Kapitel 39

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Am nächsten Morgen

Horatio wachte am Bett von Trish auf. Er hatte die ganze Nacht hier verbracht, nachdem er gestern Abend Calleigh abgelöst hatte. Er wollte bei ihr sein, wenn Trish aufwachte. Sie hatte sicher große Angst, und er wollte nicht, dass sie alleine war und in diesem fremden Zimmer erwachte.

Die Sonne schien durch die halb zugezogenen beigefarbenen Vorhänge, ein neuer Sommertag brach in Miami an. Horatio seufzte tief. Er konnte nichts tun. In der Nacht hatten die Ärzte mehrmals nach Trish gesehen, aber aufgewacht war sie nicht.

Horatio ging zum Fenster, um es einen Spalt zu öffnen und sah auf den krankenhauseigenen Parkplatz sowie den Park dahinter. Ein weiterer wunderschöner Tag im Paradies, doch wenn man hinter die Kulissen der Stadt sah, war es kein Paradies mehr. Ganz und gar nicht. Doch er hatte ein gutes Team, das hinter ihm stand, und auf das er sich verlassen konnte.  Frank und Eric würden alles tun, um Clavo die Entführung nachzuweisen. Trish würde ihn an ihrer Seite brauchen.

„Horatio ...“

Er drehte sich überrascht um und ging zum Bett zurück. Trish sah ihn kurz an, dann schloss sie erschöpft die Augen.

„Hey, wie geht es dir?“

„Könnte besser sein“, flüsterte sie, denn das Sprechen fiel ihr sehr schwer.

„Schön, dich wieder bei mir zu haben.“ Horatio war glücklich, und er hätte sie gerne umarmt.

„Wie lange bin ich schon hier?“

„Seit gestern Mittag. Trish, ruh dich aus. Du bist jetzt in Sicherheit. Calleigh hat Polizeischutz für dich veranlasst. Siehst du den Polizisten vor einer Tür? Er wird nur das Krankenhauspersonal sowie die Leute vom CSI zu dir lassen.“

Trish sah kurz in die Richtung, in die Horatio gedeutet hatte, dann schloss sie wieder die Augen. „Ich bin müde.“

„Ich weiß. Schlaf noch ein bisschen. Ich werde da sein, wenn du aufwachst.“

Trish nickte schwach, dann schlief sie ein.

Als eine Krankenschwester kam, um nach Trish zu sehen, freute sie sich, dass die Patientin bei Bewusstsein war und wollte es sofort dem Arzt mitteilen.

Gegen Mittag wachte Trish noch einmal auf. Horatio saß noch immer an ihrem Bett. Sie zuckte zusammen, als er ihr über den Arm streichelte, und er zog die Hand zurück und biss sich auf die Lippen. Trish konnte nicht ahnen, was der Arzt ihm gesagt hatte. Aber vor ihm brauchte sie doch keine Angst zu haben …

„Du siehst müde aus“, flüsterte sie.

„Das lass mal meine Sorge sein“, sagte Horatio und lächelte matt. Er war wirklich müde und hätte eine Mütze voll Schlaf gut gebrauchen können, aber er musste seine eigenen Bedürfnisse jetzt hinten anstellen. Bei Trish zu sein war ihm wichtiger.

„Warst du etwa die ganze Nacht hier?“ fragte Trish leise.

„Ich wollte bei dir sein, wenn du aufwachst. Calleigh war zwischendurch auch da. Ich soll dir schöne Grüße von ihr ausrichten.“

Trish versuchte, sich anders hinzulegen, aber dann verzog sie schmerzerfüllt das Gesicht.

„Soll ich den Arzt rufen? Hast du Schmerzen?“

„Es geht schon, Horatio. Kannst du vielleicht das Kissen etwas aufschütteln? Wärst du so nett?“

Horatio ahnte, dass Trish nicht sagen wollte, wie groß die Schmerzen waren. „Ja, ist gut.“ Er zog ihr vorsichtig das Kissen weg und klopfte es aus. Dann schob er es sachte hinter ihren Rücken und half ihr, sich zurückzulehnen. „Hast du Hunger? Soll ich dir etwas zu essen holen?“

Csi Miami (Neuanfang)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt