Kaum war Horatio aus dem Aufzug getreten, wurde er von Trish beinahe umgerannt. Sie schlang die Arme um ihn und drückte sich an ihn. „Oh mein Gott, dir ist nichts passiert. Ich habe mir solche Sorgen gemacht."
Horatio sah sich um. Ryan stand auf dem Flur; und das Fragezeichen in seinem Gesicht war nicht zu übersehen.
Trish war es anscheinend egal, ob sie jemand zusammen sah. Sie strich ihm über das rote Haar und küsste ihn auf die Wange. Dann sah sie ihn an. „Und dir geht es wirklich gut? Sie sagten etwas von einer Schießerei. Hast du den Geiselnehmer zur Aufgabe zwingen können?"
„Ja, mir ist nichts passiert. Aber der Geiselnehmer ist tot." Horatio sah Trishs Wangen Tränen herab laufen.
„Das sind Freudentränen", sagte sie lachend und wischte sich die Tränen mit dem Handrücken weg.
Horatio drückte sie an sich. Es fühlte sich gut an, dass es jemanden gab, der sich um ihn kümmerte und sich Sorgen um ihn machte. Nicht jemand. Trish .... Er spürte, wie Trish zitterte. „Hey, es geht mir wirklich gut."
Trish umarmte ihn noch einmal. „Ich hatte solche Angst", flüsterte sie.
Horatio drückte sie an sich. „Ist schon gut. Es ist gut", sagte er leise.
Trish sah ihn an. Es war ihr egal, ob Horatios Kollegen dabei waren. Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn. Ihre Lippen verschmolzen in einem langen Kuss.
Ryan begann zu grölen; Eric und Calleigh warfen sich einen vielsagenden Blick zu, und Natalie, die das Schauspiel aus einem der angrenzenden Labore verfolgte, hob den Daumen.
„Horatio, entschuldige die Störung, aber .... könntest du mal kommen?"
Er sah auf. Walter kam ihm entgegen. Er hatte die Frau im Schlepptau, die als Geisel genommen worden war. Ihr Arm lag in einer Schlinge.
Horatio nickte und wandte sich an Trish. „Sie ist hier, um ihre Aussage zu machen. Ich komme gleich wieder. Was hälst du davon, wenn du hier auf mich wartest?"
Trish nickte.
Horatio räusperte sich. „Du ... ähm .. du musst meine Hand loslassen."
Trish sah auf ihre Hand. „Ich kann nicht. Ich kann dich nicht gehen lassen", flüsterte sie.
„Trish, mir kann hier nichts passieren, in Ordnung? Ich bin gleich wieder bei dir."
„Okay." Sie ließ seine Hand los. Es fiel ihr schwer, ihn gehen zu lassen. Die Angst, ihn wie Todd zu verlieren, steckte ihr noch immer in den Knochen.
Horatio folgte Walter zu der Frau.
„Lt. Caine?"
„Ja, Ma'm?"
„Ich wollte mich noch bei Ihnen bedanken, wie Sie mich vorhin gerettet haben."
Horatio sah zu Boden. „Das ist nicht nötig."
„Doch, das ist es. Ohne Sie wäre ich nicht mehr am Leben. Ich hatte Todesangst."
„Mary, oder?" versuchte sich Horatio, ihren Namen ins Gedächtnis zu rufen. „Mary Riley."
„Ja, richtig, Lieutenant."
Trish sah, wie die Frau ihn anstrahlte.
„Sie haben sich selbst in Gefahr gebracht. Für mich", fuhr die Frau fort. „Ich würde mich gerne revanchieren."
Horatio räusperte sich. Er ahnte, worauf die Frau hinauswollte. „Revanchieren sagen Sie? Und wie?"
„Wie wäre es mit einem Essen?"
Trish schmunzelte. Konnte es tatsächlich sein, dass die Frau dort gerade Horatio anflirtete? Oder wie war es sonst zu erklären, dass sie sich mit einem Essen bei ihm bedanken wollte?
„Hören Sie, Mary. Das ist wirklich nett, aber ich muss Ihre Einladung leider ausschlagen."
Die Frau sah ihn an. Horatio begründete seine Absage mit keinem weiteren Wort.
„Walter? Würdest du mit Mrs. Riley in den Verhörraum vorgehen und Ihre Aussage zu Protokoll nehmen? Ich komme nach."
Walter nickte. Die Frau tat so, als hätte sie Horatio das Angebot mit dem Essen nie gemacht und folgte Walter in den Verhörraum.
Horatio ging zu Trish. „Ich denke, es wird doch etwas länger dauern. Ich werde heute Abend zu dir kommen, wenn du nichts dagegen hast."
Trish lächelte. „Ja, das klingt gut. Und du bist sicher, dass ich dich alleine lassen kann?" Sie sah schmunzelnd zu der Frau, die sich gerade am Tisch niederließ.
„Ja, ich bin sicher, dass ich mit ihr fertig werde. Außerdem bin ich nicht alleine. Walter ist bei mir."
Trish lächelte ihn an. „Okay, bis nachher dann." Sie sah sich noch einmal um, als sie ging, und Horatio lächelte ihr zu.
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Csi Miami (Neuanfang)
FanfictionHoratio Caine ist auch nach zwei Jahren immer noch nicht über den Tod seiner geliebten Marisol hinweg, trifft dann aber ganz unerwartet eine Frau, die sein ganzes Leben auf den Kopf stellen könnte ...