Kapitel 15: Merry Christmas (Teil 2)

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Währenddessen bei Till

Ich konnte es nicht glauben. Jedes Mal, wenn ich nicht da war, klebte sie förmlich an Richard. Danke Reesh blablabla. Fick ihn doch direkt, meine Güte! Bist doch jetzt keine Jungfrau mehr. Ich setzte mich gerade auf meine Couch, als es klingelte. Wer nervte mich denn jetzt? Ich sah Schneider. Nee oder? Ich wollte die Tür wieder schließen, jedoch stellte er seinen Fuß dazwischen und quetschte sich an mir vorbei, in meinen Flur.

„Ja klar kannst du reinkommen. Danke der Nachfrage." begrüßte ich ihn.

„Spar's dir Till. Du wirst mir noch danken, dass ich hier bin."

„Pfff. Warum sollte ich. Was glaubst du warum ich gegangen bin?" Ich wartete nicht auf eine Antwort. „Genau. Ich wollte ALLEINE sein."

„Du wirst mir danken, weil ICH versuche DEINE Beziehung zu retten! Checkst du eigentlich noch irgendwas!?" Warum schrie der denn jetzt so.

„Schrei direkt die ganze Nachbarschaft zusammen."

„Gut, dann gehen wir eben ins Wohnzimmer." Schnurstracks ging Schneider weiter ins Wohnzimmer.

„Um zu deiner Frage zu kommen. Ja, ich checke sogar ziemlich viel."

„Ich glaube nicht. Eher das Gegenteil." Woher wollte er das wissen?

„Ohhh nein. Sogar ein Blinder würde die Spannung zwischen Kira und Richard spüren!"

Schneider verzog verwirrt die Augenbrauen. „Ernsthaft Till?"

„Was?"

„Du bist ernsthaft SCHON WIEDER eifersüchtig auf Scholle!?"

„Ich hab guten Grund dazu!"

„Nein, hast du nicht!"

„DOCH!"

„Till, weißt du, ich kann verstehen, dass du es nicht sooo geil findest, wenn Richard bei ihr ist. Er will sie ins Bett kriegen und du hast Angst, dass es so endet, wie mit deiner Ex, aber hast du auch mal an Kira gedacht? Wie es ihr geht? Du vertraust ihr nicht. Das bricht ihr das Herz." Verstand er meine Freundin jetzt besser, als ich oder was wollte er sagen? „Wenn du Richard nicht vertraust, ist das eine Sache, aber vertrau doch wenigstens Kira. Glaubst du nicht, sie würde Richard daran hindern, das Falsche zu tun?"

„Warum sollte sie?"

„Weil sie DICH liebt verdammt! Wie kannst du so blind sein, Till? Wirklich! Du checkst echt gar nichts! Sie ist bloß freundlich. Sie gibt JEDEM als Dankeschön einen Kuss auf die Wange!"

„Aber nicht jeder gibt ihr dann ebenfalls einen Kuss!"

„Meine Güte! Das ist doch nicht ihre Schuld! Sie zwingt Richard doch nicht dazu! Wie kann man so stur sein?"

„Ich und stur?" fragte ich.

„Ja, du und stur! Weißt du eigentlich, wie viel Mühe sie sich immer gibt? Sie hätte wegen dir beinahe die Tour abgebrochen!"

„Wegen mir?" Meine Stimme klang besorgter, als sie sollte.

„Ja, wegen dir Till! Sie hat dich ständig gefragt, ob ihr zusammen spazieren geht oder ähnliches. Ihr hattet die ganzen Tage keine Zeit füreinander und dann fragt sie dich an einem Abend, an dem mal nichts ansteht, ob ihr mal wieder was zusammen unternehmen wollt und was machst du? Du ziehst dich lieber zurück und lässt sie stehen."

Wie ein DiamantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt