Kapitel 28

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Der nächste Tag.

Am Abend gingen Trish und Horatio zum Essen in das kleine Restaurant am Strand, wo sie schon öfter gewesen waren. Horatio konnte es kaum erwarten, ihr den Antrag zu machen. Immer wieder griff er in seine Hosentasche, um zu überprüfen, ob das Kästchen mit dem Ring noch da war. Natürlich war es noch da, so oft er auch schaute. Er zweifelte keine Sekunde daran, dass Trish Nein sagen könnte.

„Was ist denn los? Habe ich was verpasst?“ fragte Trish lachend. „Und warum grinst du so unverschämt, schöner Mann?“

„Lass dich einfach überraschen“, konnte Horatio sich nicht verkneifen zu sagen. Es war ein Wunder gewesen, dass er es überhaupt bis heute durchgehalten hatte. Seit so vielen Tagen hatte er sich auf diesen Abend gefreut. Und nun war es soweit.

„Was? Eine Überraschung? Verrätst du mir wenigstens ein bisschen?“

„Kommt gar nicht in Frage …“ Horatio grinste wieder.

Gegen 21 Uhr verließen sie das Restaurant, und als Horatio vorschlug, noch am Strand spazieren zu gehen, schöpfte Trish keinen Verdacht, was er etwas geplant haben könnte.

„Das Meer ist heute besonders schön“, fand sie und suchte im feuchten Sand nach angespülten Muscheln.

Horatio wartete, bis sie sich mit dem Rücken zu ihm gedreht hatte, dann holte er die Schatulle aus seiner Hosentasche und kniete sich in den Sand. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. „Trish …“

Sie drehte sich um und sah Horatio im Sand knien. „Horatio, was machst du denn da?“

Horatio blickte zum Horizont. Die Sonne ging gerade unter und tauchte Meer und Himmel in ein tiefdunkles rot-orangefarbenes Licht.

„Horatio, was …“

„Trish, ich liebe dich. Ich weiß, es war nur Zufalle, dass wir uns im Labor über den Weg gelaufen sind. Wenn Calleigh dich mir nicht vorgestellt hätte, wüsste ich bis heute nicht, dass es dich gibt. Alles, was ich will, ist mit dir zusammen sein. Für den Rest meines Lebens.“ Horatio pausierte. Seine Stimme zitterte. „Deshalb frage ich dich hier und jetzt: Trish Duquesne, willst du meine Frau werden?“ Er hielt ihr den Ring hin. Er war aufgeregt wie noch nie zuvor. Plötzlich kamen doch Zweifel in ihm hoch. Was war, wenn Trish nein sagte? Wenn sie es für zu früh fand? Was, wenn sie ihn gar nicht heiraten wollte?

Trish reagierte nicht gleich, und Horatio wurde immer unsicherer.

„Kannst du das noch mal sagen?“ fragte sie.

„Was meinst du? Ob du meine Frau werden willst?“

Sie nickte.

„Trish, bitte werde meine Frau“, formulierte Horatio es anders. „Du hast mir dein Herz geschenkt, und ich werde es nicht mehr hergeben, solange ich lebe.“

„Oh, Horatio …“ Sie fiel ihm um den Hals und hätte ihn beinahe umgeworfen. „Natürlich, ja … ich möchte deine Frau werden.“

Horatio umarmte und küsste sie. Dann nahm er ihre Hand und steckte ihr den Ring an. „Was sagen Sie dazu, Mrs. Caine?“

„Der Ring ist wunderschön.“ Sie betrachtete ihn lange, dann sah sie Horatio an. „Träume ich, oder ist es wahr?“

Statt einer Antwort küsste Horatio sie. Dann sah er, dass sie weinte.

„Keine Sorge, das sind Freudentränen“, lachte sie.

Horatio drückte sie an sich. „Du machst mich zum glücklichsten Mann auf der ganzen Welt.“

„Wann hast du das alles geplant?“ fragte sie auf dem Weg zurück. „Ich habe überhaupt nichts mitbekommen.“

„Es sollte eine Überraschung sein. Nur Calleigh wusste es. Ich habe sie um Erlaubnis gefragt“, erzählte Horatio.

„Es mag blöd klingen, aber damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Wir haben nie darüber gesprochen, ob wir das wollen.“

„Ich weiß, und erst war ich selbst von meiner Idee überzeugt, aber vorhin - als du nichts sagtest, hab ich Zweifel bekommen.“

Sie drückte seine Hand. „Zweifel? Dass ich dir einen Korb geben würde? Bist du verrückt, so was zu denken?“

Csi Miami (Neuanfang)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt