Umarmung

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Y/n's Sicht

Ich saß auf meinem Bett. Wie lange weiß ich nicht. Mein Handy war in der Küche und dort durfte ich ja nicht hin. Draußen fing es schon an zu dämmern und versetzte mein Zimmer in ein orange lila welches sich ausbreitete und mich in eine nostalgische Stimmung fallen ließ. Auf einmal ging meine Tür auf und mein Vater stand vor mir. 

Langsam hob ich meinen Kopf und sah ohne Emotionen zu ihm herauf. Er seufzte und fragte mich: „Was war das vorher in der Küche?" Ich drehte meinen Kopf auf die Seite während er die Tür hinter sich schloss und zu meinem Schreibtisch ging. Er setzte sich auf meinen Sessel und sah mich an. Ohne Ärger, ohne Angst, nur ein Funken Enttäuschung. 

„Ich weiß es nicht", antwortete ich mit einem zu Boden gerichteten Blick. Es war egal ob ich ihm die Wahrheit erzählte oder nicht. Elizabeth würde diese winden und drehen sodass ich wieder die böse bin. „Weißt du, ich versuche hier wieder ein normales Leben anzufangen und genauso will ich dir eins ermöglichen. Aber der Vorfall ist nicht entschuldigt und das wird er auch nicht sein. Ich kann dich ja verstehen-" 

„Nein...tust du nicht." Monoton unterbrach ich ihn und eine Stille lag zwischen uns. Er stand auf und kam näher und kniete sich zu mir runter damit wir auf gleicher Augenhöhe sind. „Ich will dir doch nur helfen-" 

Er stockte und sein Blick wanderte vor mir auf dem Boden. Er sah sie. Die Tropfen meines Blutes die sich auf dem Boden versammelt haben und im Schein der untergehenden Sonne vor sich hin glitzerten. Er nahm vorsichtig meinen Arm und schob meinen Ärmel hinauf und da sah er sie. Die tiefe Schnittwunde in einem tiefen Rot welches an eine blutrote Rose erinnerte. Er sah mir ins Gesicht, mit einem Blick der pures Mitleid und Sorge in sich trug. 

Ich hörte Elizabeth im Gang vor meinem Zimmer. Sie machte die Tür auf und hörte auf zu reden als sie uns sah. „Elizabeth der Kühlschrank ist recht leer, ich hatte vergessen einzukaufen. Kannst du schnell zum nächsten Geschäft fahren und etwas holen, danke", sagte mein Vater mit einem halbherzig zurückschauenden Blick. „JJ-Ja", sagte diese und schon war sie verschwunden. 

Mein Vater bat mich in die Küche um die Wunde abzutrocknen. Er meinte ich soll schonmal vorgehen und mich setzten während er den Erstehilfekoffer holte. Als ich die Küche betrat hatte ich sofort das Bild der toten Elizabeth vor meinen Augen. Ich kniff meine Augen zu und schüttelte meinen Kopf. Als mein Vater mit dem Koffer zurück kam saß ich schon am Tisch. Er setzte sich gegenüber von mir hin und fing an die Wunde zu säubern. Nach einer Weile hörte er auf. 

„Sie ist zu tief, wir müssen ins Krankenhaus." Ich sah zu ihm auf. Ich nickte, er packte alles weg und wir gingen zum Auto. Nach einer Weile fahren waren wir auch schon dort und kamen auch ziemlich schnell dran. Im Arztzimmer setzte ich mich auf die weiße Liege und eine nette junge Ärztin setzte sich auf einen Rollhocker gegenüber von mir hin. Mein Vater stand etwas abseits und sah zu. „Mein Name ist Mrs. Smith", sagte sie mit einem Lächeln welches ich erwiderte. Sie zog meinen Ärmel hoch da mein Vater an der Rezeption schon bescheid gegeben hat. Ihr Lächeln verschwand und sie drehte meinen Arm vorsichtig herum. 

„Wie lange hast du die schon ?", fragte sie während sie etwas in die Hand nahm um das Blut welches in der Zwischenzeit wieder da war wegzuwischen. „Seit ein paar Tagen", sagte ich leise und ich konnte im Augenwinkel erkennen, dass mein Vater tief ausatmete. „Okay, sie ist sehr tief, ich müsste sie nähen. Hast du das selber gemacht oder ist da was anderes passiert", fragte sie freundlich. Ich schwieg eine Weile. Ich beobachtete sie wie sie eine Spritze aufzog mir Betäubungsmittel. 

„Nein ich war das nicht selber", antwortete ich dann und sie rollte wieder zu mir zurück. „Es war ein Unfall. Mit einer Vase." Ich erkannte, dass mein Vater die Schultern sinken lies und mich von hinten ansah. Er sah mich an mit einem Blick der Nach Vergebung schrie. Dass er das alles nicht wollte. Er wusste bis jetzt nicht, dass der Schnitt von der Vase entstammt die Elizabeth auf den Tisch geschlagen hatte. 

„Aber die muss ja ziemlich stark aufgekommen sein so tief ist der Schnitt", meinte Mrs. Smith und injizierte mir die Spritze. Ich zischte kurz auf. Das Mittel wirkte schnell und bald konnte ich meinen Arm nicht mehr spüren. „Ich fange jetzt an, vielleicht ist es besser wenn du wegsiehst." „Nein passt schon", erwiderte ich und sah zu wie die Nadel unter meiner Haut verschwand. Schnell war sie fertig und schon waren mein Vater und ich im Auto. 

Ich saß auf dem Hintersitz und schaute schweigend aus dem Fenster während mein Vater fuhr. Wir redeten nicht, doch ich hatte das Gefühl, dass er etwas sagen wollte. Irgendwann führen wir bei den Addison Apartments vorbei und da standen Larry und Sally im Sonnenuntergang draußen. Larry sah mich im Auto und lief ein paar Meter und winkte. Sally sah mir nur hinterher. Ich reagierte nicht. Ich drehte meinen Kopf weg von ihnen. 

Vor unserem Apartment angekommen blieb mein Vater noch sitzen und schien nach Worten zu suchen also blieb ich hinten auf der Hinterbank um zu hören was er zu sagen hat. 

„Y/n du weißt nicht wie leid es mir tut... Einfach alles, ich wünschte ich könnte es wieder gut machen." Ich sah müde zu ihm auf und sah dass er im Rückspiegel mich anblickte. „Sie schlägt mich." Er hielt inne. 

„Gott es tut mir so leid-" Ich habe ihn noch nie so verzweifelt gesehen. „Wir sind auf sie angewiesen. Ich habe kein richtiges Einkommen, sie ist die einzige die eins hat. Im Moment." Meine Augen leuchteten auf als er „im Moment" sagte. Heißt das ich bin sie bald los? Mein Vater hatte Tränen in den Augen als wir ausstiegen und wir blieben noch kurz vor dem Auto stehen. Er sah mich an und hatte ein Lächeln im Gesicht 

„Sobald ich einen neuen Job habe sind wir sie los. Darauf kannst du wetten Y/n." Das zauberte auch mir nun ein Lächeln ins Gesicht und er umarmte mich fest. Ich legte meine Arme um ihn und mein Gesicht vergrub sich auf seiner Brust.

„Danke Dad."

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Neues Kapitel wuhu. Bissl lang geworden aber ja. Das gleiche wie immer. Votes Kommentare Wünsche etc sind immer erwünscht. Btw fange ich eine Stranger things story an also falls jemand an Eddie Munson interessiert ist kann diese dann bald (Heute bisschen später) auf meinem Profil finden. Nagut. And remember ;)

you are valid

and you are loved. 

Masken (Sally x reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt