Kapitel 32

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Nach dem Essen, das sie im Esszimmer eingenommen hatten, verschwand Trish im Bad und kam erst nach langer Zeit wieder.

„Was hast du so lange getrieben? Ich wollte schon nachsehen, ob du vielleicht ins Bett gegangen bist“, sagte Horatio, der es sich auf dem Sofa bequem gemacht hatte und in einer Zeitschrift blätterte.

„Haben Sie sich etwa gelangweilt, Lieutenant?“ Trish sah auf den Tisch. Nichts erinnerte mehr an das Essen. Horatio hatte alles aufgeräumt. „Du bist lieb“, sagte sie. „Ich hoffe, du hast nicht auch noch gespült? Das wäre mir wirklich peinlich.“

Horatio nickte. „Keine Sorge. Im Spülen bin ich nicht wirklich gut, aber die Spülmaschine kann ich sehr gut einräumen.“ Er grinste.

Trish setzte sich neben ihn.

„Also, wo warst du so lange? Ich hoffe, du hast einen guten Grund als Verteidigung.“

„Wirst du gleich sehen“, sagte Trish vielversprechend und küsste ihn. Dann griff sie nach seiner Hand und zog ihn mit hoch.

„Wo gehen wir hin?“ fragte Horatio, denn neugierig war er schon.

„Warten Sie es ab, Lieutenant Caine.“ Trish führte ihn hoch ins Badezimmer und öffnete die Tür.

Horatio sah in den dunklen Raum, der nur vom Licht der vielen Teelichter erhellt wurde, die Trish auf dem Boden sowie rund um die Badewanne gestellt hatte. In der Wanne war Wasser mit viel Schaum.

„Lust auf ein Bad?“ fragte Trish.

„Ich bin eigentlich eher der Typ, der duschen geht“, sagte Horatio.

„Das wäre aber wirklich schade um das viele Wasser“, meinte Trish gespielt beleidigt und zog ihm das Sakko aus.

„Ja, das wäre wirklich schade“, murmelte Horatio und spürte Trishs Hände, die sein Hemd aufknöpften.

Kurz darauf stand er mit freiem Oberkörper da und sah auf seine Sachen, die auf dem Boden lagen. „Ganz schön unfair, dass du noch so viel anhast“, raunte er.

„Ich denke, das können wir ändern.“ Trish küsste ihn. Dann gaben sie sich ihrer Leidenschaft hin ….

Zwei Stunden später …

Trish winkte Horatio nach, als er davonfuhr. Leider hatte er nicht über Nacht bleiben können, aber er hatte versprochen, sie morgen früh abzuholen. Nun wollte sie nur noch ins Bett. Sie ging ins Schlafzimmer und fröstelte plötzlich. Trish wunderte sich, wieso ihr so kalt war, als sie das geöffnete Fenster sah. Die Gardine wehte in den Raum, und bevor sie überlegen konnte, ob sie das Fenster selbst offen gelassen hatte, packte sie jemand von hinten und hielt ihr den Mund zu.

Trish versuchte, zu schreien, aber die Hand presste sich so fest auf ihre Lippen, dass es ihr unmöglich war. Mit aller Kraft strampelte sie, aber der Griff lockerte sich keinen Millimeter. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken, und sie bekam eine Riesenangst.

Plötzlich tauchte eine zweite Gestalt auf. Sie war ganz in Schwarz gekleidet und trug eine Skimaske.

Trish versuchte, sich ihre Angst nicht anmerken zu lassen, strampelte aber weiter mit ihren Beinen und versuchte, sich in den Boden zu stemmen und sich steif zu machen.

„Er hat gesagt, sie würde widerspenstig sein“, raunte der Maskierte dem zu, der sie festhielt.

Trishs Gedanken überschlugen sich. Clavo war nicht dumm, wenn er  noch einen Komplizen mitbrachte. Oder hatte er gar zwei Leute für diesen Job angeheuert, um keine Verbindung zu sich herzustellen?

„Ja, ganz schön stur die Kleine“, sagte nun auch der Andere. „Aber das wird ihr auch nicht viel bringen.“

Trish hätte nur zu gern gewusst, was man mit ihr vorhatte, da spürte sie einen Schlag in ihrem Nacken. Sie verzog schmerzerfüllt das Gesicht, dann wurde ihr schwarz vor den Augen, und sie verlor das Bewusstsein.

Csi Miami (Neuanfang)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt