Kapitel 56 - Wo die Babys her kommen

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Louis haderte auch zwei Wochen später noch mit der Antwort der Hexe. Er war noch immer fest entschlossen, es irgendwie hinzubekommen, dass sie alle fühlen könnten. Richtig. Besonders sein Krümelchen, was heute Morgen das erste Mal getreten hatte.
Die ganze Zeit hatte Louis überlegt, ob er wohl einen Tritt von einer Darmtätigkeit unterscheiden könnte. Aber es war ganz deutlich gewesen. In ihm. Aber nicht von ihm. Es war seltsam. Eine leichte Bewegung. Aber dennoch deutlich spürbar.
Das hatte Louis nochmal vor Augen geführt, dass Krümelchen wuchs. Die ganze Zeit. Und es stammte zur Hälfte von Harry ab. Es musste irgendwann da heraus. Vielleicht würde es auch so riesig werden. Ob Louis wollte oder nicht. Er sollte sich damit wohl doch langsam befassen.

"Harry?"
"Hm."
"Ich bin schwanger."
"Ach was? Gut zu wissen."
"Nein, ich meine... Ich bekomme ein Baby."
"Das ist gemeinhin die Definition von schwanger."
"Ich meine-"
"Wollmaus! Es ist vier Uhr nachts. Ich schlafe gern. Was ist los?"
"Das Krümelchen muss irgendwann da heraus. Wo? Aus meinem Po?"
"Was?! Nein. Himmel!", Quietschte Harry erschrocken.
"Was?! Aber das Loch am Penis vorn?! Wie soll das denn gehen und hinterher aussehen?!"
"Okay. Ich hoffe, nie wieder zu schlafen und ausversehen davon zu träumen. Du bist echt gruselig. Nein. Das Baby krabbelt nicht deinen Samenleiter hoch."
"Puh... Ja aber... Mehr Öffnungen habe ich nicht zu bieten!", Heulte Louis.
"Du wirst aufgeschnitten, das Baby raus geholt und du wieder zusammen geflickt. Danach hast du extremen Durst und ich werde als Becher herhalten."
"Aufgeschnitten?! In einer Operation? Mit Betäubung und allem?"
"Naja... Wenn du unbedingt willst? Wir können das auch hier auf dem Küchentisch machen oder so. Messer haben wir doch genug."
"Was?!"
"Oh Himmel! Was ist denn nun schon wieder?!"
"Ich... Ich werde vollkommen unsachgemäß operiert?"
"Wollmaus... Du bist tot. Mausetot. Was soll passieren? Das Baby ist auch tot. Wir sind alle tot. Mach nicht so ein Drama. Wenn du unbedingten willst, kriegst du auch eine örtliche Betäubung."
"Na wow! Danke! Wie überaus großzügig.", Keifte Louis und sprang aus dem Bett.
Harry seufzte schwer.

Louis ging raus in den Garten. Er spürte das feuchte Gras an seinen nackten Füßen. Und dachte nach. Eine Operation... Auf dem Küchentisch... Mit einem Küchenmesser... von Harry. Das klang ja super. Louis wusste gar nicht, was er am Gruseligsten fand.

Er hatte nur noch sechs Wochen Zeit. Das war nicht viel. Gar nicht viel.

"Hey. Was ist los?"
"Wie machst du das? Immer tauchst du auf.", Murmelte Louis ohne sich umzudrehen.
"Ähm... Harry hat gesagt, er hat was falsch gemacht, aber keine Ahnung was und ich sollte nach dir sehen."
"Ich will kein Baby auf dem Küchentisch kriegen."
"Oh... Achso. Ja gut. Musst du ja nicht. Gibt auch extra Geburtszimmer."
"Echt?"
"Ja, nicht jeder will das zu Hause haben. Kann ja auch eine ziemliche Sauerei sein."
"Na toll... Jetzt geht's mir besser. Allein die Vorstellung von dem Geräusch, wenn die Haut reißt..."
"Na, komm schon. Was ist das Problem?", Fragte Liam und legte seinen Arm Louis. Er selbst trug nur enge Shorts und Louis ein Shirt von Harry.

"Ach ich weiß auch nicht so genau. Harry nervt mich wenn er da ist und wenn er nicht da ist, vermisse ich ihn."
"Ja. Du bist schwanger. Das ist normal."
"Ich bin genervt. Mir ist entweder zu warm oder zu kalt."
"Hä? Das merkst du noch?"
"Äh... Klar."
"Krass.", Murmelte Liam. Im nächsten Moment und schlug er Louis fest auf den Hinterkopf.

"Aua! Ey! Was soll das du Hirni?! Sind in deinem Hirn doch grad Würmer am Erde machen, oder was?!"
"Dir tut das weh?", Fragte Liam völlig geschockt.
"Ja, stell dir vor. Mach das nochmal und ich verhaue dich mit meiner Pfanne.", Brummte Louis und rieb sich den Hinterkopf.

"Mir würde das nicht weh tun."
"Dann hacke ich dir eben den Arm ab."
"Louis du verstehst das nicht."
"Selbst wenn es dir nicht weh tut, würde er dir bestimmt fehlen.", Meinte Louis augenrollend.
"Das meine ich nicht. Du fühlst."
"Scheiße. Und Harry würde mich ohne Betäubung auf dem Küchentisch mit einem Küchenmesser aufschlitzen..."
"Nein, das meine ich nicht."
"Verzeihung, vielleicht liegts an der leichten Gehirnerschütterung, aber ich kann dir nicht folgen."
"Louis, wieso fühlst du?"
"Keine Ahnung. Hab ich mir ja nicht ausgesucht."
"Es fehlen Enzyme. Habe ich von Anfang an gesagt.", Sprach plötzlich Taylor von hinten und stellte sich zu ihnen.

"Vielleicht ist auch was falsch gelaufen?", Fragte Liam ernsthaft überlegend.
"Bei dir ist was falsch gelaufen. Und zwar eine ganze Menge.", Giftete Louis.
"Das ist nicht böse gemeint. Aber irgendwas stimmt mit dir nicht."
"Na danke. Wenn ihr normal seid, bin ich sehr gern sehr besonders.", Keifte Louis noch und ging wieder. Was waren denn das alles hier für Eierpflaumen?

Genervt ging er ins Bett und versuchte wieder der große Löffel zu sein. Es klappte nicht so gut. Denn sein Bein musste sehr hoch, um auf Harrys Hüfte zu liegen. Aber naja. War er eben kein großer Löffel, sondern ein Rucksack. Das war auch okay. Hauptsache über Harry.

"Was denkst du, was es ist?", Fragte Taylor, als Louis rein gegangen war.
"Ich denke, er klammert sich irgendwie ans Leben. Aber ich weiß nicht, wie er das macht...", Überlegte Liam.
"Er war von Anfang an anders."
"Ja, aber er ist ein richtiger Vampir. Er ernährt sich von Blut, kann fliegen und ist schwanger. Alles Dinge die Menschen nicht machen."
"Erblich kann es nicht sein. Seine Familie ist hier und ist nicht so... Schräg in der Birne."
"Louis empfindet Dinge nach wie vor. Selbst Schmerz. Ein toter Körper kann das doch nicht."
"Ja, ich weiß. Oder doch ein fehlendes Enzym?"
"Vielleicht gibt es doch einen Weg für uns alle so etwas zu empfinden. Und Louis hat ihn längst gefunden?"
"Sehr unpraktisch, wenn er doch selbst keine Ahnung hat. Er kann es uns ja nicht erzählen."
"Was ist denn bei ihm anders gelaufen?", Fragte Liam.
"Keine Ahnung. Das weißt du besser..."
"Harry ist ihm begegnet als Mensch. Louis fand Harry nervig. Der hat öfters in seinen Kopf geguckt, aber ihm seinen Willen gelassen. Nur hin und wieder die Hemmungen runter geschraubt."
"Das ist alles anders. Normalerweise trinkst du dich satt und gehst wieder."
"Ja. Aber daran allein kann es nicht liegen oder?"
"Er war an Vampire durch Harry gewöhnt? Er hatte keine Angst?"
"Hatte er vor Harry von Anfang an nicht. Obwohl der ihn gestalked hat, bedrängt und belästigt und an seinem Hirn herum gepfuscht hat."
"Ja und wieso hat man vor so jemandem keine Angst?"

Tja... Warum nicht?
Ist es so offensichtlich, dass ihr das hier jetzt schon alle schreiben könnt?
Selbst falls ja. Bitte Lest noch zu Ende, ja?
Viele Grüße ^_^

Heirate einen Vampir (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt