Drei Tage später …Das CSI hatte immer noch keinerlei Hinweise auf den Aufenthaltsort von Calleighs Schwester. Clavo verhielt sich ruhig, auch wenn Horatio glaubte, dass er es nur tat, weil er ahnte, dass man ihn beobachtete. Diese Maßnahme hatte er selbst veranlasst.
„Horatio, ich muss mit dir sprechen“, kam Frank auf den Boss zu, der draußen vor dem Eingang stand, und sah ihn ernst an. „General Cruz hat gerade angerufen und gefragt, warum man seinen Sohn beschattet. Weißt du etwas darüber?“
Horatio sah an ihm vorbei.
„Weißt du was darüber?“ fragte Frank mit Nachdruck.
„Vielleicht.“
„Dann hast du also eine Streife beauftragt, Clavo zu beschatten?“
„Nein, nicht direkt. Yelina hat mir angeboten, in der Sache tätig zu werden. Er sollte ihr nicht so leicht auf die Schliche kommen“, hoffte Horatio.
„Aber das ist er. Clavo ist nicht blöd. Horatio, seine Anwälte haben sich klar genug ausgedrückt. Wir können ihm nichts nachweisen, er ist ein freier Mann. Willst du wirklich ein Verfahren am Hals haben?“
„Ich habe dir nichts davon gesagt, weil es meine Angelegenheit ist“, sagte Horatio trocken.
„Nein, ist es nicht. Ich habe dir mehr als einmal gesagt, dass du dich raushalten sollst.“ Frank konnte das Handeln gut verstehen. „Ich verstehe dich, aber du bringst das Labor in Schwierigkeiten. Cruz kennt Richter Robertson gut, das haben seine Anwälte verlauten lassen. Und du weißt selbst, dass er kein Freund von dir ist.“
Horatio atmete tief durch. Er hatte Richter Robertson, wie Frank sich ausdrücken würde, mehr als einmal ans Bein gepinkelt, als er vor zwei Jahren mehrere Abgeordnete wegen Geldwäsche hinter Gitter gebracht hatte. Damals war in diesem Zusammenhang auch Robertsons Name gefallen, aber Horatio hatte ihm bis heute nicht nachweise können, dass der ehrenwerte Richter mit drin hing.
„Du musst diese Alleingänge lassen, Horatio. Ich bitte dich. Du musst mir vertrauen. Zieh Yelina von dem Fall ab“, fuhr Frank fort und schlug mit der flachen Hand auf das Treppengeländer.
Da trat Calleigh heraus und spürte sofort, dass es zwischen den Männern Unstimmigkeiten gab. „Oh, tut mir leid, wenn ich gestört habe.“
„Nein, schon gut. Ich wollte sowieso gerade wieder reingehen“, entschied Frank, sah noch einmal zu Horatio, der seinem Blick auswich, und trat durch die Tür ins Gebäude.
„Habt ihr euch gestritten?“ wollte Calleigh wissen.
„Wir sind uns nur nicht einig“, sagte Horatio, der noch ganz in Gedanken war. „Was gibt es, Calleigh?“
„Ich habe mir Gedanken gemacht. Vielleicht sollten wir uns langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass …. Können wir noch davon ausgehen, dass Trish am Leben ist? Ich meine, je länger sie verschwunden bleibt, umso geringer werden die Chancen, sie lebend zu finden. Versteh mich nicht falsch, ich wünsche mir so sehr, sie wieder zu haben, aber …“
„Sie ist nicht tot, Calleigh. Ich will und ich werde mich nicht damit abfinden.“ Horatio starrte auf seine Hände, die das Geländer fest umklammert hielten. Anscheinend hatte er die Hoffnung doch noch nicht aufgegeben.
„Ich weiß, Horatio, aber ...“
„Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Du darfst Trish nicht aufgeben. Hör auf dein Herz. Sagt es dir, dass sie tot ist? Fühlt es sich so an?“
Calleigh schwieg für einen Moment, dann schüttelte sie kaum merklich den Kopf.
„Siehst du? Wir werden sie finden. Egal, wie lange es dauern wird. Wir finden sie.“
Da wurde von innen die Tür aufgerissen, so dass sie Calleigh beinahe abbekam.
„Ach, hier seid ihr. Ich habe dich schon überall gesucht, Horatio.“ Es war Jesse, und er war ganz außer Atem.
„Was gibt es denn?“
„Das Krankenhaus hat gerade angerufen. Es wurde eine Frau eingeliefert, auf die Trishs Beschreibung passt.“
Horatio und Calleigh wechselten einen Blick. „Dann nichts wie los.“
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Csi Miami (Neuanfang)
FanfictionHoratio Caine ist auch nach zwei Jahren immer noch nicht über den Tod seiner geliebten Marisol hinweg, trifft dann aber ganz unerwartet eine Frau, die sein ganzes Leben auf den Kopf stellen könnte ...