Kapitel 10

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Ein paar Tage später …

Trish trat durch den Haupteingang des CSI-Labors und meldete sich an der Rezeption an. „Hallo. Ist Lt. Caine da?“

„Er ist vor zehn Minuten hier eingetroffen. Wen darf ich melden?“

„Trish Duquesne.“

„Einen Moment bitte.“ Die Dame am Empfang griff zum Telefonhörer.

Da kamen Horatio und Calleigh um die Ecke. Calleigh trug eine durchsichtige Plastiktüte mit einer Waffe in der Hand und zwinkerte ihr zu, als sie sie sah.

Auch Horatio freute sich, Trish zu sehen, beließ es aber nur bei einem Lächeln, da er im Dienst war und  den Mitarbeitern keinen Grund zum Reden geben wollte.

„Hey, was machst du denn hier?“ fragte Calleigh ihre Schwester.

„Ich komme vom Gericht und musste ein paar Sachen erledigen. Und da dachte ich mir, dass ich kurz vorbeischauen könnte.“

„Sorry, aber ich habe keine Zeit für dich. Wir waren vorhin an einem Tatort, und es gibt jede Menge Spuren zu untersuchen.“ Calleigh seufzte. Sie konnte sich zurzeit vor Arbeit kaum retten.

„Wenn du Hilfe brauchst, sag Bescheid“, rutschte es Trish vor Horatio heraus, aber da er keine Mine verzog, glaubte sie, dass er es nicht gehört hatte.

Calleigh sah auf die Tüte in ihrer Hand, in der eine Waffe verpackt war. „Ich komm schon klar. Ich habe dieses Kaliber nur noch nicht ganz so oft in der Hand gehalten.“

„Könnte eine Glock 23 sein“, überlegte Trish, nachdem sie einen Blick auf die eingepackte Pistole geworfen hatte. „Als ich noch ...“, dann schwieg sie.

Calleigh wusste, dass Horatio sicher Fragen stellen würde, also hielt sie es für die beste Möglichkeit, wenn sie das Gespräch unterbrach und ging. Wie es schien, hatte Trish Horatio nichts gesagt. „Also, ihr habt es gehört. Wenn mich jemand sucht, ich bin in der Ballistik.“ Damit ging sie fort.

Trish sah ihr nach und wandte sich an den Rothaarigen. „Und du, schöner Mann? Hast wenigstens du Zeit für mich?“

Horatio nickte und führte sie in sein Büro.

„Weißt du, dass ich dich jetzt liebend gerne küssen würde?“ fragte Trish, kaum, dass Horatio die gläserne Tür hinter sich geschlossen hatte.

„Das würde ich auch gerne tun, aber es geht nicht.“ Er blickte zu allen Seiten durch die Scheiben, denn auch sein Büro bot wie die anderen Räumlichkeiten wenig Platz für Privatsphäre.

„Dann werden wir eben bis heute Abend warten müssen“, seufzte sich Trish und zog beide Augenbrauen hoch. „Oder hast du etwas vor?“

„Ich muss dich leider enttäuschen. Ich bin heute Abend schon verabredet.“

„Mit wem denn?“ fragte Trish erschrocken.

„Mit einer wunderschönen Frau“, sagte Horatio leise.

Trish merkte, dass er sie gemeint hatte, und lächelte.

„Sag mal, das vorhin, erklärst du es mir?“ begann Horatio.

„Was soll ich dir erklären? Was meinst du?“

„Du hast Calleigh deine Hilfe angeboten, und du hast den Waffentyp gekannt. Woher?

Trish ahnte, dass sie Horatio nicht länger belügen konnte, und setzte sich auf einen der beiden Stühle, die vor Horatios Schreibtisch standen. Die Ausrede, sie würde die Waffe aus dem Gericht kennen, hätte er ihr sicherlich nicht abgenommen. „Das ist eine lange Geschichte.“

Csi Miami (Neuanfang)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt