Kapitel 13 - Bei Vampiren Zuhause

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Louis machte große Augen als das riesige Haus am Ende einer Eichenallee auftauchte. Das Anwesen war dunkel, die Außenanlagen halb verwildert.

"Na klasse. Hier könnte man direkt einen Horrorfilm drehen.", Kams sarkastisch von Louis.
"Oder einen Porno mit einem Vampir und einem Menschen.", Grinste Harry breit.
"Tja, sorry, aber ich bin kein Regisseur. Grüß dein Menschlein von mir."
"Himmel, wir müssen dringend an deinem Respekt arbeiten."
"Du hast echt Nerven. Du baggerst mich die ganze Zeit an und es interessiert dich kein Stück, ob ich das möchte!"
"Doch. Ich gucke immer Mal in deinem Kopf nach, wie es so ausschaut. Alles im grünen Bereich."
"Ernsthaft: Lass meinen Kopf in Ruhe. Meine Gedanken gehören mir."
"Ja und du gehörst mir. Also mach nicht so ein Theater. Du bist so stur."
"Ich bin nicht stur, sondern meinungsstabil. Und ich gehöre dir nicht. Du bist nur ein Psychovampir von der Arbeit, der mich gerade entführt."
"Ach ist das so?", Fragte Harry grinsend.
"Ja."
"Wieso hast du dann an meinem Auto gewartet?"
"Weil du in meinem Kopf herum gepfuscht hast!", Schimpfte Louis, als Harry lachend vor dem Haus parkte, sich abschnallte und das Auto verließ.

Grinsend trat er darum herum und öffnete die Beifahrertür.
Louis saß angeschnallt und mit verschränkten Armen da und sah stur gerade aus durch die Windschutzscheibe.
"Du bist echt schnuckelig. Aber da ich dich möglichst mit rosigen Wangen und schlagendem Herzen in meine Räume bekommen möchte, wäre es angebracht, jetzt besser zu hören."
"Das ist dein Problem. Nicht meins."
"Okay. Dann löse ich es auf meine Art.", Freute sich Harry und im nächsten Moment öffnete Louis lächelnd den Gurt, stieg aus, griff Harrys Hand und sah devot zu Boden.

Harry führte ihn durch die riesige Eingangstür. Alles war von Spinnweben überzogen und soweit das Auge reichte, gab es dicke Staubschichten. Die Möbel waren kaputt und es roch muffig.
Harry trat mit Louis hindurch ohne etwas zu berühren. Schließlich ging er die Treppe hinauf und öffnete eine Tür, die in der Wand versteckt war.
Dahinter begann sein eigentliches Zuhause.

Hier ergab sich ein gänzlich anderes Bild. Alles war sauber und der barocke Stil glänzte einem überall entgegen. Wie immer gingen überall Vampire herum. Viele hingen hier einfach ab und trafen sich. Ein paar hatten ebenfalls Spender dabei, die ihnen devot hinterher dackelten. Wie Harrys Louis gerade. Nur hielten die anderen ihre Menschen nicht per Manipulation unter Kontrolle. Sie waren abhängig von den Bissen. Louis würde gleich bestimmt zur Furie werden. Harry freute sich schon.

Er zog Louis hinter sich her. Knurrte einige Vampire an, die diesen interessiert musterten und versuchte möglichst seinen Eltern nicht über den Weg zu laufen. Im Vorbeigehen fiel der Unterschied zwischen Louis und den anderen kaum auf. Aber wenn man ihn genauer betrachten würde, würde man den unterdrückten Stolz riechen, den die anderen längst nicht mehr besaßen.

Harry sah Taylor an einer Wand lehnen und zwinkerte ihr zu. Sie blickte überrascht zu Louis und lachte dann einmal auf.

Schließlich schafften sie es in den dritten Stock und erst, als die Flurtür zweifach verriegelt war, spürte Louis endlich, dass Harry sich aus seinem Kopf zurück zog. Sie waren also angekommen: in Harrys Räumen.

Womit Harry nicht gerechnet hätte war, dass Louis ihm direkt eine rein haute.
"Du verdammtes Arschloch! Das ist mein Kopf! Also lass diese verfickte Scheiße sein, hast du mich verstanden?!"
"Also die Akustik ist nicht das Problem Darling. Wir sind jetzt in unseren Räumen. Also schau dich schön um. Du darfst natürlich überall dran.", Grinste Harry, dem der Schlag natürlich überhaupt nichts ausgemacht hatte.

"Ich will nach Hause.", Grummelte Louis sauer.
"Ach, Mäusebärchen. Das bist du doch. Zu Hause ist da wo das Herz wohnt. Ich wohne hier. Also... Dagegen kannst du gar nichts sagen. Ich hab es gelesen.", Grinste Harry breit und zog Louis einfach hinter sich her.
"Wo das denn?", Fragte Louis angeekelt, ließ sich aber verdattert mitziehen.
"WhatsApp-Sprüche für alle Gelegenheiten."
"Super. Das kommt ja richtig von Herzen. Nicht dass du ein funktionierendes hättest, aber trotzdem."
So standen sie schließlich im Schlafzimmer. Es war genau wie alles, was Louis bisher gesehen hatte, stilvol eingerichtet, wenn es auch nicht ganz seinem Geschmack entsprach. Es wirkte wie aus einer anderen Zeit mit Kronleuchtern und all so einem Schnickschnack.

"Man nimmt Besuch mit ins Wohnzimmer.", Zischte Louis und mied konsequent den Blick zum Bett.
"Ja. Aber du bist kein Besuch. Außerdem hast du mich auch direkt in dein Zimmer gezogen."
"Hör auf so doof zu grinsen."
"Das ist ein bezaubernden Lächeln."
"Das musst du aber dran schreiben. Überhaupt: wieso ist hier kein Gruft mit Särgen?!", Fragte Louis dann noch empört.
"Habe ich alles schon ausprobiert. Aber Gruften sind echt staubig und man hat fast immer ein Ungezieferproblem. Vom abgestandenen Geruch ganz zu schweigen. Und Särge sind schmal und eher zum Aufbewahren als zum bequem liegen konstruiert. Ich bevorzuge Matratzen mit Federkern oder Wasserbetten."
"Oh ein ete-petete-Vampir. Na super. Wenn, dann will ich einen richtigen Vampir."
"Ich bin ein richtiger Vampir.", Brummte Harry und fuhr seine Zähne aus.
"Ja, du hast die Beißer. Aber du gehst arbeiten und benimmst dich wie tief in der Pubertät stecken geblieben."
"Du bist zwei Jahre älter als ich. Du solltest freundlicher sein. Dein Gesicht kann nicht ewig für deine große Klappe als Entschuldigung einspringen."
"Oh wie nett. Das habe ich auch gar nicht nötig. Ich meide Arschlöcher."
"Sehr gut, eine gute Einstellung für einen Bottom."
"Ich bin ein geduldiger Mensch, a-", knurrte Louis sauer.
"Bist du gar nicht!", Lachte Harry auf.

"Du nervst. Halt die Klappe und bring mich einfach nach Hause."
"Och Schätzchen, wie oft denn noch?"
"Okay. Kleine Ansage: ich werde mich nicht nochmal von dir Küssen oder befummeln lassen. Ich werde nie mit dir vögeln und heiraten werde ich dich schon lange nicht."
"Wollen wir wetten?"
"Oh ja, jetzt kommt er wieder mit seinen Hirn-Hokuspokus. Das ist nicht fair."
"Dann willst du, dass ich dich erziehe ohne Hirn-Hokuspokus."
"Nein, ich will, dass du mich in Ruhe lässt."
"Ach wirklich?", Fragte Harry belustigt.
"Ja. Wirklich."
Harry trat dicht an Louis heran, strich einmal durch dessen Haare und sah ihm dann tief in die Augen, bevor er begann martialisch zu grinsen.

"Dann mein Schatz, erzähl doch Mal: an wen hast du gestern Abend unter der Dusche gedacht, als du dir einen runter geholt hast?"

Armer Louis 🤭
Ja so schnell wird er Harry wohl nicht los. Also schauen wir im nächsten Kapitel doch Mal in Louis' Köpfchen vorbei.
Was haltet ihr von Harrys Zuhause? Habt ihr irgendein Bild vor Augen?
Bis übermorgen.
Viele Grüße ^_^

Heirate einen Vampir (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt