Kapitel 26

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Ich war grade dabei für eine Klausur zu lernen, als ich von einem vorsichtigen Klopfen an meiner Zimmertür unterbrochen wurde. Ich drehte mich mit meinem bequemen Drehstuhl um und sah wie Mom und Dad zusammen herein kamen und die Tür hinter sich schlossen.
„Na was machst du so?" Dad schaute über meine Schulter auf dem Schreibtisch, woraufhin ich eine Augenbraue fragend hoch zog und Mom und Dad skeptisch anschaute.
Mom setzte sich auf mein Bett und lächelte Dad an, der aber auf eine komische Art angespannt war.
„Ist irgendwas passiert?" Ich beobachtete Dad genau, er sah so aus als ob er bei Mom schon fast Hilfe suchte. Sie fing an zu lachen und zog ihn neben sich auf die Bettkante.
„Wir müssen hier mal ausführlich mit einander sprechen. So geht das nicht weiter." Sie schaute zwischen Dad und mir hin und her, was mich noch mehr verwirrte.
Mom stupste Dad fordernd an, woraufhin er sich räusperte.
„Ehm nun. Du solltest vielleicht wissen was wir die ganze Woche gemacht haben, beziehungsweise wo wir waren und warum."
„Ja, okay. Könnt ihr aber bitte auf dem Punkt kommen? Ich habe noch einiges vor heute." Ich schaute auf meine Armband Uhr, woraufhin Dad noch einmal durchatmete.
„Ja natürlich, sorry. Ehm, also es ist so. Wir waren in NewYork und haben Matt und Ian mit genommen. Sie sind wieder auf freiem Fuß und wir werden erstmal wieder Ruhe haben." Mich überkam eine Gänsehaut.
„Wir werden erstmal wieder Ruhe haben? Das hört sich ja super  entspannt an." Ich klatschte mit Ironie in die Hände.
„Wenn die beiden Psychopathen auf freiem Fuß sind werde ich alles, aber keine Ruhe haben!" Aufgebracht sprang ich auf und merkte wie ich anfing zu zittern.
„Hey Rose, warte einen Moment." Mom zog mich wieder zurück auf den Stuhl, woraufhin Dad weiter erzählte.

„Wir haben einen Deal gemacht, den sollten sowohl wir als auch die einhalten. Allerdings wissen wir, genauso wie du, dass die natürlich wieder kommen und die ganze Scheiße wieder durchziehen wollen. Deswegen ist es wichtig, dass ihr beide euch zu jeder Zeit verteidigen könnt." In dem Moment holte Dad eine kleine Pistole aus seinem Waffengürtel, was mir eine Gänsehaut über den ganzen Körper jagte.
„Ich kann damit nicht auf meinem Bruder oder meinem Onkel schi-„
„Musst du auch nicht, es reicht auch nur ein Warnschuss in die Luft. Das bekommen die mit, die dann im bestenfalle Helfen sollten." Dad gab mir die Waffe, die ich dann vorsichtig annahm.
„Wer soll mir denn helfen? Wenn ich Schüsse irgendwo  hören würde, dann würde ich mich auf dem Boden schmeißen oder weg rennen und nicht dazwischen gehen und helfen." Dad nickte nur und faltete seine Hände zusammen.
„Du kannst mir glauben, dass immer jemand in deiner Nähe bleiben wird."
Ich verdrehte die Augen und nickte. „Natürlich."
„Also du wirst nicht mehr auf Schritt und Tritt beschützt und verfolgt von Blake, sondern wenn du in die Schule gehst, holt er dich ab und bringt dich auch hin." Mom beugte sich nach vorne und stützte sich auf ihren Knien ab, woraufhin ich erleichtert nickte.
„Endlich wieder in ein halbwegs normales Leben zurück" Murmelte ich, worauhin Dad aufstand und seine Hände in die Hosentasche steckte.
„Du wirst aber noch obendrauf mindestens zweimal in der Woche Selbstverteidigung mit Collin oder Blake üben."
„Blake?" Fragend zog ich eine Augenbraue hoch und beugte mich ebenfalls wie Mom nach vorne.
„Frag nicht soviel, sondern mach es einfach." Er rollte mit den Augen und stand schon an der Zimmertür.
„Wenn noch was ist, ich bin im Büro." Und schon war die Tür zu.

„Es war eine lange Diskussion, als das Thema Blake auf dem Tisch kam. Das kannst du dir garnicht vorstellen." Mom stand jetzt auch auf und fing an zu lachen.
„Ihr seid alt genug." Sie zwinkerte und ging ebenfalls Richtung Zimmertür.
„Danke Mom." Sie lächelte mich nur an und ging aus dem Raum.
Endlich mal gute Nachrichten nach dem ganzen Theater, von den letzten Wochen. Ich packte die kleine Pistole in meiner Schreibtischschublade und lernte noch etwas weiter für die Klausur.

Anna: Hey, soll ich noch vorbei kommen? Ich brauche einen freien Kopf nach dem ganzen Lernstoff, den ich heute durch gegangen bin.
Ich: Ich gebe dir 10Minuten, mein Kopf explodiert ebenfalls. Nimm dein Bikini mit, ich heize den Pool schonmal auf und stelle den Wein bereit :)

Ohne zu zögern sprintete ich die Treppenstufen runter und lief in die Küche, wo schon die Besprechung für den morgigen Tag lief. Ich ignorierte die Besprechung und schaltete an dem TuchPad an der Wand, wo auch die Überwachungskameras an waren die Heizung von dem Pool ein.
Ich drehte mich langsam um zu der versammelten Mannschaft, woraufhin Dad mitten im Satz inne hielt und mich fragend anschaute.
„Kannst du den Pool gleich los machen? Anna kommt gleich vorbei." Dad nickte nur, woraufhin ich schmell wieder in meinem Zimmer sprintete und mich umzog.

Ich schnappte mir noch schnell ein Handtuch und sprintete wieder nach unten durch die Küche und auf die Terasse. Im gleichen Moment ging der Pool auf und die Beleuchtung draußen sowohl um, als auch in dem Pool ging an. Mit guter Laune breitete ich mein Handtuch auf der Liege aus und hüpfte zur Minibar um eine Flasche Wein raus zu holen.

Anna: Ich bin da, kannst du mir das Tor los machen?

Ich sprintete schnell wieder rein und tippte wieder auf dem Bildschirm rum, um das Tor los zu lassen sodass Anna rein kam. Aufgeregt öffnete ich die Haustür und ging wieder in die Küche um Weingläser raus zu holen.

„Hey." Plötzlich stand Anna schon im Raum, woraufhin sie die volle Aufmerksamkeit bekam.
„Hallo Anna." Dad drehte sich kurz zu ihr um und redete dann weiter mit seinem Team. Ich deutete nach draußen, wo der Pool schon dampfte weil er so warm war.
„Schauen die jetzt zu wie ich mich ausziehe und elegant in den Pool hüpfe?" Anna machte eine Geste nach drinnen, als ich die Verandatür grade zu geschoben hatte. Im gleichen Moment wurden die Vorhänge von innen zu geschoben, sodass uns keiner mehr sehen konnte.

„Schon besser." Anna zog sich direkt aus, woraufhin ich ihr gleichzeitig alles erzähle, was Mom und Dad mit mir vorher besprochen hatten.

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