= kapitel 28 : hodnes laik kwelnes =

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"Wenn wir die Waffen niederlegen, sterben wir", flüsterter Indra leisa, beinahe unhörbar und ihre Stimme, von einer Mischung aus Resignation und Entschlossenheit getragen, erreichte Kane, der mit weit aufgerissenen Augen das Unfassbare vor sich sah. Vor ihm stand seine Tochter, die den Jungen bedrohte, den sie erst vor wenigen Stunden mit leidenschaftlichen Liebesbekundungen überschüttet hatte.

In diesem bedrückenden Moment hob Kane seine Hand und wandte sich an die Menge: "Abby kann das verkraften. Tut, was sie sagt. Legt eure Waffen nieder. Sofort!" Seine Worte hallten durch den Raum, während diejenigen, die gegen Azgeda aufgebracht waren, gehorsam ihren Anweisungen folgten und ihre Waffen senkten. Cleo, den Blick fest auf Bellamy gerichtet, fügte mit einem eindringlichen Ton hinzu: "Echo! Geh zum König. Es gibt einige Leute, die du zu mir bringen sollst!"

Bellamy versuchte zu widersprechen, doch bevor er einen Laut von sich geben konnte, drückte Cleo das Messer fester an seine Kehle. "Sei besser still, Bell!", hauchte sie mit einer Mischung aus Überlegenheit und Verachtung. Mit einer entschiedenen Geste hob sie ihn auf die Beine und schob ihn vor sich her, als sie gemeinsam die Halle betraten.

Dort entfaltete sich ein chaotisches Bild: Octavia, Abby und Clarke kämpften gegen die Azgeda. Cleo, am Boden stehend, rief mit einer scharfen Stimme: "Sie haben versucht, den König zu töten! Untersucht ihn!" Doch Abby widersprach energisch: "Nein. Wir haben versucht, sein Leben zu retten, Cleo, bitte!" Der Raum war erfüllt von Spannung, als Echo auf Clarke zustürmte, bereit, sie niederzuschlagen. In diesem kritischen Moment durchdrang eine kraftvolle Stimme den Raum: "Hanap! [Hör auf!]"

Echo senkte ihr Haupt in ehrerbietiger Demut, und die Versammelten der Azgeda folgten ihrem Beispiel, bis auf Cleopatra. Die Kälte in ihren Augen durchdrang die Stille, während der azgedanische König mühsam aufstand, von einem rauen Husten begleitet. Echo eilte sofort zu seiner Seite, doch er wies sie mit einer abwehrenden Geste zurück, als ob er keine Schwäche vor den anderen zeigen wollte.

In einem ergreifenden Flehen richtete die Blondine ihren Blick an Roan. "Roan, bitte. Hilf uns. Sag ihnen, dass wir Freunde sind", drang ihre Stimme, von Verzweiflung durchzogen, an seine Ohren. Cleopatra hingegen blieb stoisch, ihr Blick fest auf den azgedanischen König gerichtet, als ob die Welt um sie herum zum Stillstand gekommen wäre.

Ein beinahe schmerzhaftes Schweigen herrschte im Raum, durchbrochen nur vom rauen Husten des Königs. Dr. Griffen rief hektisch aus: "Nein, bleib liegen!" Der Grounder, der die Blondine festhielt, zischte ihr zu, still zu sein. Die gespannte Atmosphäre lastete schwer auf allen Anwesenden.

"Wo ist Ontari?" durchschnitt Roans Stimme die Stille, und Echo antwortete mit einer kühlen Ruhe: "Tot, Herr. Sie haben sie getötet." Ein kaum wahrnehmbares Augenrollen begleitete ihre Antwort, denn Cleopatra wusste, dass Ontaris Tod nicht auf das Konto der Anwesenden ging, sondern das Werk von Alis Intrigen war.

Während Cleopatras Gedanken zwischen den Worten ihrer Mutter und den möglichen Konsequenzen ihrer Entscheidungen hin und her wirbelten, rückte in diesem Augenblick das nackte Überleben und die strategische Klugheit in den Vordergrund – besonders in einer Stadt, in der der Tod für viele als Erlösung galt.

"Wir konnten sie nicht retten", verteidigte sich Clarke sogleich, "aber wir haben unseren Plan umgesetzt. Jetzt halte auch du dein Versprechen, meine Leute zu schützen." Roan konterte spöttisch: "Das war, bevor deine Leute auf mich geschossen und den Kommandanten getötet haben." Die kleine Blake fügte sarkastisch hinzu: "Wir haben nur dein verdammtes Leben gerettet."

Ohne weitere Worte durchquerte Echo beharrlich die Reihen der Sky People, um zu ihrem König zu gelangen. "Roan, dein Volk sehnt sich nach deiner Führung. Handle jetzt so, wie es deine Mutter getan hätte. Töte Wanheda. Ergreife ihre Macht", drängte Echo, während Cleopatra sie mit einem spöttischen Lächeln betrachtete. Roan mochte der Sohn seiner Mutter sein, aber er würde nicht denselben Pfad des Schicksals beschreiten.

CLEOPATRA || ᵗʰᵉ ¹⁰⁰Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt