= kapitel 37 : den turm verlieren =

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Die Brünette, von inneren Zweifeln geplagt, ließ ihren Blick durch die schäbigen Mauern von Arkadia schweifen. Die Unsicherheit malte sich in jedem Detail ihrer Augen ab, während sie sich ernsthaft fragte, ob der bevorstehende Schritt der Richtige war. Trotz dieser inneren Konflikte schwang eine gewisse Bereitschaft mit, eine Bereitschaft, die sie selbst überraschte. Die meisten ihrer Tage verstrichen in endlosen Diskussionen, nur um dann erneut durch die vertrauten Tore von ihrer inneren Hölle zu treten, hinein in eine Welt voller Unsicherheit und Gefahren.

Als Cleopatra auf Jaha, Kane und Monty traf, schien ein weiterer Wendepunkt unausweichlich. "Wo wollt ihr denn hin?", erklang Cleopatras Stimme, und in dieser Frage schwang nicht nur Neugier, sondern auch eine Ahnung von bevorstehenden Veränderungen mit. Die Antwort von Kane war knapp: "Nach Polis", doch bevor weitere Worte folgen konnten, erklärte die Brünette ruhig und doch mit einer gewissen Entschiedenheit: "Gut, dann komme ich mit." Ihre Worte durchdrangen die Stille, und sie schloss sich der Gruppe an, als ob die Entscheidung längst in den Sternen geschrieben stünde.

Doch der Vater, erfüllt von väterlicher Sorge, versuchte, seine Tochter zum Verbleiben zu überreden. Ein genervtes Seufzen entwich Cleopatra, und sie konterte schlicht, aber mit einer tiefer liegenden Überzeugung: "Dad, ohne mich sich nach Polis zu begeben, wäre Selbstmord." Die klaren, direkten Worte trugen die Schwere einer inneren Überzeugung in sich, und für einen Moment schien die Luft zwischen Vater und Tochter mit Spannung geladen.

In diesem Moment schaltete sich Jaha ein, und seine Worte unterstützten Cleopatras Standpunkt: "Kane, sie hat recht. Moonreina könnte uns helfen." Ein siegessicheres Grinsen zeichnete sich auf Cleopatras Gesicht ab, als sie die Bestätigung von Jaha erhielt. Es war, als hätte sie einen Punkt in der Diskussion gewonnen, aber in ihren Augen lag mehr als nur Triumph - da war auch eine Spur von Erleichterung und Hoffnung.

"Also, los geht's!" verkündete Cleopatra schließlich mit einer Entschlossenheit, die den Raum erfüllte. Ihr Blick war fest auf den Rover gerichtet, als symbolisiere dieser nicht nur einen einfachen Wagen, sondern auch das Tor zu einer ungewissen, aber möglicherweise entscheidenden Zukunft. In ihren Augen spiegelte sich nicht nur Entschlossenheit, sondern auch die tiefe Überzeugung wider, dass dieser Weg notwendig war, um das Überleben zu sichern und vielleicht sogar eine Lösung für die bestehenden Probleme zu finden.

~~~

Inmitten der von schwarzem Regen getränkten Dunkelheit sprach Kane mit bedrückter Stimme, während die kleine Gruppe durch die gespenstisch stillen Straßen von Polis wanderte. Überall erstreckten sich die stummen Zeugen des Verfalls - die leblosen Körper, die von einer Welt erzählten, die von Trauer und Hoffnungslosigkeit durchzogen war. Cleo spannte behutsam ihren Bogen, Monty fixierte mit ernster Miene sein Gewehr, und überall lauerten die schattenhaften Gestalten der Grounder, die ihre tödlichen Pfeile auf die kleine Gruppe gerichtet hatten.

"Taim em step au... ask em op", gebot die Anführerin des Trikru Clans mit einer eisigen Entschlossenheit, während sie mit majestätischer Haltung auf die vier zulief. "Ich dachte, sie wäre eine Freundin", murmelte Jaha mit einem Hauch von Bedauern in der Stimme. Doch die Brünette klärte auf: "Das ist sie. Deshalb sind wir noch am Leben. Aber ich weiß nicht, wie lange. Vielleicht habe ich einem ihrer Freunde einen Pfeil in den Kopf geschossen."

Kane, dessen Blick zwischen Cleo und Jaha hin- und herwanderte, gab den Befehl: "Wartet hier. Waffen runter." Cleo gehorchte, senkte ihren Bogen, und die Gruppe begab sich auf Indra zu. "Indra, danke, dass du gekommen bist. Ich war mir nicht sicher, ob du...", begann Kane, wurde jedoch abrupt von einer Ohrfeige der Trikru-Kriegerin unterbrochen. "Lächle mich nicht an, Kane. Was willst du?", verlangte Indra zu wissen. "Und warum bringst du Moonreina mit?"

CLEOPATRA || ᵗʰᵉ ¹⁰⁰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt