Kapitel 60 - Sincerly

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"Klingt ja cool. Was ist das?", Fragte Niall.
"Leben und Tot. Beides in einem Trank. Eigentlich ist ein Trank plus oder minus. Er ist tot oder lebendig. Die Tränen des Himmels sind beides."
"Wieso?"
"Weil das Wesen, dessen Essenz sie enthält, beides tut.", Sprach die Hexe säuerlich und verschwand.
"Louis ist tot. Spätestens nach der OP wäre er es.", Sprach Taylor verwirrt.
"Aber Jack ist auch ein Vampir."
"Ich verstehe es immer noch nicht. Was macht man denn nun mit den Drinks?", Fragte Niall.
"Tränen des Himmels sind wertvoll. Sie verbinden Leben und Tot. Du kannst jemanden zurück holen. Früher haben Vampire damit ihre Opfer, die sie töteten zurück geholt. Die Menschen merkten dadurch nichts von der Tötlichkeit der Vampire."
"Könnten wir damit...", Fragte Liam.
"Nein. Wir sind Vampire. Wir sind lebende Tote, wenn du so willst.", Meinte Robin.
"Schade... Das wollte Louis so gern..."

Die nächsten Tage vergingen und Louis erholte sich gut. Eine kaum sichtbare Narbe zierte seinen Bauch. Ansonsten ging es ihm einfach gut. Jack war ein Baby, wie es im Buche stand. Er trank das Blut seiner Eltern sehr brav. Trotzdem hatte Louis alle Hände voll zu tun. So ein Baby forderte eben und viele Dinge wollte Louis selbst machen.

Er hatte erfahren, dass er irgendwie zwischen Leben und Tot war, obwohl er tot war und verstand es nicht.

Es war mitten in der Nacht und er fütterte Jack, als ihn plötzlich ein Gedankenblitz ereilte.
Es ist einfach. Wo Leben ist, ist Leben. Wo Tot ist, ist Tot. Das hatte die Hexe gesagt. Und dass Louis zu viel Leben in sich hatte. Vielleicht war es ganz einfach?

"Harry! Harry! Wach auf!"
"Was denn?", Brummte der nur.
"Kannst du die Hexe her holen?"
"Jetzt?"
"Ja, oder wir müssen zu ihr."
"Warte... Ich schicke wen..", brummte Harry. In seinem aktuellen Zustand war er nicht dazu in der Lage das Ganze zu hinterfragen.

"Was willst du?", Fragte die Hexe.
Louis kicherte. Sie trug Lockenwickler und ein dunkelblaues Nachthemd mit Sternen.
"Ich will wissen, warum ich lebendig zu tot war."
"Was?", Fragte Harry verstört.
Die Hexe grinste nur.

"Du hast es also erfasst. Nicht schlecht. Ich dachte du bist nicht so schlau.", Sprach sie einen Moment später.
"Ich verstehe den Grundsatz. Aber nicht, wieso das so ist."
"Hä? Moment. Stop. Kurz. Ich rufe die anderen. Ich brauche nachher mehrere, die mir das erklären.", Sprach Harry und stolperte aus dem Wohnzimmer.

Niall und Harry hingen schlussendlich völlig verpennt auf dem Sofa. Zayn war wegen der Uhrzeit nicht begeistert und hatte eine Gurkenmaske aufgetragen und Taylor, Liam und Louis waren gespannt wie die Flitzebögen.

"Also... Chrm.. Chrm... Jemand der den Tot nicht fürchtet, keinen Spaß hat und nur arbeitet... Der lebt nicht richtig. Du warst innerlich tot. Du hattest keine Freunde, hast dich für deine Familie aufgeopfert und sie dadurch aber auch kaum gesehen. Ein Vampir, der Tot, wenn man so will, brachte dich dem Leben näher. Du hattest Spaß, mochtest seine Aufmerksamkeit und hast die Zeit genossen. Die von ihm ausgehende Gefahr für dich hast du komplett ausgeblendet. Weil er nicht ging. Weil er standhielt. Weil er durch nichts davon abzubringen war, dir Nahe zu kommen. Weil du bei ihm nicht stark sein musstest. Jeder andere wäre geflohen. Dich zog der Tot an. Du wurdest gewandelt. Wurdest zum Vampir. Fandest Freunde. Hattest deinen Partner und schließlich sogar deine Familie bei dir und nun sogar ein Kind. Ein Leben. Im Tot. Deine Gefühlswelt konnte nicht sterben. Sie blühte auf. Das Ergebnis: Du hast viel Leben in dir."
"Okay. Danke. Mehr wollte ich gar nicht. Ich habe es verstanden."
"Gut. Einen schönen Umzug dann."
"Danke.", Grinste Louis.
"Umzug? Ich ziehe in kein Lebkuchenhaus.", Brummte Harry.
"Brauchst du auch nicht.", Lächelte Louis zufrieden. Am Ende hatten wohl doch er und die Hexe von dem Deal profitiert. Mehr, als sie zunächst gedacht hätten.

"Ich verstehe es nicht.", Brummte Harry.
"Wir ziehen um."
"Warum und wohin?"
"Leben ist, wo Leben ist. Tot ist, wo tot ist."
"Tolle Antwort. Wo liegt denn das?"
"Wir ziehen zu den Menschen. In die richtige Welt."
"Was?!"
"Na, da ist Leben. Wir müssen zum Leben. Ganz einfach. Hier ist alles gleich. Also tot. Bei den Menschen verändert sich alles. Also müssen wir da hin."
"Ich habe keine Lust wieder zu telefonieren."
"Musst du nicht. Aber meine Familie kann auch zurück. Waren eben ein paar Monate zu einer neuen Therapie. Sie können weitermachen."
"Ja und wir?"
"Wir könnten ja auch was cooles machen.", Meinte Louis.
"Und Jack?"
"Wie und Jack? Der kommt mit. Er wird leben. Wird fühlen können. Kann unter Menschen aufwachsen und wir können was cooles machen."
"Was denn?"
"Naja, wir haben Geld. Wir könnten eine Band gründen oder so?"
"Ernsthaft?", Fragte Niall begeistert.
"Wieso nicht? Wir können heimliche Dates haben, können uns gegenseitig besingen, können ein Management ärgern. Niemand kann uns was.", Fragte Louis und lächelte dabei Harry lieb an.

"Eine Band?", Fragte Zayn grinsend, aber mit hochgezogenen Augenbrauen.
"Ja. Und du fährst nicht deine Egonummern, klar?", Fragte Liam streng.
Zayn hielt die Hände in die Luft.
"Eye Eye, Daddy."

"Und wenn um uns alle sterben?", Fragte Harry noch immer skeptisch. Aber in seine Augen war bereits ein Funkeln getreten.
"Haben wir die Tränen des Himmels. Kein Problem also.", Grinste Liam.
"Machen wir das jetzt echt?", Fragte Zayn auf eine positive Weise fassungslos.
"Klar. Wir fünf.", Grinste Niall.
"Irgendwie klingt das verdammt cool.", Lächelte Liam. Er fühlte Glück. Sie planen etwas. Sie hatten etwas vor. Sie würden zusammen bleiben. Aber anders. Sie als Gruppe mit einem gemeinsamen Ziel.

"Wir brauchen einen Namen.", Überlegte Louis.
"One Direction.", Sprach Harry sofort und er grinste übers ganze Gesicht.
"Das passt irgendwie oder? Es gibt nur die eine Richtung.", Stellte Zayn fest.
"Genau. Außerdem kann man es cool abkürzen. 1D.", Meinte Niall und sah schon die Schlagzeilen vor sich.
"Machen wir's?", Fragte Liam freudig.
"Ja.", Kam es entschieden vierfach zurück.
"Wir sollten es üben."
"Jap."
"Hello"
"We"
"Are"
"One"
"Direction"
"Yay"

Ende

Huch... Ja, mein Finale sollte bis zum letzten Kapitel andauern. Ist es gelungen? Was meint ihr?
Ich muss einfach kurz meine Gedanken mitteilen. 😅

Aaaalso, ich dachte eigentlich, dass es total auffällig wäre, dass Louis quasi mit dem Eintritt von Harry in sein Leben alles anders gemacht hat, als man es erwarten würde. Tatsächlich kamen auch manchmal Kommentare von euch wie: "Ich würde Harry eine rein hauen" oder "Harry ist schon sehr nervig" oder so. Deswegen war ich echt froh, dass ihr nicht vor fünf Kapiteln wegen vollständiger Vorhersagbarkeit abgebrochen habt 😅.
Angefangen hat die Story für meine Verhältnisse Recht gruselig. Weil sie aus Sicht der Menschen geschrieben waren. Der Opfer der Vampire. Bei Louis sollte alles lustig und locker sein. Vampire, die in ihrer Unendlichkeit einfach tot sind, weil sie eben einfach existieren ohne Sinn und Ziel. Harry hat sein Ziel mit Louis gefunden. Und auf der anderen Seite ein Mensch, der nicht lebt, weil er von allem erdrückt wird und letztlich trotz liebender Familie einsam ist. Sie brauchen sich gegenseitig um zu wachsen und zu leben. Ja... Im Grunde sollte die Story ein Spiel mit den Begriffen Leben und Tot sein. Wann lebt man? Wann ist man tot? Das ist meine Herangehensweise an das Thema.
Ursprünglich geplant hatte ich 20 bis 30 Kapitel... Das hat nicht so gut geklappt. 🤣

Ja, ich hoffe ihr hattet Spaß bei "Heirate einen Vampir" und dass ihr die Story einfach mögt. Lasst mir gern noch euer Fazit da. Auch Leute, die noch nie gevotet oder kommentiert haben, sind herzlich dazu eingeladen.
Vielleicht sehen wir uns bei einer anderen Story (ich könnte mir übrigens vorstellen, dass bei meinen Smutty One Shots nochmal was hierzu auftaucht 🤫) wieder. Ich würde mich sehr freuen.
Jetzt startet übrigens Drachenblut durch. Wer also da noch Lust hat?

Viele Grüße ^_^
Leppilampi

Heirate einen Vampir (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt