Till's Sicht
Kira und Richard verließen den Raum. Ja, ich habe mit Richard geredet. Mein Gott. Er musste doch wissen, was er mit seinen Sprüchen anrichtete. Die arme war völlig fertig deswegen und er tat so, als ob nix wäre... Was die jetzt wohl machten?
„Biste letztens eijentlich jut und heile zu Hause anjekommen?" riss mich Flake aus meinen Gedanken. Ich sah ihn nur fragend an. Wann soll ich denn nach Hause gegangen sein? „Na, nach dem Essen beim Paul. Kira ist doch jefahren und die hat doch erst seit ein paar Monaten ihren Lappen." Ach deswegen. Konnte der das nicht direkt sagen.
„Jaja. Alles gut. Sie fährt super. Noch etwas vorsichtig, aber wenigstens sicher. Keine Unfälle" antwortete ich knapp.
„Uuund?"
„Was und?" fragte ich schon leicht gereizt.
„Was ist noch passiert?" wollte jetzt Schneider wissen.
„NICHTS ist passiert, ja? Sie ist bloß über Nacht geblieben. Mehr nicht!"
„Jaja schon klar. Als wenn du ne Chance verpasst, wenn de eene hast..." begann Flake wieder.
„Flake, KLAPPE! Du auch, Schneider! Da war nichts! Ist das klar? Jungs, das ist Pauls Schwester! Die ist 18!"
„Genau dein Beuteschema..." begann Schneider, trotz meiner Ansage.
Jetzt reichte es mir. Was wollten die denn noch? Ich hab ihr versprochen, nichts zu sagen, also sagte ich auch nichts. Wütend stampfte ich auf Schneider zu, packte ihn am Kragen und drückte ihn gegen die nächste Wand.
„Till! Lass den wieder runter!" riefPaul von hinten. Einen Scheiß werde ich! „Schalt ma ein paar Gänge runter!"
Hasserfüllt starrte ich Schneider in die Augen.
„Ich hab gesagt, du sollst die Fresse halten und, dass nix passiert ist! Und wenn ich sage, dass nix passiert ist, dann ist auch nix passiert. Krieg das in dein scheiß Hirn rein. Und ihr anderen auch!" rief ich aufgebracht. Olli hob unschuldig die Hände. Gut, er hatte tatsächlich nichts mit der Sache zu tun. Schneider nickte nur und ich ließ ihn los. Wir gingen zurück zu unseren Plätzen. Es herrschte Stille. War mir immer noch lieber, als über den Abend zu reden.
Irgendwann ergreifte Paul das Wort: „Sach ma, Till..."
„Hmmm" antwortete ich.
„Kann dit sein, dass de heute een bisschen schlechte Laune hast?" Nee Paul, wie kommst du nur darauf?
„Keine Ahnung. Hat man manchmal..."
„Allet jut. Können wa sicher alle verstehen, wa Jungs?" er fragte in die Runde. Alle nickten. Trauten sich wahrscheinlich nicht zu widersprechen nach eben. „Willste uns vielleicht den Grund sagen?" fragte er vorsichtig.
„Nee, ist nix wichtiges. Alles gut."
Natürlich stimmte das nicht. Es war was wichtiges und nix war gut. Ich konnte Paul aber ja schlecht sagen: Du Paul, ich glaube ich find deine Schwester ganz gut und ach übrigens hat sie mir letztens einen geblasen und das war schon geil, aber sie hat sich seit dem nicht gemeldet und ich glaube das war für sie eh einmalig weil sie Alkohol intus hatte, aber ja mir geht's gut. Ich glaube dann schickten die mich direkt in die Klapse. In diesem Fall war schlucken tatsächlich besser. Meine Gedanken schweiften in eine komplett andere Richtung. Ich war wieder bei dem Tag, an dem Kira mir versucht hatte zu erklären, was ein Blowjob war. Als wenn ich das nicht wüsste. Und wie sie mir abends einen runtergeholt hatte. Niemals war das ihr erstes Mal! Niemals! Das war viel zu gut.
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Wie ein Diamant
FanfictionDie Geschichte handelt von Kiras Leben mit Rammstein (von Anfang an) und natürlich ihrem privaten. Versteht sich. Kira ist die 13 Jahre jüngere Schwester von Rhythmusgitarrist Paul Landers und ebenfalls seit Anfang an Teil der Band „Rammstein". Kir...