Kapitel 7

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Zwei Wochen später

Trish traf sich nach Dienstende mit ihrer Schwester zum Abendessen in deren Wohnung.

Natürlich fiel Calleigh sofort auf, dass Trish glücklich zu sein schien. „Dein Grinsen verrät dich“, meinte Calleigh, als sie sah, wie Trish sie beim Eintreten wie ein Honigkuchenpferd anlächelte.

„Was meinst du? Ich bin eben eine fröhliche Person, und es geht mir gut.“

„Das Grinsen kommt von etwas Anderem. Nein, eher von JEMAND Anderem.“

Trish biss sich auf die Unterlippe, während sie ihrer Schwester ins Esszimmer folgte und sich ihr dort an den Tisch gegenüber setzte.

„Das sieht aber lecker aus“, versuchte Trish abzulenken und besah sich die Platte mit kleinen Sandwiches, die Calleigh gezaubert hatte.

„Komm schon, mach mir nichts vor. Es ist wegen Horatio, oder?“ machte Calleigh es ihrer Schwester einfacher.

„Cal, er ist toll!“ platzte Trish heraus und nahm sich ein Sandwich. „Ich bin glücklich wie schon lange nicht mehr. Kannst du dir das vorstellen?“

Calleigh war einerseits froh, das zu hören. Trish hatte schwere Zeiten durchgemacht. Andererseits …. „Was bedeutet das jetzt genau?“

„Es läuft super zwischen uns. Horatio ist ein echter Gentleman. Jedes Mal, wenn wir uns sehen, erfahre ich so viel mehr über ihn, er ist wirklich bemerkenswert. Er hört mir zu und gibt mir das Gefühl, dass auch ich etwas Besonderes bin. Wir haben uns sogar schon geküsst. Und was soll ich sagen? Er küsst fantastisch.“

Calleigh grinste. „Bitte keine Einzelheiten, ja? Horatio ist mein Boss.“ Sie räusperte sich. „Heißt das jetzt, dass ihr zusammen seid?“

„Ich denke, so könnte man das nennen. Horatio will, dass wir es langsam angehen lassen. Ich weiß, dass er eine schwere Zeit durchgemacht hat, und ich verstehe das. Wir werden nichts überstürzen. Wir haben alle Zeit der Welt.“ Trish fühlte sich wie auf Wolke Sieben.

„Du weißt, ich würde mich niemals in deine Beziehung einmischen, und ich will jetzt nicht damit anfangen, aber glaubst du, Horatio ist der Richtige für dich?“ fragte Calleigh.

„Was meinst du?“

„Na ja, nach der Sache mit Todd ...“ Calleigh wusste, dass es Trish immer noch schwer fiel, darüber zu sprechen.

„Worauf willst du hinaus? Was hat Todd mit Horatio zu tun?“ Trish wurde ernst. Sie wusste genau, worauf Calleigh hinauswollte. Genau genommen war es nur eine Frage der Zeit gewesen, bis Calleigh mit Todd anfing.

„Sie haben etwas gemeinsam. Den Job zum Beispiel, Schwesterherz.“

„Das kannst du nicht vergleichen, Cal. Todd war Streifenpolizist, Horatio leitet ein Kriminallabor.“

„Und trotzdem besteht jeden Tag die Gefahr, dass ihm etwas zustößt“, wies Calleigh sie darauf hin.

„Glaubst du, das wüsste ich nicht?“ Trish legte halb aufgegessenes Sandwich auf den Teller. Die eben noch gute Stimmung war urplötzlich umgeschlagen, und es gefiel ihr nicht, in welche Richtung das Gespräch lief. „Hast du nicht gesagt, du würdest dich nicht einmischen wollen?“

Calleigh verschränkte die Arme vor der Brust. „Kannst du nicht verstehen, wieso? Ich war für dich da, als das mit Todd passiert ist, und ich möchte auf keinen Fall, dass so etwas noch einmal passiert. Ich mache mir nur Sorgen um dich.“

Trish nickte. „Ja, ich weiß. Aber mir geht es gut. Und Horatio ist erwachsen. Er macht den Job nicht erst seit gestern. Er ist sich der Gefahr bewusst, und er wird auf sich aufpassen. Du arbeitest mit ihm zusammen. Du müsstest es besser als ich wissen.“

Calleigh seufzte. Trish hatte Recht. Horatio lebte gefährlich als Leiter des CSI-Labors, denn er hatte schon so manchen Kriminellen hinter Gitter gebracht und eine Menge Feinde, die nur darauf warteten, Horatio tot zu sehen. Doch er hatte ein gutes Team, und er wusste sich selbst zu schützen. Bis jetzt.

Ich will mich nicht mit dir streiten“, sagte Trish leise und sah Calleigh an.

„Das will ich auch nicht. Schließen wir einen Kompromiss? Wenn du dir keine Sorgen um Horatio machst, mache ich mir auch keine um dich“, schlug Calleigh vor.

„In Ordnung“, schlug Trish ein, aber das war leichter gesagt als getan.

„Sag mal, weiß er überhaupt von der Sache mit Todd?“

Trish schüttelte den Kopf.

„Dann weiß er auch nicht, dass du …?“

„Nein, auch das weiß er nicht, und ich möchte, dass das so bleibt“, unterbrach Trish ihre Schwester.

„Wieso erzählst du es ihm nicht, Trish?“

Trish schluckte. „Weil es keine Rolle mehr spielt. Es ist Vergangenheit, und Horatio kann nichts mehr daran ändern.“

Calleigh beließ es dabei. Das mit Todd war ein heikles Thema, über das Trish nicht gerne sprach. Und sie wollte keine alten Wunden bei ihr aufreißen. Sie hatte es damals schwer genug gehabt, darüber hinwegzukommen.

Csi Miami (Neuanfang)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt