= kapitel 20 : liege immer falsch =

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"Ich war von Montys Selbstgebranntem nicht ganz nüchtern", begann Cleo, ihre Stimme zitternd vor einer Mischung aus Scham und Offenheit. "Und er hat es mir auch nicht ausgeredet." In diesem Moment schienen ihre Gedanken in den Wirrungen ihrer Gefühle gefangen zu sein, und die Worte kämpften sich mühsam aus ihrem Mund.

Dann, als ihre Erzählung tiefer in die Intensität des Moments eindrang, begannen Tränen über Cleos Wange zu rinnen, als würden sie die Empfindungen, die sie nicht in Worte fassen konnte, sichtbar machen. "Und dann... es ist einfach passiert." Jedes Wort schien eine Last zu tragen, als würde sie versuchen, das Unausgesprochene in einem Versuch der Selbstheilung freizusetzen.

Plötzlich durchbrach eine vertraute Stimme die Stille, als würde sie einen rettenden Anker werfen. "Cleo, Octavia. Da seid ihr ja, kommt schon, wir suchen Finn und Clarke." Die Worte hallten wie ein Echo durch die emotional aufgeladene Luft und rissen Cleo aus ihrer introspektiven Erzählung.

Die junge Blake, noch immer von den Schatten den jüngsten Geständnissen umhüllt, drehte sich überrascht um. "Raven, wir sind gleich da", antwortete sie, und ihre Worte trugen einen Hauch von Dringlichkeit in sich. Cleo, ihre Tränen abwischend, erhob sich langsam, während sie versuchte, die zerbrechliche Fassade ihrer Verletzlichkeit vor den anderen zu bewahren.

~~~

Die Dunkelheit hüllte den Wald in ein undurchdringliches Gewand, als Raven die Frage zum gefühlt tausendsten Mal in die Nacht hauchte: "Wo sind sie?" Ihre Worte schienen vergeblich durch die schattigen Baumkronen zu streifen, als Montys Stimme aus dem Funkgerät wie ein ferner Ruf der Hoffnung erklang: "Geht ihr nicht nach Westen?" Bellamys sanfte Stimme fügte sich dazu, die in der Finsternis zu schweben schien: "Wenn der Mond zu eurer Linken steht, werdet ihr uns finden." Cleos Atem beschleunigte sich, als ob die Dunkelheit selbst darauf reagieren würde.

"Komm jetzt, wir müssen los, und schalte dieses nervige Ding aus, sonst hört es jeder Grounder in den nächsten fünfzig Meilen", schimpfte Cleo und setzte entschlossen ihren Weg fort. Die Worte hallten in der Stille nach, als Ravens Blick auf das Funkgerät gerichtet blieb. "Was ist denn mit ihr los?" erklang Ravens Frage, und Octavia antwortete mit einer fast poetischen Melodie in ihrer Stimme, die von der Dunkelheit verschluckt wurde: "Ich vermute das Gleiche wie bei dir wegen Finn."

Raven drückte weiter auf den Knopf des Funkgeräts, und Bellamy lauschte den Worten, die wie zarte Schatten durch die kühle Nachtluft strichen. "Cleo, mach nicht so einen Aufstand, wir wollen doch keinen Marathon veranstalten", rief Octavia, ihre Worte wie funkelnde Sterne in der Dunkelheit. Cleo erwiderte bissig: "Du hast mich dazu geholt, nachzusehen, also laufen wir in meinem Tempo." In ihrer Stimme schwang eine emotionale Symphonie mit, von Wut, Verärgerung und Enttäuschung durchzogen. Aber warum?

"Heute Morgen habe ich gerade gedacht, wie viel einfacher alles wäre, wenn nur Finn nicht...", begann Raven, und Cleo rollte genervt mit den Augen. "... wäre", beendete Cleo den Satz und wandte sich an die beiden Mädchen: "Das denke ich auch, aber nicht über Finn, sondern über jemand anderen. Könntet ihr schneller gehen?" Die Worte waren wie ein leises Echo der Verletzung in der Nachtluft.

"Das willst du doch gar nicht, Raven, und du willst das auch nicht, Cleo. Hört auf, euch so zu quälen", mischte sich Octavia ein, ihre Worte wie sanfte Nebelschwaden in der Dunkelheit. Die beiden Mädchen seufzten verärgert auf, ihre Gefühle verloren in den undurchsichtigen Schleiern der Nacht. "Hört noch jemand das Signal?" fragte Monty durch das Funkgerät. "Haltet einfach die Augen offen", antwortete Raven über das Funkgerät. "Ich glaube, es ist dasselbe wie die Blackbox", sagte der Asiate durch das Funkgerät.

"Verdammt, Monty, pass auf", sagten Bellamy und Cleo gleichzeitig über das Funkgerät, und im nächsten Moment erstarrten beide. Cleo, weil sie nicht mehr atmen konnte, und Bellamy, weil er den unverkennbaren Unterton in ihrer Stimme spürte. "Könnt ihr etwas sehen?" fragte Bellamy den Asiaten am anderen Ende der Leitung. "Dann melde es", fügte er hinzu, als Monty keine Antwort gab. Die drei Mädchen hörten etwas rascheln, und Raven flüsterte in das Funkgerät: "Da ist jemand im Gebüsch."

CLEOPATRA || ᵗʰᵉ ¹⁰⁰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt