= kapitel 1 : das wissen wir =

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Entlang des malerischen Ufers eines ruhig dahinplätschernden Flusses schritt eine Brünette mit anmutig geschwungenem Bogen in der Hand. Ihre Augen entdeckten etwas Unheimliches zwischen den Steinen – Blut. Ein Schauer der Sorge legte sich wie ein Nebelschleier um sie, und ohne einen Augenblick zu zögern, folgte sie der Spur aus tiefrotem Lebenssaft. Die stumme Hoffnung durchdrang ihre Gedanken, dass es vielleicht das Blut von Clarke sei. Doch nach nur wenigen Schritten verlor sich die Spur im undurchdringlichen Dickicht, und sie wandte sich verzweifelt suchend um. Plötzlich umklammerte sie eine unsichtbare Hand, und sie erstarrte vor Schreck.

"Oh, mein Gott, Bellamy! Bellamy, lass mich los!", entfuhr es ihr in einem aufgeregten Flehen, während sie fieberhaft versuchte, sich aus dem kräftigen Griff des schwarzhaarigen Mannes zu winden, der entschlossen ihren Arm ergriffen hatte. Bellamy, der ihre Panik erkannte, lockerte seinen Griff sofort. "Hey, bist du okay?" erkundigte er sich mit besorgter Miene, während er seine Freundin sanft zu sich drehte. Ein erleichtertes Nicken folgte, bevor er sie fest in seine Arme zog.

"Ich schaue mir das mal an", bestimmte die Brünette und wies mit einem zarten Finger auf das offene Knie ihres Freundes. Bellamy nahm ohne Widerstand Platz, und sie beugte sich über die Verletzung. "Was ist passiert?" fragte sie mit einfühlsamer Stimme. "Ein Schwert", erwiderte Bellamy mit einem Hauch von Ironie, "sieht schlimm aus, nicht wahr?" Ein beruhigendes Lächeln umspielte ihre Lippen. "Das wird schon wieder", versicherte sie ihm, während sie tief in seine Augen blickte. Bellamy verlor sich einen Moment lang in ihrem Blick, als sie behutsam begann, die Wunde zu reinigen.

"Cleo", flüsterte er leise, sein Blick fest auf sie gerichtet. "Psst", zischte sie ihm sofort zu, um ihn zum Schweigen zu bringen und ihre Konzentration auf die Wundpflege nicht zu stören. "Cleo", versuchte er erneut, beharrlich. "Nein!", entgegnete sie mit Bestimmtheit: "Ich werde dich nicht verlassen. Auch wenn ich jetzt wütend auf dich bin, verstehst du das?" Bellamy sah sie fragend an. "Warum nicht?" erkundigte er sich, während Cleo einen Moment lang tief in seine Augen blickte. Dann half sie ihm aufzustehen und stützte ihn. "Es wird bald dunkel, und wir sollten nicht in der Nacht weitergehen. Wir werden eine Höhle finden", befahl sie mit einer Entschlossenheit, die durch die Dämmerung zu schimmern schien.

"Ich bin mir gewiss, dass uns hier niemand aufspüren wird", flüsterte die Brünette zärtlich, während sie den Schwarzhaarigen behutsam an die raue Steinwand der Höhle lehnte. Die sanfte Melodie ihrer Worte schien mit dem leisen Wispern des Windes zu verschmelzen, der durch die dunklen Eingänge der Höhle strich. Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Schwarzhaarigen, als er erwiderte: "Sie haben uns schon einmal gefunden, aber nur, weil du wieder nachts nach draußen musstest." Ein Hauch von Humor schwang in seiner Stimme mit.

Cleo ließ ihren Blick behutsam über die Wunde an seinem Bein gleiten und legte dann liebevoll ihre Hand darauf. "Ich werde dir etwas Medizin besorgen", versicherte sie, ihre Augen suchten die seinen, während sie behutsam seinen Schmerz spürte. Bellamy, der stets seine Selbstständigkeit betonte, murmelte: "Ich bekomme nicht oft Rationen für mich." Ein zartes Lächeln huschte über Cleos Lippen. "Ja, weil du immer alles Octavia gegeben hast. Das kriegen wir schon hin."

"Und wie?" fragte Bellamy, seinen Blick intensiv auf sie gerichtet. Cleo lächelte leicht verlegen. "Irgendwie, so wie wir es immer geschafft haben", entgegnete sie und wich seinem Blick aus, bevor sie ihn sanft auf die Wange küsste. Die Worte schienen eine leise Melodie der Hoffnung in der düsteren Höhle zu erschaffen.

Nachdem der Schwarzhaarige schließlich erschöpft eingeschlafen war, verließ Cleo behutsam die Höhle. Mit frischem Wasser kehrte sie zurück und setzte sich neben ihn. "Medizin?" erkundigte sich Bellamy, sein Blick ruhte auf ihr. "Nein, frisches Wasser", antwortete sie und reichte ihm einen Becher. Die Erinnerung an vergangene Zeiten durchzog den Moment, als er trank.

CLEOPATRA || ᵗʰᵉ ¹⁰⁰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt