Automat

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Ich ging Nachhause, noch immer kurz vorm Heulen blieb ich vor einem Zigarettenautomat, der in der Dunkelheit flackernd leuchtete, stehen und kramte in meiner Jackentasche. Immer wieder sah ich kurz rauf in den Himmel um zu vermeiden, dass die Tränen meine Augen verlassen. Ich fischte meinen Fake-Ausweis aus meiner Tasche und steckte ihn in den Automatenschlitz.

Ich hatte ihn aus meiner alten Schule. Einem Typen namens Jake hatte ich ihn abgekauft. Ich suchte weiter in meiner Tasche nur um festzustellen, dass ich kein Geld mithabe.

„VERFLUCHTE SCHEISSE", schrie ich und tritt mit meinem Fuß heftig gegen den Automaten, der jetzt nur noch mehr blinkte. Tränen flossen mir über mein Gesicht und ich schluchzte mehrmals, während ich die Karte wieder rausnehmen wollte.

„Da nimm Emofotze", ich schrie kurz auf und fuhr in der Luft herum. Da kam Travis aus der Dunkelheit und hielt mir einen 10 Euro Schein hin. Verheult und verwirrt mit einem Hauch von Schreck sah ich ihn immer noch an, er verdrehte seine Augen und brummte: „Nimm, oder ich überleg's mir anders Hure."

Ich nahm ihm den Schein aus der Hand und merkte, dass seine Handknöchel komplett aufgeschlagen waren. Ich entschied mich nicht darauf einzugehen, weil wenn ich ehrlich bin will ich seine Fäuste lieber nicht im Gesicht haben.

Nachdem die Packung Zigaretten aus dem Rausholfach des Automaten gezogen habe öffnete ich diese und hielt Travis eine davon fragend hin. Er nahm sie und ich zog mein Feuerzeug aus meiner anderen Tasche. Zuerst zündete ich meine an, dann lehnte sich Travis zu mir herunter und lies mich seine anzünden. Es lag eine Stille zwischen uns, allerdings keine unangenehme. Wir lehnten uns dann an die Wand des kleinen Wartehäuschens, wo allerdings schon seit einiger Zeit keine Busse mehr vorbeifahren.

„Ganz schön traurig, dass man wegen Zigaretten heult, meinst du nicht?", lachte er auf einmal und sah mich kurz an, bevor er einen weiteren Zug nahm. Ich lachte ebenfalls und schniefte kurz auf. „Deswegen ist es nicht, nein", sagte ich und tippte gegen meine Tschick, damit die Asche herunterfallen konnte. Travis machte nur ein „Mhmh".

„Was machst du eigentlich noch um halb neun?"

„Das kann ich nur zurückgeben junge Dame", grinste er, doch darauf atmete er tief ein und aus und sah in die Dunkelheit. „Wollte nur von Zuhause weg nichts weiter. Was ist mit dir?"

Ich sah ihn von unten, da er ziemlich groß war, an und meinte „Wieso das denn?" Er antwortete mir nicht und rauchte einfach nur weiter, doch sein Blick war nun auf den Boden gerichtet. Zu meiner Überraschung konnte ich Verletzlichkeit in seinen Augen sehen.

„Schon gut. Ich war bei Larry und wollte grad nach Hause", beantwortete ich seine Frage und er nickte kurz. Sein Handy vibrierte und er nahm es aus seiner Hosentasche heraus. Daraufhin seufzte er nur und drehte sich zu mir. „Keiner erfährt hiervon verstanden?"

Ich nickte und er holte plötzlich einen Stift aus seiner Tasche, die er mit sich trug. Travis nahm meine Hand und schrieb darauf etwas.

Danach ließ er den Stift wieder in seiner Tasche verschwinden und ebenso verschwand er in der Dunkelheit, währenddessen winkte er leicht und hielt seinen Zeigefinger seiner anderen Hand auf seinen Mund, was sowas heißen sollte, wie ich soll meine Klappe halten. Damit machte ich mich ebenfalls weiter auf meinen Heimweg. Ich sah auf meine Hand um zu sehen was er da geschrieben hatte.

Es war eine Telefonnummer.


(So ich hatte Corona und bin deswegen nicht wirklich zum schreiben gekommen haha. Hier anyway neues Kapitel hoffe es gefällt euch, bla bla das gleiche wie immer and remember 

you are valid

and you are loved.)

Masken (Sally x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt