. Geschickt arrangierte sie durchnässte Ausrüstung zum Trocknen, beruhigte den aufgewühlten Finn und reichte Werkzeuge weiter, obwohl ihre Kenntnisse von Funkgeräten begrenzt waren. Ihr Entschluss, Bellamy zu vermeiden, führte sie zu einer Hingabe, die weit über das Funktionieren von Maschinen hinausging.

"Hier ist Raven Reyes. Ark, bitte kommen. Ark, bitte melden", hallte Ravens Stimme in das tosende Inferno des Sturms, doch die einzige Antwort war das gequälte Heulen des Windes. Frustriert und dennoch entschlossen wagte sie einen weiteren Versuch: "Hier ist Raven Reyes. Ark, bitte melden. Melden Sie sich bitte. Melden Sie sich bitte. Hört mich jemand?" Die Stille, die auf ihre Worte folgte, schien wie ein undurchdringlicher Abgrund, der ihre Hoffnungen verschlang.

Monroe, aufmerksam verfolgend, riskierte eine vorsichtige Frage: "Bist du sicher, dass du die richtige Frequenz hast?" Ravens Antwort war scharf, ohne Raum für Zweifel: "Ja." Clarke, die das Drama mit besorgtem Blick beobachtete, versuchte, einen Funken Trost zu spenden: "Raven, du schaffst das? Okay?" Ravens erneuter Versuch wurde von der Spannung in der Luft begleitet, als wäre ihre Stimme ein Echo der Verzweiflung.

Währenddessen näherte sich Clarke Finn, ihre Augen besorgt auf seine Verletzung gerichtet. "Ark - Station, bitte kommen, ich bin auf der Erde bei den 100, wir brauchen Hilfe." Die Worte trugen eine Last der Dringlichkeit, während der Sturm ihre Botschaft zu verschlucken schien, als würde die Natur selbst gegen ihre Hilferufe rebellieren.

"Ark - Station bitte melden. Die 100 sind am Leben. Hört mich jemand?" Ravens verzweifelte Stimme durchschnitt erneut die Luft, und die Stille, die darauf folgte, wirkte fast greifbar. Cleo, die bislang im Hintergrund agierte, wagte es, die hoffnungslosen Worte auszusprechen: "Es hat keinen Sinn, Raven." Doch unabsichtlich hatte sie ins Mikrofon gesprochen, und ihre Worte wurden verzerrt übertragen. Plötzlich waren alle Augen auf sie gerichtet, und selbst Kane hatte sich vom Ratstisch erhoben, um Abby Griffin zu folgen.

"Dies ist ein geheimer Kanal, bitte identifizieren Sie sich", ertönte endlich eine Antwort, die einen Hauch von Erleichterung in Ravens Augen entfachte. "Hier spricht Raven Reyes von der Mechanik Station. Ich sende von der Erde. Die 100 sind am Leben. Stellen Sie mich zu Dr. Griffin durch. Dr. Abby Griffin, schnell." Cleo konnte ein zufriedenes Lächeln nicht unterdrücken, als eine verzerrte Bestätigung eintraf: "Bleib dran, Raven, ich verstärke dein Signal." In diesem entscheidenden Moment schlich sich ein Hauch von Erleichterung über Cleos Lippen, und die Gewissheit, dass ihre Bemühungen nicht vergebens waren, durchzog die eisige Luft wie ein wärmender Hauch.

"Bitte entfernen Sie sie aus dem öffentlichen Kanal und beschränken Sie die Übertragung nur auf diesen Raum", befahl Sinclair mit ruhiger Stimme. "Können Sie das Signal orten?", hörte man im nächsten Moment Jaha fragen und Sinclair antwortete nicktend: "Ja, es kommt von der Erde." Kane und Jaha starrten erstaunt auf die Bildschirme, während plötzlich Dr. Griffin auf der Erde zu hören war: "Raven? Bist du das?" Clarke hatte inzwischen das Mikrofon ergriffen und sagte: "Mom, ich bin es." Die Erleichterung war in ihrer Stimme zu hören.

"Clarke, hier ist der Ratspräsident. Heißt das, dass es Überlebende gibt?" fragte Jaha, während auch Dr. Griffin ihre Tochter besorgt anflehte: "Clarke, was ist passiert?" Clarke atmete tief durch und sagte: "Mom, ich brauche deine Hilfe. Einer von uns wurde von einem Grounder angegriffen... Mom, er wird sterben. Das Messer steckt noch in seiner Brust." Die Stille, die darauf folgte, war bedrückend. 

CLEOPATRA || ᵗʰᵉ ¹⁰⁰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt