Kapitel 25 - Aufgeflogen

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Louis machte sich die ganze Woche über Sorgen um seine Familie. Harry wich nicht von seiner Seite, "weil deine Mama mir ja einen Auftrag gegeben hat", aber das schien Louis nicht Mal mehr wirklich zu stören.
Natürlich tat es das nicht, dachte Harry. Wenn auch nur am Finger, hatte er dennoch Louis' Blut gesaugt. Damit war er bereits leicht abhängig. Er akzeptierte Harry dadurch in seiner Nähe. Aber es war eben nicht so, wie Harry das wollte. Aber er war einfach schwach geworden. Er hatte ihn einfach kosten müssen.

Die ganze Woche über hatte er also Louis bei sich gehabt und diesem ein Schreiben ihres Chefs vorgelegt, dass sie beide zwei Wochen lang voll bezahlten Urlaub hätten. Das Schreiben war auch echt. Aber natürlich hatte Harry den Schreiberling wieder ein wenig manipuliert. Eigentlich hatte der Chef immerhin ihre Kündigungen bereits auf dem Tisch liegen gehabt.
"Du warst das."
"Nein, der Mann im schlecht sitztenden Anzug war das."
"Aber du warst in seinem Kopf."
"Ist das hier ein Verhör?"
"Ja."
"Gut, ich gestehen. Du darfst mich festnehmen."
"Okay.", Grinste Louis breit und schlang eine Gardinenkordel um Harrys, spaßeshalber nach vorn, gestreckten Hände.

"Huch. Du bist ganz schön flink."
"Und du gefesselt.", Freute sich Louis.
"Sagen wir, ich lasse dir einen
Moment deinen Spaß."
"Gut.", Grinste Louis böse und begann Harry zu kitzeln.

"Uuh, Baby, ich kann's kaum erwarten, dich zu fesseln. Und glaub mir: ich werde dich nicht kitzeln.", Grinste Harry böse, während er den ach so festen Knoten durch ein paar Drehungen seiner Handgelenke erst lockerte und sich so schließlich befreite.
"Das sehe ich nicht kommen.", Schnaubte Louis.
"Deine Hose erzählt mir da aber eine andere Geschichte.", Grinste Harry und strich über Louis' Schritt.
"Du bist ein Idiot."
"Und du stehst auf mich."
"Nein, tue ich nicht."
"Red dir das ruhig ein. Wir kennen uns jetzt schon... Drei Wochen. Bestimmt. Wir haben immer noch nicht gevögelt."
"Bevor du deinen Zukünftigen kennenlernst, solltest du dringend an deinen Sprüchen üben?"
"Wieso? Du magst es doch direkt?"
"Direkt? Ja. Völlig anmaßend? Nein."
"Ach, hab dich nicht so. Du magst es."
"Ja, Harry, ich liebe es."
"Sag ich doch."
"Du sollst das lassen. Ich gehe nicht mit dir ins Bett." Knurrte Louis.
"Doch. Jeden Abend. Nur mit dem Sex hapert es noch.." seufzte Harry traurig.
Louis ging zum Fenster und sah hinaus in den verwilderten Garten.

"Sex reduziert Stress. Wusstest du das? Überleg Mal, wie viel besser es dir ginge, wenn-"
"Lustig. Das Mädel da unten sieht aus wie Lotti.", Lachte Louis plötzlich.
"Ähm..."
"Sie hat sogar die gleichen Kla- H.. H... Harry... Was hast du getan?", Fragte Louis plötzlich und drehte sich mit einem wütendem und schmerzverzerrtem Gesicht um.

"Ähm.. du hast gerade wirklich viel Stress... Also vielleicht sollten wir-."
"WAS. HAST. DU. GETAN??!?!!", Schrie Louis und fing an auf Harry einzuprügeln. Es war ihm egal, ob er ihn verletzen würde oder nicht. So fruchtbar egal. Es war ihm auch egal, wenn er sich mit seiner Aktion selbst verletzte. Das war Lotti. Seine kleine Schwester. Ein Teil seiner Familie, für die er alles tun würde. Wie hatte Harry das nur tun können?

"Hey. Hey. Alles ist-"
"Sprich den Satz zu Ende und ich töte mich!", Schrie Louis, sprang auf und rannte aus dem Raum. Er wollte zu Lotti unbedingt.
Unterwegs sah er einige untote Gestalten die ihm hinter glotzten, wie wohl Menschen gucken würden, wenn eine Ente aus dem Tagesmenü einfach durchs Restaurant laufen würde oder so. Aber Louis war das egal. Seine Schwester war hier.

Er stürzte nach draußen und direkt auf sie zu, sobald er sie zwischen zu unförmigen und zu hohen Büschen gefunden hatte.
"Lotti, Lotti, oh um Himmels Willen, Lotti, es tut mir so leid. Das ist alles meine Schuld.", Schluchzte er los und fiel ihr um den Hals.
"Oh, hey Lou. Na? Du auch hier?", Fragte Lotti freudig.
"Was?!"
"Ich hab dich hier noch gar nicht gesehen. Wie geht's? Wie steht's? Sag Mal heulst du?", Fragte Lotti nun belustigt.
"WAS?!", Schrie Louis.
"Ähm... Was ist denn los?", Fragte nun Lotti irritiert.

"Liam? Warum riecht Lou so... Streng?", Fragte sie nun noch einen Typen, der hinter ihr auftauchte.
"Ähm... Weil .. er nach einem anderen Vampir riecht, der Anspruch auf ihn erhebt."
"Ach, Harry. Wo ist der eigentlich?", Fragte Lotti fröhlich, während Louis guckte, als habe der Blitz in seinen Kopf eingeschlagen: völlig fassungslos.

"Blut... Blut... Blut...", Watschelte plötzlich Ernest durch das hohe Gras. Doris folgte ihm mit dem selben Text.
"Oh scheiße!", Sprach Louis fast tonlos.
"Sie spielen Zombies. Lass ihnen den Spaß.", Grinste Lotti.
"Heißt das, ihr seid alle-", Wollte Louis gerade eine Frage stellen, als er durch ein sanftes: "Hey mein Schatz." Unterbrochen wurde.
"Mama.", Flüsterte Louis und neue Tränen traten in seine Augen.

Johannah breitete lächelnd die Arme aus und umfing Louis, als er zu ihr stürzte. Wie als siebenjähriger Dötz, der beim Fußball verloren hatte, floh er in die Arme seiner Mutter und ließ sich von ihr halten.
"Psst... Es ist alles gut mein Schatz."
"Nein... Er... Hat euch zu Vampiren gemacht."
"Ja? Oder hat er dafür gesorgt, dass wir alle bei dir bleiben können und damit nicht sterben müssen?", Fragte Johannah und küsste Louis' Haare.
"Aber ihr seid tot.", Flüsterte Louis mit tränenerstickter Stimme.
"Ach, weißt du, ich fühle mich so lebendig wie lange nicht.", Sprach plötzlich Daniel, der sich zusammen mit Mark, Phoebe, Daisy und Fizzy näherte.
"Was?", Fragte Louis schockiert.
"Naja... Wir sind tot. Tot kann man nicht krank sein."
"Das heißt-"
"Willst du jetzt fragen, ob ich gesund bin? Nein, ich bin tot.", Lachte Daniel und Louis umarmte jeden von ihnen. Er wusste, dass Harry und seine vermaledeiten Freunde hinter ihm standen und sie genau beobachteten. Aber er ignorierte sie. Dieser Moment gehörte ihm und seiner... Toten Familie.

"Hey Lou! Wovon lebt ein veganer Vampir?", Fragte Lotti irgendwann.
"Keine Ahnung."
"Von Blutorganen. Was macht ein Vampir mit einem Brötchen beim Autounfall?"
"Ich weiß nicht."
"Dippen. Was sagen Vampire zu einem Bluter?"
"Keine Ahnung, aber mir ist Grad auch nicht nach lachen."
"Longdrink. Ach Brüderchen. Es ist okay. Es geht allen gut. Hör auf zu weinen."

Hui, da ist Harry aufgeflogen. Na? Wie geht's euch mit dem Kapitel? Sind die irgendwie viel zu einverstanden damit?
Ich musste, Dank meines Fehlupdates, das hier gestern Abend sehr schnell zusammen tippen. Ich hoffe, es gefällt trotzdem.
Ja, eigentlich wollte ich erst Johannah krank sein lassen, aber ich konnte es nicht über mich bringen... Naja...
Ich hoffe, ihr mögt es auch so.
Bis übermorgen.
Viele Grüße ^_^

Heirate einen Vampir (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt