= kapitel 23 : unschuldigen schmetterlingen nachzujagen =

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„Diese Tür lässt sich jetzt bloß noch von der Brücke aus öffnen", meinte Jordan:" Wer sie auch sind, sie kenne dieses Schiff." Abby, ihre Stirn leicht gerunzelt vor Sorge, fügte mit einer Spur Besorgnis hinzu: "Und sie wissen, wie man das Transportschiff fliegt. Was ist mit unseren Leuten da unten passiert?" Ihre Augen, von Ungewissheit gezeichnet, suchten nach Antworten, während das Unbekannte draußen weiterhin seine undurchsichtigen Geheimnisse wahrte.

Die Stille wurde durchbrochen, als Octavia Blake, wieder vollständig bei Bewusstsein, mit einer klaren und entschiedenen Stimme sprach: "Sie sind nur zu viert gekommen." Ihr Blick verriet Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit. "Wir müssen hier raus, die Brücke übernehmen und nach unten fliegen", fasste die Schwarzhaarige die drohende Gefahr in klaren Worten zusammen. Ohne zu zögern eilte sie zur Tür, doch noch bevor sie diese erreichte, warf Jasper einen bedachten Einwand ein: "Die Gefangenen sollten im Notfall in dieser Kantine eingesperrt werden können."

Octavia, eine erfahrene Kriegerin, konterte mit einer Mischung aus Erfahrung und Selbstbewusstsein: "Das werden wir ja noch sehen, lieber Neffe." In ihrer Stimme schwang eine verborgene Vertrautheit mit. "James, du warst Lehrling bei deiner Mutter. Sie hat diesen Bunker weit bis über Jahas Tod hinaus am Laufen gehalten. Sie sagte, du wärst ein besserer Ingenieur als sie."

Die Anklage in James' Blick war unübersehbar, als er sich empörte: "Floate dich doch selbst! Du hast meine Mutter mitsamt der Farm verbrannt und uns in ein Massaker geführt." Octavia, unbeirrt und stolz, konterte: "Du denkst, du schaffst das ohne mich? Ohne mich bist du gar nichts." Die Spannung zwischen den beiden war greifbar, und bevor die Situation eskalieren konnte, versuchte Jasper zu schlichten: "Octavia."

Abby richtete ihren beruhigenden Blick auf James und sprach sanft: "James, James, ist schon gut. Wir brauchen hier drinnen keinen Ingenieur. Wir haben nämlich einen da draußen."

Eine Stimme der Vernunft inmitten des aufkommenden Chaos. Doch Lexa, die bisher schweigend auf einem der Tische verweilte, fügte mit einem wissenden Grinsen hinzu: "Sie haben Raven nicht gefunden." Ihr Grinsen verriet Insiderwissen, denn wenn Raven auch nur annähernd so war wie in den Geschichten, dann würde sie die Gruppe aus dieser prekären Lage befreien.

~~~

Jordan reichte seinem besten Freund eine mit Algen gefüllte Schüssel, bevor er zu Octavia blickte und Lexa meinte:" Ich geh schon." "Warte einen Moment. Octavia zu dienen, hat uns das alles erst eingebrockt. Lass mich gehen", intervenierte Dr. Griffin, doch in diesem Augenblick ergriff Jasper ihre Hand und sagte mit Entschlossenheit: "Dann solltest du auch nicht gehen, Grandma Abs. Ich werde gehen. Ich habe die unvoreingenommenste Einstellung..."

Jasper erhob sich, und Abby versuchte ein letztes Mal, ihn aufzuhalten: "Sie ist nicht mehr die aus den Geschichten, die dir deine Mutter erzählt hat." "Ich weiß", murmelte der Brünette und setzte sich seiner Tante gegenüber. "Soll ich es zuerst probieren?" Mit diesen Worten machte er auf sich aufmerksam und platzierte die Schüssel mit den Algen behutsam auf dem Tisch.

"Ich habe schon Schlimmeres gegessen", entgegnete die ältere Blake ruhig und nahm die Schüssel an. Jasper blickte sie intensiv an, und nach einem Moment des Schweigens fügte seine Tante hinzu: "Wenn ich bei unserer Befreiung helfen soll, müsst ihr einfach nur fragen."

"Ich bin hier, um dich zu warnen", erwiderte Jasper schlicht. "Alle diese Menschen sind von der Ark, und sie haben alle Angehörige in Praimfaya verloren." "Ich weiß, wer die sind. Sie machen mich für ihre Sünden verantwortlich, obwohl es die Idee deiner Großmutter war", entgegnete Octavia genauso monoton und nahm noch einen Schluck der Algen.

"Ja. Der Unterschied ist, dass sie es bereut. Du hingegen bereust nur, dass du verloren hast", sagte Jasper, während seine Tante ihn mit einem funkelnden Blick ansah.

CLEOPATRA || ᵗʰᵉ ¹⁰⁰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt