Kapitel 1

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Einleitung

Trish bückte sich und legte Blumen auf das Grab vor ihr. Sie hob ein paar welke Blätter vom Grabstein auf strich über den Marmorstein. Er fühlte sich kalt an.

„Wieso nur? Wieso?“ fragte sie. Noch immer konnte sie es nicht verstehen, dass er tot war. Hatte sie nicht alles versucht, um ihn zu retten? Er war in ihren Armen gestorben …. Der Mann, den sie liebte, war tot.

Horatio sah durch die Glasscheibe seines Büros. Auf dem Gang, der in Richtung Rezeption führte, stand seine Mitarbeiterin Calleigh Duquesne und unterhielt sich gerade mit einer jungen Frau. Diese hatte ebenfalls blonde Haare, nur waren sie viel länger als die der CSIlerin.

Horatio wusste nicht, wieso er dem Gespräch der Beiden, von dem er nichts mitbekam, folgte. Irgendwas hatte die junge Frau an sich, was ihn beeindruckte. Sein Blick wanderte über ihre schlanke Figur. Dann fiel sein Blick auf den Ring zurück, den er noch immer am Finger trug. Zwei Jahre war es nun her, dass Marisol tot war, aber er brachte es einfach nicht übers Herz, den Ring abzunehmen. Eric und die anderen wussten, dass er Marisol niemals vergessen würde oder über ihren Tod hinwegkam, auch wenn er den Mord an ihr längst gerächt hatte, aber er wusste selbst, dass es endlich Zeit war, wieder ins Leben zurückzukehren.

„Und genau heute fange ich damit an“, sagte sich Horatio, erhob sich aus seinem Sessel und trat auf den Flur hinaus.

„Calleigh …“ sagte er und ging auf die blonde Frau in der engen dunklen Hose zu.

„Ah, Horatio. Trish, darf ich vorstellen? Das ist mein Boss, Horatio Caine.“ Sie wandte sich an die Frau neben sich.

Horatio sah sie an. Er hatte sie aus seinem Büro nur von hinten gesehen. Jetzt, wo sie direkt vor ihm stand, konnte er in ihr Gesicht blicken. Horatio hielt den Atem an. Die junge Frau war wunderschön. Und sie hatte Ähnlichkeit mit Calleigh …

Trish hielt ihm die Hand hin. „Schön, Sie endlich mal kennen zu lernen. Calleigh erzählt immer sehr viel von Ihnen.“

Horatio nahm die Hand und drückte sie mit einem leichten Schmunzeln.

„Horatio, das ist meine Schwester Trish“, fuhr Calleigh fort.

Für Horatio war es nicht wirklich eine Überraschung. Dass die beiden Frauen irgendwie miteinander verwandt sein mussten, war ihm schnell klar gewesen. „Aha, deine Schwester also. Du hast sie nie erwähnt.“

Calleigh war es unangenehm, und sie wollte etwas dazu sagen, aber Trish lächelte.

„Das kann ich mir gut vorstellen. Calleigh ist sehr geschickt in solchen Dingen. Sie hält ihr Privatleben gerne geheim“, nahm sie ihre Schwester in Schutz.

Eine kurze Pause entstand, in der Horatio an seiner getönten Sonnenbrille herumfingerte, die er aus seinem Jackett geholt hatte.

„Also, was ist nun? Hast du Zeit, um deine Mittagspause mit mir zu verbringen?“ wandte sich Trish an ihre Schwester.

Calleigh sah auf die Uhr. „Ich würde gerne, aber ich bin da gerade an einem wichtigen Fall dran, und Eric braucht die Waffe noch heute. Können wir das nicht auf ein anderes Mal verschieben? Ich würde das gerne jetzt zu Ende machen,“ tat es Calleigh leid, dass ihre Schwester den Weg umsonst gemacht hatte.

„Calleigh, ich habe eine Idee“, mischte sich Horatio ein. „Was hälst du davon, wenn du zurück an die Arbeit gehst und ich Trish das Labor zeige?“

Horatio nickte Trish zu, als wolle er sich ihre Erlaubnis holen. „Oder durchkreuze ich etwa damit Ihre Pläne?“

„Nein, machen Sie sich keine Sorgen, Lieutenant Caine. Ich wollte mir schon immer mal den Arbeitsplatz meiner Schwester genauer ansehen.“ Sie lächelte ihn an.

Csi Miami (Neuanfang)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt