Hangover

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Y/n's Sicht:

Irgendwann morgens am Donnerstag, als die Sonne schon durch die Rollläden schien drehte sich Travis langsam in meinem Bett um. Ich saß noch immer auf meinem Schreibtischstuhl und legte mein Handy beiseite. Ich hatte die Nacht nicht geschlafen.

 Travis stöhnte leise auf und öffnete seine Augen. Ich stand mit einem „Guten Morgen" auf und machte die Fensterladen ein Stück auf, sodass mein Zimmer ein wenig heller wurde. Travis setzte sich langsam auf, seine Haare waren ganz zerzaust. 

„Mir ist total schlecht", sagte er und sah mich mit halb zugekniffenen Augen an, die Pflaster in seinem Gesicht waren noch da. Ich schenkte ihm ein bemitleidendes Lächeln und setzte mich wieder auf meinen Stuhl. Er sah eine Zeit lang auf die Decke und wir redeten nicht. Dann sah er mich wieder an.

 „Hast du geschlafen?", er musterte mich. „Wieso?" Seine Antwort kam eher zögerlich. „Du siehst müde aus." Tat ich tatsächlich. 

Ich sah in den kleinen Spiegel der auf meinem Schreibtisch stand. Ich sah aus als hätte ich tagelang nicht geschlafen. Was auch irgendwie wahr war. 

Seit dem Vorfall mit Sally schlief ich nicht mehr gut. Ich sehne mich nach seiner Aufmerksamkeit. Ein Seufzen entwich mir. 

Travis stand auf und verschwand im Badezimmer, ich habe keine Ahnung woher er wusste wo es war. Ich stand in meinem Türrahmen Patrouille, falls Elizabeth oder mein Dad zuhause war. Zu meinem Glück war dies aber nicht der Fall. 

Als Travis das Bad wieder verließ und mich in der Tür stehen sah blieb er kurz stehen. Er sah blass aus. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie erinnerte er mich an eine ramponierte Blume. Die man zu wenig gegossen hat und nun lässt sie ihre Blätter fallen. 

Trav tippte sich gegen den Kopf und meinte dann mit einem gezwungenen, schiefen Grinsen: „Totaler Filmriss." Er kam zurück in mein Zimmer und setzte sich auf das Bett. Er ließ seinen Kopf hängen und seine Augen waren geschlossen. 

„Wann soll ich abhauen?", meinte er irgendwann mit rauer Stimme. „Gar nicht, bleib solange du willst", es war zwar Schule aber das war mir eigentlich recht egal. Travis nickte nur und legte sich vorsichtig wieder hin. 

Der Tag verging eigentlich nicht weiter spannend, ich wechselte ein paar Worte mit Travis, soweit er halt in der Lage war und brachte ihm Wasser. Elizabeth und mein Vater arbeiteten heute Gott sei Dank lange, deswegen musste ich mir da keine Sorgen machen. 

Gerade als ich an meinem Schreibtisch saß und mir ein Buch ansah, welches ich neulich gekauft habe klingelte es plötzlich an der Tür.

Masken (Sally x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt