Kapitel 41

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Es klopfte an der Tür, und Trish sagte leise: „Herein.“ Horatio kam immer abends zu Besuch, und Calleigh war heute schon hier gewesen. Wer also wollte zu ihr?

Ein blonder junger Mann trat ein und sah sich schüchtern im Zimmer um, als wären ihm Krankenhäuser nicht genehm. „Störe ich?“

„Nein, kommen Sie rein.“ Trish setzte sich auf und sah zu dem Polizisten, der noch immer vor dem Krankenzimmer postiert war. Anscheinend hatte sich der junge Mann ausweisen können oder die Befugnis gehabt, weiter zu ihr zu können.

Der junge Mann trat ein und schloss die Tür. In der Hand hielt er einen in weißes Krepppapier eingepackten Blumenstrauß. Unsicher stand er an der Tür, als wisse er nicht wohin mit sich.

Trish rätselte noch immer, wer der junge Mann wohl sein mochte; dann ging ihr ein Licht auf. „Du musst Kyle sein.“

Kyle riss erstaunt die Augen auf. „Ja, woher wissen Sie ….?“

„Du hast sehr viel Ähnlichkeit mit deinem Vater“, verriet Trish und dachte sich: Ganz schön hübsch, der Bursche. Aber ist das ein Wunder bei dem Vater? „Komm ruhig näher, Kyle, ich beiße nicht.“

„Ich weiß. Tut mir leid.“ Er hielt ihr den Blumenstrauß hin. „Hier, den habe ich für Sie mitgebracht.“

Trish deutete auf das Waschbecken. „Wärst du so nett und legst ihn so lange dort hinein? Die Vasen gibt es nur vorne bei den Schwestern.“

Kyle ließ etwas Wasser ins Waschbecken laufen und legte die Blumen mit dem Stiel hinein.

„Hätte aber nicht sein müssen, das weißt du, oder?“

„Ich wollte trotzdem etwas mitbringen. Ich hasse Krankenhäuser“, sagte Kyle und taute etwas auf.

„Setz dich doch.“

Kyle nahm sich einen der Stühle und schob ihn zum Bett. Es war für ihn eine komische Situation. Immerhin kannte er Trish nicht, sie war eine völlig Fremde für ihn. Und doch war ihm etwas daran gelegen, sie zu besuchen. Immerhin war sie die Frau, die sein Dad liebte und heiraten wollte.

„Wie geht es Ihnen?“

„Du kannst ruhig DU zu mir sagen, Kyle“, lächelte Trish und hielt ihm die Hand hin.

Kyle drückte sie kurz. „Okay, dann DU. Also, Trish … wie geht es Ih... dir?“

„Ganz gut. Ich hoffe, dass ich schnellstens hier rauskomme. Die Schwestern sind die reinste Plage, und das Essen ist grauenhaft.“

Kyle grinste. Er vermied es, Trish ins Gesicht zu sehen. Ihre Lippe war aufgeplatzt und ihre Augenbraue bläulich angeschwollen. Sein Dad hatte ihm gesagt, dass man sie während ihrer Gefangenschaft gefoltert hatte.

„Sieht nicht besonders schön aus, oder?“ fragte Trish, die gemerkt hatte, dass Kyle sie nicht ansehen wollte.

„Tut mir leid, ich wollte nicht ...“

„Schon gut, Kyle. Ich vermeide es selbst, in den Spiegel zu sehen. Ich hoffe, die Schwellungen gehen schnell zurück, sonst kann ich noch zu Karneval als Frankensteins Schwester gehen.“

Kyle unterdrückte ein leichtes Schmunzeln. Er mochte Trishs Humor. Sie schien sehr nett zu sein.

„Aber lass uns nicht mehr davon reden. Erzähl mir lieber von Afghanistan.“

Kyle blickte auf seine Hände. „Ich bin froh, wieder hier zu sein.“

„Dein Dad hat gar nicht gesagt, dass dein Einsatz schon zu Ende ist“, fiel Trish ein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 07 ⏰

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