Einen Tag späterHoratio war gerade in eine Akte vertieft, als seine Laborantin Maxine Valera in Handschellen von zwei uniformierten Polizisten abgeführt wurde.
Horatio legte die Akte zur Seite und trat aus seinem Büro heraus. „Gentlemen, was geht hier vor?"
Sie blieben stehen, und Maxine starrte auf den Boden.
„Anweisung von oben, Lt. Wir bringen sie ins Hauptquartier, Lieutenant."
„Anweisung von oben? Ich verstehe. Und wieso, wenn ich fragen darf?"
„Mrs. Valera hat interne Informationen des Labors weitergegeben", sagte der eine Polizist.
Horatio starrte sie an. Er deutete Valeras Zurseitesehen als Schuldeingeständnis. Konnte er ihr helfen? „Valera, sind die Anschuldigungen wahr?"
Sie sah immer noch zur Seite.
„Valera, ich kann dir nicht helfen, wenn ich die Wahrheit nicht weiß. Stimmt es?"
„Ja, Horatio."
Horatio sah auf den Boden. Sie gab es zu, das Labor hintergangen und sein Vertrauen missbraucht zu haben. „Abführen, Gentlemen", sagte er zu den Polizisten und wandte sich ab. Vorerst konnte er nichts für sie tun. Die internen Ermittlungen würden sicher eine ganze Weile andauern. Er hatte also eine Menge Zeit, sich Gedanken zu machen, ob er Valera überhaupt helfen wollte.
In seinem Büro setzte Horatio sich hin und überlegte. Was hatte Valera dazu bewogen? Hatte man sie in der Hand und erpresst? Hatte sie Geldschulden? Wollte sie die Karriereleiter hinaufklettern?
Ausgerechnet jetzt, wo es so viel Arbeit für das Labor gab .... Er brauchte jeden seiner Kollegen dringender denn je. Dazu kam die Niederlage, die er gegen Clavo Cruz hatte einstecken müssen. Und die Angst, dass Trish in Gefahr war und er sie nicht beschützen konnte. Hatten sich alle guten Geister gegen ihn verschworen?
Ryan stürmte in sein Büro, ohne anzuklopfen. „Ist es wahr, Horatio?"
Horatio blickte ihn ernst an.
„Sag, dass es nicht wahr ist!" Der Mann in Jeans und hellblauem Sakko ließ nicht locker.
Horatio sah, wie aufgebracht Ryan war. Valeras Verhaftung musste sich schnell herumgesprochen haben. „Setz dich, Ryan."
„Ich kann mich jetzt nicht setzen. Und ich verstehe nicht, wie du so ruhig dabei bleiben kannst." Ryan lief im Zimmer auf und ab.
„Ryan, setz dich."
Er kratzte sich an der Stirn. „Hast du davon gewusst, Horatio?"
„Nein. Ich war genauso überrascht wie du, als ich es eben erfahren habe."
„Die Innere hat es wohl schon länger gewusst und sie im Blick gehabt. Aber wieso? Wieso hat sie das getan?"
„Sie wird erst noch verhört, Ryan. Was wir aber bereits wissen, ist, dass sie Informationen aus dem Labor weitergegeben hat."
„Und an wen?"
„Das weiß ich nicht, Ryan, aber ich tippe auf die Dienstaufsicht. Die hat die Arbeit des Labors schon länger im Auge."
Ryan schüttelte den Kopf. „Ich habe ihr vertraut. Wie kann sie uns so hintergehen?"
„Das haben wir alle, Ryan. Wir haben ihr alle vertraut."
„Sie hat doch schon so lange hier gearbeitet. Sie kannte das gesamte Team."
„Weißt du, Maxine wurde vor zwei Jahren bereits einmal aus dem Dienst suspendiert, weil ihr in der Beweiskette ein folgenschwerer Fehler unterlaufen war. Nach einem Jahr kam sie wieder zurück", erinnerte sich Horatio.
„Wieso hat sie dann ihren Job noch einmal aufs Spiel gesetzt, Horatio?" Ryan konnte es nicht fassen und ließ sich auf einen Stuhl seinem Boss gegenüber nieder.
„Ryan, wir werden es bald wissen. Jetzt bleibt uns nur eines zu tun: Nach vorne schauen."
„Du bist gut. Wir brauchend dringend Ersatz für Maxine. Nur die Schichten anders einteilen bringt nichts. Und Natalie schiebt jetzt schon Sonderdienst."
„Ryan, ich weiß, dass wir unterbesetzt sind. Ich werde mich darum kümmern. Zerbrich dir nicht meinen Kopf."
Ryan sah ihn an. „Du sagst das, als wüsstest du schon eine Lösung."
„Lass mich gleich ein paar Telefonate führen. Dann sehen wir weiter." In der Tat hatte Horatio schon eine Idee, aber er redete nicht gerne über ungelegte Eier.
„Okay." Ryan erhob sich. „Hälst du mich auf dem Laufenden?"
Horatio nickte. Nachdem Ryan sein Büro verlassen hatte, griff er zum Telefonhörer. Er hatte jemand Bestimmtes im Sinn, der sich gut in das Team integrieren würde. Wenn er wollte .... Er kannte ihn noch vom NYPD aus New York, wo er in Horatios Team gearbeitet hatte. Danach war er zum LYPD nach Los Angeles gegangen.
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Csi Miami (Neuanfang)
FanfictionHoratio Caine ist auch nach zwei Jahren immer noch nicht über den Tod seiner geliebten Marisol hinweg, trifft dann aber ganz unerwartet eine Frau, die sein ganzes Leben auf den Kopf stellen könnte ...