= kapitel 17: ins gesicht geschlagen =

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Die Jugendlichen standen in ehrfürchtigem Schweigen vor den Überresten des einst majestätischen Exodus-Schiffs, dessen Trümmer nun wie stumme Zeugen einer Tragödie vor ihnen lagen. Verkohlte Leichen erstreckten sich in unheilvoller Stille, während das einst stolze Gefährt in einer entsetzlichen Zerstörung verharrte. Bellamy trat schließlich besorgt neben Cleo, sein Gesicht von einer Mischung aus Entsetzen und ungewisser Sorge gezeichnet.

"Du solltest hier nicht sein", hauchte er, seine Stimme von einer tiefen Besorgnis durchzogen. Doch Cleo, von der Bestimmtheit ihrer Überzeugungen geleitet, konterte mit einer Festigkeit, die das Leid in ihren Augen nicht verblassen ließ: "Mein Vater war auf diesem Schiff. Ich verlange Antworten. Wenn du mir helfen willst, dann finde die Blackbox." Die Worte durchdrangen die beklemmende Stille, und die Dringlichkeit in Cleos Stimme malte ein Bild der Verzweiflung und des Verlangens nach Wahrheit.

Inmitten der zerstörten Szenerie mahnte der Schwarzhaarige die Gruppe mit einem ernsten Unterton: "Seid wachsam. Die Grounder werden für das, was auf der Brücke geschehen ist, Rache nehmen. Es ist nur eine Frage der Zeit." Finn richtete seine fragenden Blicke an Bellamy: "Nimmst du es ihnen übel?" Bellamy nickte bedächtig und bekräftigend: "Ja, ich nehme es ihnen übel." Cleo, die den Dialog aufmerksam verfolgte, fügte hinzu: "Ohne Waffen... Was ist so schlimm daran? Was ist so schwer daran zu verstehen?" Ihre Schultern zuckten, und sie vermochte nicht zu begreifen, warum das Leben ohne Waffen so kompliziert erschien.

"Wir wären alle tot, wenn wir keine Gewehre hätten", entgegnete Raven, und Cleo konnte nicht anders, als die Augen zu rollen. "Warum sie kommen, spielt keine Rolle. Aber wenn sie kommen, müssen wir zusammenstehen. Wir sind jetzt auf uns allein gestellt", erklärte Bellamy mit einer Ernsthaftigkeit, die die Bedeutung ihrer Worte unterstrich. Cleo wand sich nachdenklich: "Wann war das jemals anders?" Doch bevor sie ihre Gedanken weiterführen konnte, rief Raven plötzlich: "Clarke, halt!" Die Gruppe rannte zu der Blondine, angeführt von Raven, gefolgt von Finn, Bellamy und Cleo.

"Raketentreibstoff?", fragte Clarke sofort, als sie das Geschehen erreichte. Raven antwortete knapp: "Hydrazin. Hochgradig instabil in nicht fester Form. Wenn es mit Feuer in Berührung kommt, sind wir alle rosa Staub." Einen Stein mit der gefährlichen Flüssigkeit beträufelnd, warnte sie: "Alle in Deckung!" Raven warf den mit Hydrazin beträufelten Stein in eine Flamme, und es kam zu einer kleinen, aber dennoch gefährlichen Explosion – ein beängstigendes Szenario, das die Anwesenden zum Nachdenken zwang.

"Wir sollten das Gebiet verlassen", äußerte das schwarzhaarige Mädchen mit der roten Jacke besorgt. Bellamy stimmte zu und gab den Befehl zur Rückkehr zum Lager: "Wir gehen in Formation, Waffen geladen und entsichert. Wir müssen vor Einbruch der Dunkelheit zurück sein." Seine Stimme strahlte Entschlossenheit aus, und seine Worte setzten die Gruppe in Bewegung. In dieser feindlichen Umgebung war ihnen bewusst, dass sie aufeinander angewiesen waren, um zu überleben.

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"Wo ist er?" fragte Bellamy mit einem durchdringenden Blick, als er zusammen mit Cleo das Dropship betrat. Die Frage hing wie ein schwerer Vorhang in der Luft, und die Sorge war in seinem Gesicht deutlich ablesbar. Sanft wie ein Flüstern in der Brise hauchte Cleo in Richtung Octavia: "Warum wurde er überhaupt verbannt?" Ihre braunen Haare umrahmten das Gesicht, das von einer Mischung aus Neugier und Besorgnis geprägt war. "Er wollte Charlotte töten, erinnerst du dich an das kleine Mädchen, das Wells das Leben kostete?", antwortete Octavia in ebenso gedämpften Tönen. Cleo nickte verstehend, während sich in ihrem Inneren eine Welle von Erinnerungen an diesen schicksalhaften Tag auftat. Damals hatte sie sich abseits aufgehalten, und weder Bellamy noch Octavia hatten nach ihr gesucht. Sie wussten, dass sie an diesem Tag lieber allein sein wollte – der Tag, an dem Murphy verbannt wurde, war der Todestag ihrer Mutter.

CLEOPATRA || ᵗʰᵉ ¹⁰⁰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt