Weiter am Abend
Trish sah Madison eine Weile zu, wie sie ihre Puppe kämmte und ihr das Kleid anzog, das zum Wechseln dabei war.
Plötzlich sprang die Kleine auf und setzte sich zu Trish auf den Schoß. „Ich bin froh, dass Onkel Horatio eine neue Freundin hat“, sagte sie.
Trish wunderte sich. „Findest du?“
„Ja, so fröhlich gefällt er mir viel besser. Er war immer so traurig, nachdem seine Frau gestorben ist.“
Trish wusste nicht, was Horatio ihr erzählt hatte. Verstand die Kleine überhaupt, was geschehen war?
„Onkel Horatio hat gesagt, dass ihr ein böser Mann wehgetan hat, und er ihr nicht mehr helfen konnte“, fuhr Madison fort, während sie ihrer Puppe die Haare kämmte. „Und dann ist sie gestorben.“
„Aber dieser Mann wird niemandem mehr wehtun“, versicherte Trish ihr. Wie erwachsen das Mädchen schon war!
„Hat dir auch ein böser Mann wehgetan?“
Trish verschlug es fast die Sprache. „Wie kommst du darauf?“
Madison berührte mit ihren kleinen Fingern ihren Hals, und Trish verstand. Was sollte sie sagen? Wie konnte sie es dem Mädchen erklären, ohne ihr Angst zu machen?
„Du brauchst keine Angst zu haben, Trish. Onkel Horatio ist ein guter Polizist. Er wird den bösen Mann kriegen und ihn ins Gefängnis stecken“, war sich Madison sicher.
„Ja, das wird er“, sagte Trish leise. Ihr gefiel das kleine Mädchen, und wenn sie daran dachte, dass …. Trish erhob sich, denn der Kloß in ihrem Hals wurde immer größer. „Ich bin gleich wieder da“, sagte sie und ging durch die geöffnete Terrassentür nach draußen.
Kühle Abendluft wehte ihr entgegen, und sie sah sich um. Yelinas Haus lag auf einem Felsvorsprung oberhalb der Küste, und man hatte von der Terrasse aus einen wundervollen Ausblick auf den Garten sowie das Meer.
Wie lange sie draußen stand, wusste sie nicht. Diese plötzlich aufkommende Traurigkeit, als sie sich mit Madison unterhalten hatte, hatte sie regelrecht übermannt. Dazu kam das schlechte Gewissen, dass sie Horatio etwas verheimlichte, zumal es nicht das erste Mal war, dass sie ihm nicht die Wahrheit sagte.
Sie schrak zusammen, als sie eine Hand auf ihrer Schulter spürte.
„Was machst du denn hier draußen?“ fragte Horatio überrascht.
„Yelina hat ein tolles Haus“, wich Trish ihm aus.
„Dann wolltest du also nur die fantastische Aussicht genießen?“
„Mhm.“
Horatio suchte in ihrem Gesicht nach Anzeichen. „Bist du sicher, dass es nichts Anderes ist? Hat es etwas mit Ray und Madison zu tun? Wenn du nicht mit ihnen klarkommst, kannst du es ruhig sagen. Es gibt Menschen, die mögen eben keine Kinder.“
„Nicht mögen? Wie kommst du denn darauf? Horatio, wie könnte ich die Zwei nicht mögen? Ray ist so vernünftig und Madison schon so erwachsen. Sie sind wundervoll. Ich wünschte, sie wären meine Kinder.“
„Ich bin sicher, du wirst auch wundervolle Kinder bekommen“, sagte Horatio und legte seine Arme um ihre Taille. „Das Essen ist übrigens fertig.“
„Dann sollten wir Yelina nicht warten lassen.“ Trish zwang sich zu einem Lächeln.
Sie verbrachten einen tollen Abend. Madison und Ray Junior benahmen sich vorbildlich, obwohl Trish sicher war, dass sie dies nicht nur taten, weil Besuch da war.
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Csi Miami (Neuanfang)
FanfictionHoratio Caine ist auch nach zwei Jahren immer noch nicht über den Tod seiner geliebten Marisol hinweg, trifft dann aber ganz unerwartet eine Frau, die sein ganzes Leben auf den Kopf stellen könnte ...