Küche

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Y/n's Sicht

Irgendwann lies der Stoff nach und die Sonne fing an langsam aber sicher aufzugehen. Als unsere Umgebung ein wenig heller wurde stand Travis auf und half mir aufzustehen. In den letzten Stunden die bis jetzt verstrichen waren redeten wir nicht. Er war nur an mich angelehnt und wir sahen uns die Sterne an die über uns ragten.

Nun gingen wir von dem verlassenen Gelände wieder weg und Travis begann auf dem Weg, wohin wir wollen wissen wir nicht, alles Mögliche das er auf der Straße fand aufzuheben und anzuzünden. Stille lag zwischen uns doch irgendwann musste ich sie unterbrechen da wir beide keine Ahnung hatten wo wir genau hinlaufen. „Trav, wo genau gehen wir jetzt eigentlich?" Er schwieg kurz und wischte die Asche einer Blume die in seinen Händen lag weg.

„Nachhause kann ich nicht, hab gestern nicht bescheid gegeben, dass ich weg bin, also zu mir mal gar nicht:" Er sah mich mit erhobenen Augenbrauen an und erwartete eine bessere Idee von mir. „Ich blieb stehen und sah auf mein Handy. Mein Vater hatte mich 20 Mal angerufen, das letzte Mal vor einer halben Stunde. Soll ich zurück rufen? „Du, ich glaub bei mir wird das auch nichts..." Ich sah einen Funken Verzweiflung in seinem Blick. „Kann man wohl nichts machen, ich wohne ein paar Straßen weiter weg, ist in der Nähe wo du wohnst. Bis dahin kann ich dich begleiten", seufzte er. Ich nickte und wir machten uns weiter auf den Weg.

Um 12 Uhr bei seinem Haus angekommen folgte ich ihm hinter das Anwesen und er sah hinauf zu einem, anscheinend seinem, Fenster und er flüsterte „Fuck." Das Fenster war zu und er ging weiter und suchte nach einem anderen welches vielleicht offen sein könnte. Vergeblich. Nun standen wir vor der Tür und er klingelte. Nicht einmal zehn Sekunden später ging diese auch schon ruckartig auf und ein großer blonder Mann stand vor mir und sah Travis an als würde er ihn am liebsten anspringen wollen. Danach richtete Travis Vater seinen Blick auf mich und das einzige was er sagte war „Wer ist das denn jetzt." Er trat einen Schritt zur Seite und Travis trat mit gesenktem Kopf in das riesige Haus. Und schon fiel die Türe vor mir laut zu. Ok gut ab nach Hause wuhu. Ich ging weiter zu meiner Wohnung.

Dort angekommen versuchte ich die Tür so leise wie möglich aufzusperren doch der quietschende Türrahmen verriet mich und schon stand meine liebste Stiefmutter vor mir. Ich sah sie kurz entgeistert an aber da ging das Drama auch schon los. „Und Madame war wo?" Ich wollte antworten doch sie lies mich nicht. Ich trat ein und war sofort von ihrem Gemecker umgeben während sie die Tür hinter sich schloss. Jetzt geht es los ich kanns spüren. „Dein Vater hat dich versucht zu erreichen. Aber das weißt du bestimmt. Du Hurentochter hast nicht einmal Mitgefühl, wie kann man so ein Unmensch sein." Mein Herz blieb stehen, das war immer so wenn sie irgendwie meine Mutter erwähnte. 

„Ich war bei Travis", entgegnete ich harsch. „Aha mit Typen machen wir jetzt etwas, schön alle aufreißen weil du nichts anderes besser kannst." Ich war zu müde zum Antworten und wollte einfach an ihr vorbei gehen. Betonung auf wollte. Sie packte mich am Arm wo die Schnittwunde war und ich zischte auf weil Elizabeth diese wieder aufriss. 

Sie zerrte mich in die Küche und je stärker ich versuchte mich aus ihrem Griff zu befreien desto mehr stolperte ich. Sie ließ mich ruckartig los und ich stieß gegen die Küchenmöbel. „Du verfickte-" setzte ich an zu einer dermaßen langen und intensiven Beleidigung doch diese wurde von Elizabeth unterbrochen da sie ihren Arm hob und mir ins Gesicht schlug. Und das Ganze nicht gerade sanft. Ich war so überrascht, dass ich eine Weile lang nur da stand und sie anstarrte.

 Die Spannung in der Luft war so extremst stark und man konnte nicht vorahnen wer von uns beiden den nächsten Schritt machen wird. Meine Hand wanderte zu einer der Küchenschubladen und ich öffnete diese Blitzschnell und noch schneller hatte ich eines der großen Küchenmesser in der Hand. Elizabeth wich erschrocken dennoch gleichzeitig überrascht zurück. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle und als ich in meinem Kopf vor mir schon den blutbeschmierten Tisch sah und das Messer mit beiden Händen anhob, ging die Wohnungstüre auf und mein Vater stand da. Er ließ alles fallen was zu fallen war und sein Mund kippte auf.

Elizabeth war die erste die sich löste und sie schrie laut heulend auf und rannte zu meinem Vater der mich noch immer entgeistert ansah. Ich atmete tief aus legte das Messer auf die Ablage und lehnte mich an den Kasten mit dem Gefühl jeder Zeit zusammenzubrechen. Ich ließ meinen Kopf nachvorne kippen sodass meine Haare nach vor glitten und schloss meine Augen während ich stark ein und ausatme. Das erste und das letzte was ich von meinem Vater hörte war „AUF DEIN ZIMMER SOFORT!" 

Ich tat das auch und konnte nicht fassen was ich da gerade gemacht habe. In meinem Zimmer sank ich auf mein Bett und blieb dort eine Weile sitzen. Wäre er nicht in der Sekunde gekommen dann wäre sie jetzt weg. Dann würde sie jetzt am Küchenboden liegen ganz leise und ohne Leben. 

Jetzt spürte ich den Schmerz an meinem Arm wieder. Ich zog meinen Ärmel vorsichtig hoch und sah dass mein kompletter Arm mit Blut überströmt war. Leider meines. Es brannte. Ich hielt meine andere Hand so fest es ging darauf und zog meine Beine an mich heran. Tränen flossen mein Gesicht herunter und ich gab mir nicht mehr die Mühe mein Schluchzen zu verstecken. 

Ich wünschte du wärst noch da Mama. 

Masken (Sally x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt