Kapitel 23

56 1 0
                                    

1.264
Unterdessen bei Familie Cruz …

„Was verschafft uns zu so später Stunde noch die Ehre, Lt. Caine?“ begrüßte ihn Clavo Cruz' Vater, als das Dienstmädchen ihn hereingelassen und in den Salon geführt hatte.

„Ich bin auf der Suche nach Ihrem Sohn, General.“ Auf der Fahrt hatte sich Horatio etwas beruhigt, so dass er Clavos Vater gegenüber treten konnte, ohne gleich auszurasten.

„Was hat er denn dieses Mal wieder angestellt?“ Es klang beinahe amüsiert.

„Er hat versucht, eine Frau zu vergewaltigen“, ließ Horatio prompt die Bombe platzen.

„Was? Mein Clavo würde so etwas nicht tun“, widersprach der Vater.

„Genau wie er auch keinen Drogenhandel betreibt? Wollten Sie das damit sagen?“

Der Vater nickte.

„Das würde erklären, wieso Sie ihn die ganze Zeit unter dem Mantel Ihrer diplomatischen Immunität verstecken. Oder WOLLEN Sie nicht sehen, in welche kriminellen Machenschaften Ihr Sohn verstrickt ist?“

„Lt. Caine, haben Sie einen Beweis dafür, dass mein Sohn diese Straftat begangen haben soll?“

„Das würde ich gerne mit ihm selbst besprechen. Wo ist Clavo?“ Horatio sah sich um.

„Er ist oben in seinem Zimmer.“

„Dann holen Sie ihn runter“, sagte Horatio in einem Ton, der keine Widerrede duldete.

Der Vater sah sich nach dem Dienstmädchen um, das in der Tür stand, und nickte ihr zu. Sie ging fort, und als sie wiederkam, schlenderte Clavo Cruz hinter ihr her. Er trug eine weite weiße Hose und hatte die Hände lässig in die Hosentaschen versteckt.

„Hey, Lt. Was machen Sie denn hier?“

Horatio wollte und konnte sich nicht mehr zusammenreißen. „Sie haben einen mächtig großen Fehler gemacht“, zischte er.

„Was? Wovon sprechen Sie?“ Clavo sah belustigt zu seinem Vater. „Hast du eine Ahnung, was er will?“

„Er sagt, du hättest versucht, eine Frau zu vergewaltigen.“

„Was? So was würde ich doch niemals tun“, sagte Clavo und grinste. „Trauen Sie mir so eine Schweinerei etwa zu, Lt. Caine?“

„Ich traue Ihnen noch ganz andere Dinge zu“, sagte Horatio.

„Und wieso kommen Sie ausgerechnet auf mich? Gibt es Beweise?“ fragte Clavo.

„Ja, gibt es Beweise?“ fragte auch sein Vater.

Horatio wusste, dass er nichts gegen Clavo in der Hand hatte außer Trishs Wort, ihn erkannt zu haben. Er sah auf Clavos Kinn, das etwas geschwollen aussah. Konnte dies von dem Kampf mit Trish stammen?

„Clavo, wo waren Sie gestern? Und woher stammt die Schwellung an Ihrem Kinn?“ hakte Horatio nach.

„Lassen Sie das, Lt. Ich habe für den ganzen Tag ein wasserfestes Alibi. Und die Schwellung? Ich hatte gestern eine kleine Auseinandersetzung in dem Club, wo ich gewesen bin.“

„Eine kleine Auseinandersetzung? Da bin ich mir sicher“, raunte Horatio. „Die könnte genauso gut von einem Kampf mit Ihrem Opfer stammen“, versuchte er, den Schlanken aus der Reserve zu locken.

„Gibt es Zeugen für diese abscheuliche Tat, zu der ich niemals fähig wäre?“ reizte Clavo den Rothaarigen.

Horatio hatte langsam die Schnauze voll. Es brachte nichts, mit ihm zu diskutieren. Clavo hatte eine Abreibung verdient, die sich gewaschen hatte.

Csi Miami (Neuanfang)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt